Google Daydream: Lenovos VR-Headset braucht weder Smartphone noch PC
Googles Daydream wird um ein autarkes VR-Headset von Lenovo und zwei hochauflösende 3D-Kameras mit Livestreamingfunktion erweitert. Die Kameras nehmen 3D-Videos mit über 4K-Auflösung auf und ermöglichen direktes VR-Livestreaming auf YouTube VR.
Auf der CES zeigt Lenovo sein zweites VR-Headset neben dem Windows Mixed Reality Headset, Lenovo Explorer. Anders als dieses, ist das Lenovo Mirage Solo aber nicht auf die Verbindung mit einem Rechner angewiesen. Die Hardware, die bei anderen Daydream Headsets vom eingelegten Smartphone bereitgestellt wird, ist hier bereits im Gerät verbaut. Ähnlich zu den Windows Mixed Reality Headsets gestaltet sich das Tracking. Mit Hilfe von im Headset verbauten Kameras und Googles WorldSense-Technologie berechnet das Headset die Position im Raum und ermöglicht Tracking mit 6DoF. Lenovo spricht auf der eigenen Webseite von einem Bewegungsbereich mit 1,5 Metern Durchmesser, in dem sich der Nutzer frei bewegen kann. Woher die räumliche Einschränkung kommt, ist nicht bekannt. Am Kabel liegt es, wie das Video von Lenovo verdeutlichen soll, nicht.
Im Inneren Standard
Bei den technischen Details kann Lenovo nicht überraschen und paart die, für die Snapdragon-VR-Plattform übliche Hardware (Snapdragon 835, 4 GB RAM, 64 GB internen Speicher), mit einem 5,5-Zoll-Display mit 2.560 × 1.440 Pixeln, 75 Hz und 110 Grad Field of View. Dazu gibt es Dualmikrofone und einen Kopfhöreranschluss. Der Akku bietet 4.000 mAh, die Akkulaufzeit soll bei rund 2,5 Stunden liegen.
Softwareseitig ist das Headset zu allen Google Daydream Titeln kompatibel. Hierbei handelt es sich, laut Google, um eine der am schnellsten wachsenden VR-Plattformen. Aktuell ist das Angebot mit rund 250 Titeln noch eingeschränkt. Die Verfügbarkeit wird mit Mitte des Jahres angegeben.
Livestreaming in VR180
Um zumindest genug Videomaterial zu liefern, kommen zwei neue Kameras dazu, die 180-Grad-3D-Videos aufnehmen oder direkt auf YouTube VR streamen können. Diese kommen von Lenovo und Yi Technology.
Während sich beide in Aussehen und grundlegender Funktion ähneln, bietet Lenovos Mirage Camera mit zwei 13 Megapixelsensoren und Videos in 4k mit 30 FPS weniger Auflösung als YI Technologys YI Horizon VR180 Camera. Diese nimmt Fotos und Videos laut Hersteller mit bis zu „5,7k“ auf. Vermutlich versteht der Hersteller darunter 5.760 × 2.880 Pixel, das entspricht der Auflösung, die zuvor schon bei den 360-Grad-Kameras von YI Technology zu finden war. Die volle Auflösung steht aber nur bei der Aufnahme zur Verfügung, Livestreaming ist auch hier auf 4k bei 30 FPS begrenzt. Beide Kameras verfügen über WLAN und können, nach erstmaliger Einrichtung, auch ohne Anbindung ans Smartphone selbstständig aufnehmen und streamen. Bei Lenovo ist dies grundsätzlich auch über ein eingebautes LTE-Modem möglich.
Verfügbarkeit und weitere Kameras
Beide Kameras sind im zweiten Quartal dieses Jahres verfügbar und der Preis der Lenovo Mirage Camera wird laut The Verge bei unter 300 US-Dollar liegen. Eine ähnliche Kamera von LG wird im weiteren Verlauf des Jahres erwartet und Panasonic arbeitet an einer Unterstützung von VR180 für die GH5.