CES 2018

Forschung: Intel bringt 49-Qubit-Testchip und blickt auf Loihi

Update Volker Rißka
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Forschung: Intel bringt 49-Qubit-Testchip und blickt auf Loihi

Überraschung zur CES 2018 von Intel im Bereich Quantencomputer. Wenige Monate nach der Lieferung eines 17-Qubit-Testchip an Forscher von QuTech im Herbst 2017 hat der Chipriese in Las Vegas einen Chip mit 49 Qubits gezeigt. Damit hat Intel innerhalb kurzer Zeit zu IBM und Google aufgeschlossen.

Doch Intel hat damit nur aufgeholt, IBM zeigt quasi parallel seinen ersten 50-Qubit-Chip auf der CES 2018, der im November angekündigt wurde. Intel will seine Bemühungen in dem Bereich aber weiter fortsetzen, erklärte Intels Chef auf der Messe. Denn in den Quantencomputern stecke riesiges Potential, sodass Intel in allen Bereichen von der Architektur über die Algorithmen und die Steuerungselektronik mit von der Partie sein möchte. Doch wie Intel selbst glaubt, wird es noch fünf bis sieben Jahre dauern, ehe mindestens 1 Million Qubits an Rechenleistung zur Verfügung stehen – erst dann sollen sie langsam kommerzielle Relevanz erlangen.

Loihi soll wie ein menschliches Gehirn funktionieren

Einen weiteren Testchip hat Intel mit Loihi geschaffen. Bereits im September gab Intel erste Informationen preis, jetzt rückt das Projekt jedoch in greifbare Nähe, sodass zukünftig Forscher damit arbeiten können. Noch im ersten Halbjahr sollen einige Einrichtungen Zugang zu dem Forschungschip bekommen, der die grundlegenden Züge eines menschlichen Gehirns adaptieren soll. Der Chip sei dafür lernfähig gestaltet, müsse aber nicht wie andere AI-Lösungen viel Zeit mit dem Training verbringen. Einsatzgebiete sollen intelligente Lösungen wie Roboter und autonome Fahrzeuge sein. Der erste Chip kann aber lediglich Objekte erkennen, folgende Generationen werden dann darauf aufbauen.

Die Details zur Leistungsfähigkeit bleiben aber vage, auch die Bilder von Intel sagen im Prinzip noch nichts aus. Denn vor drei Monaten nutzte Intel einen 8 Jahre alten Clarkdale-Prozessor im LGA-1156-Sockel und photoshoppte dort anstelle der Grafikeinheit einen neuen Chip drauf. Auch heute ist die Bodenplatte noch immer die gleiche, aus einem Multi-Chip-Package von vor drei Monaten wird nun jedoch ein einzelner Riesenchip. Es ist deshalb auch heute davon auszugehen, dass keine der Abbildungen auch nur ansatzweise der Realität entspricht.

Update

Ein technisches Dokument wurde nun über die IEEE freigegeben, das beschreibt, dass der Loihi-Chip auf Basis der 14-nm-Fertigung lediglich 60 mm² groß ist – und damit nicht einmal die Größe eines klassischen Dual-Core-Prozessors von Intel in gleicher Fertigung aufweist (rund 100 mm²). Die vor zwei Monaten getätigten ComputerBase-Angaben, dass alle bisherigen Bilder zu dem Chip nicht ansatzweise der Realität entsprechen, erweisen sich jetzt als korrekt.

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