Lawbreakers: PUBG Schuld an geringem Erfolg des Shooters
Der Publisher Nexon sieht die Schuld am Misserfolg des Mehrspieler-Shooters LawBreakers bei einem anderen Spiel. Verantwortlich gemacht wird der Erfolg von Player Unknown's Battlegrounds (PUBG), das die Aufmerksamkeit von Spielern im gleichen Marktsegment zu sehr in Beschlag genommen habe.
Eine Erklärung für Investoren
Diese Begründung lieferte Nexon zumindest im Quartalsbericht (PDF) gegenüber Investoren um zu erklären, warum die Bilanz des Nordamerika-Geschäfts nicht den Vorhersagen entsprochen hat. Das von Cliff Bleszinski entwickelte Spiel soll für den Großteil des Verlusts von 32,6 Millionen US-Dollar verantwortlich sein.
Dabei handelt es sich laut Glixel um eine außerplanmäßige Abschreibung. Diese sei nötig, weil der Erfolg des Spiels hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Der angenommene Wert des Shooters in den Bilanzen hat demnach nicht seinem tatsächlichen Wert, mindestens die Höhe der Produktionskosten, entsprochen.
Schuld am Misserfolg ist laut Nexon spezifisch „das Timing des Verkaufsstarts“, weil insbesondere „das Blockbuster-PC-Online-Spiel Player Unknown's Battlegrounds in etwa der gleichen Zeit erschienen ist“. Dies habe „für Ego-Shooter im Allgemeinen und für LawBreakers im Besonderen schwierige Marktbedingungen geschaffen“.
PUBG schwerlich (alleine) Schuld
Diese Aussagen bestätigen sich mit Blick auf die Zahlen nicht. LawBreakers ist zur Jahresmitte in die Early-Access-Phase gestartet und am 8. August veröffentlicht worden. Player Unknowns Battlegrounds ist hingegen bereits am 23. März in den Frühverkauf gestartet, die Version 1.0 wurde am 21. Dezember veröffentlicht. Darüber hinaus handelt es sich schwerlich um ähnliche Spiele; PUBG bedient als Battle-Royale-Titel nicht notwendigerweise die gleiche Zielgruppe oder den gleichen Bedarf an einem bestimmten Typ Spiel – sofern man nicht Multiplayer-Shooter im Allgemeinen betrachtet.
Hier musste LawBreakers aber auch mit Spielen wie Paladins, Overwatch und Quake Champions um Spieler konkurrieren, einen Kampf, den der Shooter klar verloren hat. In den letzten 24 Stunden waren maximal nur 24 Spieler zur gleichen Zeit online. Laut Steam Charts lag die Hochphase des Spiels zudem schon vor seiner Veröffentlichung, die im August nicht einmal mehr eine Delle in das Abfallen der Spielerzahlen schlagen konnte.
Ein möglicher anderer Grund erschließt sich bei einem genaueren Blick auf die Rezensionen. LawBreakers wird zwar grundsätzlich positiv wahrgenommen, immer wieder ziehen Spieler den Vergleich zu Overwatch und Unreal Tournament – das Spiel sei eine Mischung aus beiden Spielen. Diese Einschätzung ist durchaus umstritten, ihr wird entgegnet, dass LawBreakers Fähigkeiten deutlicher betone, sie deutet damit jedoch auf ein grundsätzliches Problem: Der Shooter ähnelt von außen zu sehr existierenden, bewährten und extrem populären Spielen und konnte sich so nicht stark genug abheben.