Denuvo 4.8: Cracker knacken Kopierschutz nach drei Monaten
Zum Jahreswechsel noch als Sieger vom Platz gegangen, haben Cracker den Kopierschutz Denuvo jetzt offensichtlich auch in der aktuellsten Version 4.8 geknackt. Immerhin fast drei Monate konnte er zahlreiche zum umsatzstarken Jahresendgeschäft veröffentlichte Spiele vor Raubkopien bewahren.
Erster Crack zu Sonic Forces
Die Kopierschutz-Software zählt zu den zähsten und langlebigsten Gegnern der Cracker von Spielen. Entwickelt wird sie in Österreich. Weil Denuvo genau genommen nur dafür sorgt, dass DRM-Systeme von Plattformen wie Steam oder uPlay nicht ausgehebelt werden können, wird sie auch als Anti-Tamper-Technology (to tamper engl. für verfälschen) bezeichnet.
Laut DSOG ist Sonic Forces aus dem November 2017 das bisher einzige Spiel mit Denuvo 4.8, zu dem auch bereits ein Crack vorliegt. Zu Titeln wie Assassin's Creed: Origins, Star Wars: Battlefront 2 oder Need for Speed: Payback gibt es bisher keinen. Denuvo bleibt dabei auch in diesem Fall aktiv und wird lediglich umgangen.
Kritik am besten Schutz
Bei Spielern ist Denuvo in erheblichem Maße unbeliebt. Dem Kopierschutz wird vorgeworfen, unnötige Schreibvorgänge auf der SSD zu verursachen, er wird außerdem mit der Deinstallation des Spiels nicht vollständig entfernt. Das Spielen eines mit Denuvo geschützten Spiels setzt außerdem eine Online-Authentifizierung voraus, die bei Hardware-Änderungen wiederholt werden muss. ComputerBase macht das System bei Technik-Tests zu neuen Spielen regelmäßig einen Strich durch den Zeitplan, weil nach X getauschten Grafikkarten oder dem Wechsel der CPU erst einmal 24 Stunden abgewartet werden muss, bis es weiter geht.
Diese Authentifizierung erfolgt über Server des Unternehmens, wodurch die Nutzung des Spiels an die Existenz von Denuvo als Firma gekoppelt wird. Dass eine solche Funktionskette problematisch wird, haben in den vergangenen Jahren das Gamespy-Aus und die unter Windows 10 gestrichene Unterstützung alter Kopierschutz-Treiber gezeigt – Publisher haben den Funktionsverlust alter Spiele einfach hingenommen, obwohl die Funktionalität der Spiele selbst weiterhin gegeben wäre.