Smartphones: LG überdenkt Namensgebung der G-Serie
Das Smartphone-Geschäft von LG läuft seit langem schleppend, verschiedene Ansätze und Topmodelle der letzten Jahre konnten das Ruder für den Hersteller nicht herumreißen. Nun erwägt LG, die Namensgebung seiner Flaggschiff-Reihe rund um das aktuelle G6 (Test) zu ändern, um gegenüber Apple und Samsung Boden gutzumachen.
Die Berichte aus Südkorea hat LG bereits bestätigt. Ein Unternehmenssprecher sagte gegenüber dem koreanischen Technikmagazin Digital Daily, dass eine Nummerierung mit zwei Ziffern oder ein Rebranding mit neuem Namen denkbare Optionen sind. Bereits die V-Serie, die LG im Jahr 2015 erstmals zeigte, setzt auf zwei Ziffern. Eine Entscheidung, wie die Smartphones heißen werden, sei indes noch nicht gefallen.
Höhere Nummern in Anlehnung an Samsung, Apple und die LG-V-Serie
Gründe für die Entscheidung seien unter anderem psychologische Effekte in der Käuferschicht, die niedrigere Nummern mit älteren oder schwächeren Geräten in Verbindung bringen. Samsung übersprang beispielsweise beim Galaxy Note die Ziffer 6 und sprang direkt eine Zahl höher, um in der Nomenklatur gleichauf mit der Galaxy-S-Reihe zu sein. Apple bietet sein iPhone-Topmodell unter dem Namen iPhone X (Test), gesprochen als „zehn“, an; die darunter angesiedelte Modellreihe hört auf den Namen iPhone 8 respektive 8 Plus (Test). LGs derzeitiges Topmodell der G-Serie trägt die Ziffer 6.
G-Serie läuft seit 2012
Die G-Serie hat LG im Jahr 2012 mit dem Optimus G eingeführt und bereits im darauffolgenden Jahr mit dem G2 auf das bisherige Namensschema umgestellt. Das nächste Topmodell von LG wird für den Mobile World Congress 2018 erwartet. Die größte Mobilfunkmesse der Welt findet Ende Februar in Barcelona statt. In den letzten beiden Jahren hat LG hier die Modelle G5 und G6 gezeigt. Die V-Serie, zuletzt ergänzt um das V30 (Test), hat der Hersteller bisher immer in der zweiten Jahreshälfte präsentiert.
Nächster Versuch für mehr Absatz
Eine Veränderung der Namensgebung wäre ein weiterer Ansatz des Herstellers, die schwachen Absatzzahlen im Smartphone-Geschäft aufzubessern. Neben dem südkoreanischen Nachbarn Samsung, den iPhones von Apple und der (vergleichsweise) günstigen Konkurrenz aus China schafft es LG nicht, nennenswerte Marktanteile zu erringen. Bisher versuchte es der Hersteller mit dem Festhalten am wechselbaren Akku, der im G5 von einem modularen Ansatz begleitet worden war, bereits ein Jahr später aber von LG fallen gelassen wurde. Seit dem G6 von Anfang 2017 konzentrierte sich LG auf andere Merkmale wie Akkulaufzeit und Verarbeitung, konnte aber noch nicht die Kehrtwende einleiten.
Ein LG-Offizieller hat dem koreanischen Wirtschaftsblatt The Investor mitgeteilt, dass LG die Vorstellung des bisher als „G7“ bekannten Smartphones nicht wie geplant Ende Februar vollziehen werde. Nach der Ankündigung, die Namensgebung der G-Serie zu überdenken, sei von Jo Seong-jin, Vizevorsitzender und CEO of LG Electronics, die Aufforderung erfolgt, das neue Modell von Grund auf zu überdenken. Die Entscheidung, wann die Vorstellung erfolgen soll, soll nun erst zum koreanischen Neujahrstag am 16. Februar fallen. Die Präsentation könnte von Ende Februar auf April verschoben werden.