Intel SSD 660p & 760p: Erste QLC-Flash-SSD und neues Topmodell für M.2

Update 2 Michael Günsch
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Intel SSD 660p & 760p: Erste QLC-Flash-SSD und neues Topmodell für M.2

Die Intel 660p könnte eine der ersten SSDs mit QLC-NAND-Flash werden. Die PCIe-SSD soll mit 64-Layer-QLC-Flash bestückt sein. Weitere Neulinge in Intels SSD-Portfolio sind die 700p im BGA-Format und die schnelle 760p mit 3.200 MB/s.

Intel SSD 660p mit QLC-3D-NAND

Die offenbar über Intels Vertriebskanäle durchgesickerten Informationen beinhalten eine Liste mit den grundlegenden Spezifikationen der Neulinge. Die Intel SSD 660p ist demnach eine 80 mm lange M.2-SSD und bietet 512 GB, 1 TB oder 2 TB Speicherplatz. Die sequenziellen Transferraten werden mit bis zu 1.800 MB/s lesend und 1.100 MB/s schreibend angegeben. Bei wahlfreien 4K-Zugriffen sollen lesend wie schreibend maximal 150.000 IOPS möglich sein.

Der Speicher wird wörtlich als „64-Layer, QLC, 3D NAND“ beschrieben, besitzt also die gleiche Anzahl an Zellebenen wie der aktuelle TLC-3D-NAND von Intel und Micron. QLC steht für Quadruple-Level Cell und bedeutet, dass vier Bit pro Zelle gespeichert werden – die bisher höchste Anzahl für NAND-Flash.

QLC-Flash gilt als der nächste Schritt zu günstigeren SSDs. Eine anonyme Quelle hat gegenüber Tom's Hardware behauptet, dass für eine 512-GB-QLC-SSD ein Preisniveau im Bereich von 100 US-Dollar zu erwarten sei. Die günstigsten SSDs mit TLC-NAND kosten aktuell rund 130 US-Dollar. Allerdings ist QLC-Flash potenziell langsamer und weniger haltbar.

Spezifikationen der Intel SSD 660p, 760p, 700p
Spezifikationen der Intel SSD 660p, 760p, 700p (Bild: wpgholdings.com)

Abseits von falschen Listungen, bei denen Modellnummer und Spezifikationen klar belegen, dass es sich um die ältere 600p handelt, fehlt im Handel noch jede Spur von der neuen Intel 660p. Wann die Markteinführung erfolgt, bleibt unklar.

Intel SSD 760p

Update

Intel hat US-Medien mit Samples der SSD 760p versorgt, die heute ihre Tests veröffentlichen durften. Europäische Redaktionen gingen wieder einmal leer aus.

Die nun über Umwege vorliegenden Informationen zur technischen Ausstattung und den Preisen sind folgender Tabelle zu entnehmen. Ein Test von ComputerBase ist vorerst nicht geplant.

128 GB 256 GB 512 GB 1.024 GB 2.048 GB
Formfaktor M.2 2280 (single-sided) M.2 2280 (double-sided)
Schnittstelle PCIe 3.0 x4
Protokoll NVMe 1.3
Controller Silicon Motion SM2262
NAND-Flash Intel TLC-3D-NAND (64 Layer, 256 Gbit)
Seq. Lesen (MB/s) 1.640 3.210 3.230 k. A.
Seq. Schreiben (MB/s) 650 MB/s 1.315 MB/s 1.625 MB/s k. A.
4K Random Read (IOPS) 105.000 205.000 340.000 k. A.
4K Random Write (IOPS) 160.000 265.000 275.000 k. A.
TBW 72 TB 144 TB 288 TB 576 TB 1.152 TB
Garantie 5 Jahre
Preis (MSRP) 74 USD 109 USD 199 USD k. A.

Die Intel SSD 760p mit TLC-3D-NAND und AES-256-Verschlüsselung wird dagegen schon von zahlreichen Händlern rund um den Globus angepriesen. Im gleichen M.2-Format soll die 760p mit bis zu 3.200 MB/s lesend und 1.600 MB/s schreibend sowie 350.000 und 280.000 IOPS die neue Speerspitze der Flash-basierten Intel-SSDs für Verbraucher bilden und ist damit deutlich schneller als die ältere Intel SSD 600p (Test).

Die Leistungswerte fallen ähnlich wie die des neuen SM2262-Controllers von Silicon Motion aus. Dass Intel nach 600p und 540/545s erneut einen SM-Controller einsetzt, ist zudem alles andere als unwahrscheinlich.

Intel SSD 760p im Handel
Intel SSD 760p im Handel (Bild: BLT)
Intel SSD 760p
Intel SSD 760p (Bild: wpgholdings.com)

Die Modellauswahl umfasst 128 GB, 256 GB, 512 GB, 1 TB oder 2 TB Speichervolumen. Zunächst gibt es die 760p mit maximal 1 TB, im Februar soll die 2-TB-Version folgen. Ein US-Händler nennt Preise zwischen 87 US-Dollar (128 GB) und 834 US-Dollar (2 TB).

Update

Zur Intel SSD 760p sind inzwischen weitere Details durchgesickert. Demnach werden die M.2-SSDs durchweg einseitig (single-sided) mit Speicherchips bestückt sein, dies gilt laut einem Datenblatt auch für die 2-TB-Version. Der nicht genannte Controller arbeitet mit PCIe 3.0 x4 und unterstützt AES-256-Verschlüsselung sowie den Stromsparmodus L1.2 über den die Leistungsaufnahme bei Inaktivität von 40 mW auf 5 mW sinken soll.

Datenblatt zur Intel SSD 760p durchgesickert
Datenblatt zur Intel SSD 760p durchgesickert (Bild: Tom's Hardware)

Das Datenblatt ist offenbar nicht final, denn zu den Modellen mit 1 TB und 2 TB fehlt die Angabe der sequenziellen Schreibrate – TBD steht für „To Be Disclosed“. Die Modelle ab 512 GB sollen mit bis zu 3.200 MB/s lesen und 350.000 IOPS lesend und 280.000 IOPS schreibend erreichen. Das kleinste Modell mit 128 GB ist deutlich langsamer und wird mit 1.500 MB/s lesend und 650 MB/s schreibend sowie 100.000 IOPS lesend wie schreibend angegeben – noch immer schnell genug, um alle SATA-SSDs zu schlagen. Die Version mit 256 GB ist mit 2.900/1.300 MB/s und 210.000/250.000 IOPS wieder ein gutes Stück schneller.

Modell Seq. Lesen (MB/s) Seq. Schreiben (MB/s) 4K Read (IOPS) 4K Write (IOPS)
128 GB 1.500 650 100.000 100.000
256 GB 2.900 1.300 210.000 250.000
512 GB 3.200 1.670 350.000 280.000
1.024 GB 3.200 TBD 350.000 280.000
2.048 GB 3.200 TBD 350.000 280.000

Der Marktstart sei schon Anfang Februar zu erwarten, denn diverse Händler haben die Intel 760p Series bereits in ihr Portfolio aufgenommen. Preise von rund 85 US-Dollar (128 GB), 125 US-Dollar (256 GB), 225 US-Dollar (512 GB), 420 US-Dollar (1 TB) und 835 US-Dollar (2 TB) werden genannt. Damit ist die 760p rund 12 Prozent teurer als die 600p (Test), die allerdings deutlich langsamer ist.

Intel SSD 700p

Nicht für den M.2-Steckplatz, sondern im BGA-Format zum direkten Verlöten auf der Hauptplatine, ist die Intel SSD 700p gestaltet. Mit TLC-3D-NAND bestückt, bietet sie 128, 256 oder 512 GByte Speicherplatz. Bis zu 1.800 MB/s lesend, 1.200 MB/s schreibend und 150.000 IOPS soll die PCIe-SSD erreichen und dabei deutlich weniger Energie als die anderen Serien benötigen, wobei der BGA-Formfaktor hilft.

Hinweis: Das Titelbild zeigt die Intel SSD 600p.