860 Pro und 860 Evo: Samsungs neue SSDs sind kein Geheimnis mehr

Update Michael Günsch
140 Kommentare
860 Pro und 860 Evo: Samsungs neue SSDs sind kein Geheimnis mehr

Es gab bereits Hinweise, dass Samsung die SSD-Serie 860 Evo auf den Markt bringen wird. Jetzt hat der Hersteller über die eigene Homepage verraten, dass es auch eine 860 Pro geben wird. Gelistet ist ein Modell mit 4 TB Speicherplatz für 1.900 US-Dollar. Eine Suche im Netz fördert weitere Modelle und auch die 860 Evo zu Tage.

Nachtrag vom 23.01.2018: Der Test der Samsung 860 Evo und 860 Pro liefert Details.

Samsung-Homepage listet 860 Pro mit 4 TB

Ein Leser von Guru3D machte auf den „Leak“ aufmerksam. Zu finden ist der Eintrag direkt in Samsungs offiziellem SSD-Katalog. Der Link zur Produktseite führt zwar noch ins Leere, doch gibt es erste Details. Demnach soll die 860 Pro mit 4 TB sequenzielle Transferraten von 560 MB/s lesend und 530 MB/s schreibend erreichen. Damit ist die SATA-Schnittstelle praktisch gesichert, das Foto zeigt ein herkömmliches 2,5-Zoll-Gehäuse. Den Vorgänger 850 Pro gibt es nur mit maximal 2 TB Speicherplatz, dies könnte ein Hinweis auf neue Speicherchips mit mehr Kapazität sein.

Samsung enthüllt die 860 Pro SSD über die Homepage
Samsung enthüllt die 860 Pro SSD über die Homepage (Bild: Samsung)

Händler listen bereits weitere Modelle

Die Modellnummer MZ-76P4T0E erweist sich als hilfreicher Suchparameter, denn darüber lassen sich gleich diverse Einträge bei Online-Shops finden, die vermuten lassen, dass die Markteinführung schon in Kürze zu erwarten ist. Teils werden Preise von über 2.000 US-Dollar angegeben, bei Samsung ist von einem Mindestpreis von 1.899 US-Dollar die Rede. Orientiert man sich an der Kennnummer und dem bisherigen Namensschema, lassen sich weitere Varianten entdecken. Die MZ-76P2T0E bietet entsprechend 2 TB Speichervolumen, die MZ-76P1T0E bietet 1 TB, die MZ-76P512E 512 GB und die MZ-76P256E entsprechend 256 GB. Ein kleineres Modell mit 128 GB oder ein noch größeres mit 8 TB ist dagegen nicht zu finden. Somit dürfte die Modellreihe von 256 GB bis zu 4 TB reichen. Die Preise liegen zwischen rund 130 und den rund 2.000 US-Dollar, schwanken aber je nach Händler.

Samsung 860 Pro Samsung 850 Pro
Formfaktor 2,5 Zoll
Schnittstelle SATA 3 (6 Gb/s)
Speicherplatz 256/512/1.024/2.048/4.096 GB 128/256/512/1.024/2.048 GB
Seq. Lesen 560 MB/s (4 TB) 550 MB/s
Seq. Schreiben 530 MB/s (4 TB) 520 MB/s (ab 256 GB)

Auch die 860 Evo zeigt sich im Handel

Bei der Suche ist die Redaktion auch über die schon im Vorfeld über einen Eintrag der SATA-IO enthüllte Samsung 860 Evo gestolpert. Auch hier lassen sich erste Einträge bei Händlern finden. Bei manchem steht bereits eine ganze Modellflotte in den Formfaktoren 2,5 Zoll, M.2 und mSATA im Katalog. Die 2,5-Zoll-Version gibt es mit 250 GB, 500 GB, 1 TB, 2 TB und 4 TB. Bei M.2 ist bei 2 TB Schluss, mSATA wird mit maximal 1 TB gelistet. Die Preise bewegen sich zwischen 95 und 1.400 US-Dollar, sind also erwartungsgemäß deutlich niedriger als bei der 860 Pro.

Samsung 860 Evo in diversen Varianten
Samsung 860 Evo in diversen Varianten (Bild: Provantage)

Bis auf die SATA-3-Schnittstelle liegen keine weiteren Spezifikationen vor. Sofern Samsung wie bei 850 Evo und 850 Pro vorgeht, könnte es Unterschiede beim Speicher geben. Die 850 Evo (Test) ist mit TLC-3D-NAND bestückt, bei der 850 Pro (Test) ist es MLC-3D-NAND.

Samsung 860 Evo Samsung 850 Evo
Formfaktor 2,5 Zoll/M.2/mSATA
Schnittstelle SATA 3 (6 Gb/s)
Speicherplatz 250/500/1.000/2.000/4.000 GB* 120/250/500/1.000/2.000/4.000 GB*
Seq. Lesen 550 MB/s 540 MB/s
Seq. Schreiben ? 520 MB/s (im SLC-Cache)
*maximaler Speicherplatz nur bei 2,5 Zoll

Wann die Markteinführung erfolgt, ist noch unklar. Sobald offizielle Informationen vorliegen und eine Freigabe erteilt ist, wird ComputerBase ausführlich über die neuen Samsung-SSDs berichten.

Update

An einen „Fauxpas“ ist kaum noch zu glauben, denn auch die 860 Evo war zwischenzeitlich auf Samsungs Produktseiten zu sehen. Über den Google-Cache ist zum Beispiel die M.2-Version mit 2 TByte noch abrufbar. Sofern die Bilder nicht nur symbolischen Charakter haben, genügen zwei Packages auf einer Seite der Platine. Demnach müsste ein Speicherbaustein 1 TByte aufweisen. Dies würde auf 16 Dies á 512 Gbit (64 GByte) in einem Package hinweisen.

Die Website enthüllt weitere Details. So soll die 860-Evo-Serie sequenziell mit bis zu 550 MB/s lesen und 520 MB/s schreiben. Lesend bedeutet dies ein Plus von 10 MB/s gegenüber der 850 Evo, schreibend herrscht Gleichstand. Die Schreibrate ist allerdings an den begrenzten SLC-Cache gekoppelt, den Samsung TurboWrite nennt. Die Produktseite spricht von einem auf 12 bis 78 GByte aufgestockten Cache, der sich nun „Intelligent TurboWrite“ nennt. Damit hält die schon bei der 960 Evo eingeführte Form mit einer dynamischen Erweiterung des Zwischenspeichers Einzug, die zur Verfügung steht, sofern freier Speicherplatz vorhanden ist. Nach dem Cache soll nur noch mit 500 MB/s (ab 1-TB-Modell) respektive 300 MB/s bei den kleineren Modellen geschrieben werden.

Außerdem wurde das garantierte Mindestschreibvolumen in Form der Total Bytes Written (TBW) erheblich aufgestockt: Von 150 TB für das 250-GB-Modell bis zu 2.400 TB für das 4-TB-Modell reichen die Angaben. Die Garantiezeit beträgt weiterhin 5 Jahre. Ferner ist von einem neuen MJX-Controller mit „verfeinerter Fehlerkorrektur“ die Rede. LPDDR4-DRAM als Cache für die Mapping-Tabelle ist eine weitere Neuerung.

Da der Hersteller das NDA für Redaktionen auf diesem Wege praktisch selbst gebrochen hat, kann ComputerBase schon verraten, dass es in Kürze detaillierte Informationen und erste Testergebnisse zur Samsung 860 Evo und Samsung 860 Pro geben wird.