Japan Display: JDI entwickelt transparenten Fingerabdrucksensor
Japan Display (JDI), ein Joint-Venture von Sony, Toshiba und Hitachi für LCD-Technologie, steigt in das Sensor-Geschäft ein. Die erste Entwicklung ist ein transparenter Fingerabdrucksensor auf Basis von Glassubstrat.
Im Verlauf des nächsten Fiskaljahres 2018, das im März 2019 endet, will JDI mit der kommerziellen Auslieferung des ersten Fingerabdrucksensors des Unternehmens beginnen. Auf Basis von Glassubstrat hat JDI einen Sensor mit 8 × 8 Millimetern Größe und einer Auflösung von 160 × 160 Messpunkten (508 dpi) entwickelt.
Die Verwendung von Glassubstrat wird von JDI deshalb hervorgehoben, weil dieses transparente Fingerabdrucksensoren ermöglicht, die Herstellern von Produkten mehr Freiheiten beim Design geben werden. JDI erklärt, mit den am Markt üblichen Fingerabdrucksensoren auf Siliziumbasis seien keine transparenten Designs möglich.
JDI vermisst die Papillarleisten
JDIs erster Fingerabdrucksensor funktioniert wie die vom Unternehmen „Pixel Eyes“ getaufte In-Cell-Touch-Technologie bei einem LC-Display, das die Touch-Funktionalität etwa eines Smartphones direkt in das Glassubstrat des Displays integriert. Dabei werden Veränderungen der Leitungskapazität für die Umsetzung der Touch-Gesten des Anwenders verwendet. Diese Technologie habe JDI nun für den Fingerabdrucksensor weiterentwickelt, um jetzt auch Veränderungen der Leitungskapazität beim Aufsetzen des Fingers über die Papillarleisten zu erkennen. Dieses anatomisch einmalige Muster kann so für die Absicherung verwendet werden.
Kommt der Fingerabdrucksensor im Display?
Auf einem Beispielfoto zeigt JDI zwei mögliche Anwendungsfälle eines transparenten Fingerabdrucksensors: einer ist in einen Türgriff integriert, der andere Teil einer Bezahlkarte. Mit einer Hintergrundbeleuchtung kombiniert sollen sich dank des transparenten Aufbaus aber auch noch weitere Applikationen ergeben. JDI erwähnt einen in das Display integrierten Fingerabdrucksensor zwar nicht explizit, das könnte aber der nächste Schritt für den Display-Lieferanten sein. JDI plant in naher Zukunft erst einmal mit größeren und kleineren Ablegern der heute vorgestellten ersten Variante.