Nvidia BFGD: Monitore mit 65 Zoll, 4K, 120 Hz, HDR, G-Sync & Shield
Nvidia und mehrere Monitor-Hersteller haben zur CES 2018 die Rahmenbedingungen für BFGDs gesteckt: Big Format Gaming Displays und nicht etwa eine neue Superknarre in Doom. Nvidia schreibt vor, was die Displays können müssen, Partner wie Acer, Asus und HP bauen die Monitore. Im Sommer soll der Startschuss für die BFGDs fallen.
Nvidia will PC-Gaming auf den großen Bildschirm bringen und scheint mit der bisher angebotenen Qualität von Fernsehern nicht zufrieden zu sein. Deshalb hat sich der Grafikspezialist zur CES in Las Vegas mit den Monitor-Herstellern Acer, Asus und HP zusammengetan, damit diese unter Vorgaben Nvidias in Zukunft spezielle Gaming-Displays mit 65 Zoll anbieten. Und es sollen auch tatsächlich nur Displays und nicht etwa bessere Fernseher sein, denn TV-Tuner werden explizit nicht genannt von Nvidia.
65 Zoll Diagonale ist nur eine von Nvidias Vorgaben für ein Big Format Gaming Display (BFGD). Die anderen sind die Unterstützung der 4K-Auflösung von 3.840 × 2.160 Bildpunkten, 120 Hz Bildwiederholrate, HDR und G-Sync. Genauer gesagt müssen die Displays „G-Sync HDR“ beherrschen, was mit weiteren Mindestanforderungen einhergeht. Entsprechende Monitore müssen mit Full-Array Local Dimming und Quantum Dots ausgerüstet sein. Die maximale Helligkeit liegt punktuell bei 1.000 cd/m², außerdem wird der DCI-P3-Farbraum in jedem Fall abgedeckt. G-Sync HDR soll zudem mit minimaler Bewegungsunschärfe und nahezu keiner Eingangslatenz einhergehen. Als HDR-Standard ist das offene Format HDR10 anstatt etwa Dolby Vision vorgegeben.
Shield-Konsole mit Android TV in jedem BFGD
Jedes BFGD ist gleichzeitig auch eine Shield-Konsole, denn Nvidia sieht für das neue Siegel stets auch ein integriertes Shield (Test) sowie einen beigelegten Shield Controller sowie die zugehörige Fernbedienung vor. Das wiederum bedeutet, dass jedes BFGD auch ein Android-TV-System mit entsprechenden Features ist, darunter zum Beispiel zahlreiche Apps und der Google Assistant mit seiner Smart-Home-Steuerung und weiteren Funktionen. Neben der direkten Einspeisung lässt sich dank integriertem Shield auch per GameStream auf einem BFGD zocken. Das Signal kommt in diesem Fall entweder aus Nvidias Cloud oder per Ethernet und WLAN vom heimischen Rechner.
Marktstart ist erst im Sommer
Auf die frühe Ankündigung im Januar wollen Nvidia und die Partner erste Produkte allerdings erst im Sommer folgen lassen. ComputerBase wird sich im Rahmen der Messe jedoch vorab noch einen Aussteller von Asus angucken, der zur ROG-Familie zählt. Preise sind zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht genannt worden, angesichts der gebotenen Features dürfte der großformatige Spielespaß aber nicht günstig werden.
Acer und Asus haben ComputerBase Bilder der geplanten Monitore zugeschickt. Das Modell von Acer wird Predator Big Format Gaming Display, das von Asus ROG Swift PG65 heißen. Auffällig ist zunächst einmal das klar unterschiedliche Standfuß-Design. Weitere technische Daten oder Informationen zur Preisgestaltung liegen nicht vor.
Der dritte Monitor im Bunde ist das Omen X 65 Big Format Gaming Display von HP, das ComputerBase im Rahmen eines CES-Events aus der Nähe betrachten und weitere technische Daten einholen konnte. Als Panel kommt zum Beispiel ein VA-Modell von AUO zum Einsatz, dies dürfte bei den anderen Hersteller nicht anders sein. Außerdem konnten erstmals die Anschlüsse begutachtet werden: Es handelt sich um 1 × DisplayPort 1.4 und 4 × HDMI 2.0b. Für das Einspeisen eines 4K-Signals mit 120 Hz kann nur DisplayPort 1.4 verwendet werden, was vor Ort auch so von HP umgesetzt war. Der subjektive Ersteindruck der Bildqualität fiel bei Destiny 2 sehr gut aus.
Neben den Videoanschlüssen bot der Aussteller mit Vorserienstatus auch noch Buchsen für USB und Ethernet. Diese Anschlüsse zählen zur integrierten Shield-Konsole. Apropos Vorserienstatus: Als Netzteil kam vor Ort ein extern auf den Tisch gelegtes PC-Netzteil mit 750 Watt von Thermaltake zum Einsatz. Beim finalen Produkt soll das Netzteil aber in den Monitor integriert werden. Von den 750 Watt verbrauche der Monitor zudem nur einen Bruchteil, versicherte HP vor Ort. Der Standby-Verbrauch soll bei unter 5 Watt liegen. Anders als bisher angekündigt geht HP von der Verfügbarkeit eher im Herbst als im Sommer aus. Einen Preis wollte HP auf Nachfrage nicht nennen.
Wie Nvidia zur CES im Gespräch mit ComputerBase erklärte, ist der Speicher der verbauten Shield-Konsole nicht Teil der Rahmenbedingungen eines BFGD. Display-Hersteller könnten zum einen die von Nvidia angebotenen 16 GB Flash-Speicher oder die 500 GB HDD verbauen, haben aber auch die Option, andere Größen anzubieten und diese auch mit einer Speichererweiterung per (micro)SD-Karte zu kombinieren.
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