Intel-Modem: 5G-PCs von Dell, HP, Lenovo und Microsoft Ende 2019
Intel forciert die Entwicklung von 5G-Systemen weiter. In diesem Jahr sollen die Feldtests nach dem größeren Einsatz derzeit bei Olympia in Südkorea weiter ausgebaut werden, bevor nächstes Jahr der Start im Massenmarkt beginnt: Erste PCs werden mit großen Partnern aufgelegt und zum Weihnachtsgeschäft 2019 verfügbar sein.
Intel will dafür zusammen mit den größten PC-Herstellern Dell, HP und Lenovo und dem Redmonder Softwaregigant Microsoft eine Referenzplattform schaffen, die 5G in neuen PCs vorsieht. Laut Intel benötigt man dafür nur eine CPU und ein 5G-Modem der XMM-8000-Serie, schon sei die Grundlage vorhanden.
Weitere technische Details wollte Intel heute aber noch nicht bekannt geben. Da das Modem aber immer ein eigentlich getrennter Teil von der CPU war und nur via Interface – sei es PCIe oder das neue CNVi, welches ab den Cannon-Lake-Chips und Gemini Lake genutzt wird – mit dem System kommuniziert, sollte dies auch mit heutiger Technik kein Hexenwerk sein. Deshalb will Intel auch zum MWC 2018 in Barcelona einen Prototypen einen dieser 2-in-1-PCs mit 5G-Konnektivität ausstellen. Später dann dürften aber Lösungen mit der Technik direkt im Chip als vollständiges SoC angestrebt werden.
Als Modem infrage kommt derzeit nur das im November 2017 enthüllte XMM 8060, Codename Gold Ridge. Dieses bietet Unterstützung für 5G NR (New Radio) mit den Varianten Non-Standalone (NSA) und Standalone (SA). NSA soll als Zwischenstandard schon ab 2019 groß angelegte Feldtests mit 5G ermöglichen. Die Multi-Mode-Unterstützung des XMM 8060 ermöglicht zudem Verbindungen über die älteren Technologien 4G, 3G und 2G. Das Intel-Modem soll laut Hersteller ab Mitte 2018 in Produktion gehen und ab 2019 in Produkten zum Einsatz kommen – passend zum anvisierten Start in ersten PCs zum Jahresende 2019.
Spreadtrum ist auch Partner bei mobilem 5G in China
Spreadtrum setzt die Zusammenarbeit mit Intel auch bei 5G fort. Sie sind einer der wenigen Partner der Intel Custom Foundry, seit im Jahre 2014 die Zusammenarbeit begann. Im letzten Jahr hatte Spreadtrum zwei SoCs (SC9861G-IA und SC9853I) vorgestellt, die auf Intels Airmont-Architektur basieren und bei Intel in 14 nm gefertigt werden. Dabei handelt es sich um kostengünstige SoCs für den mobilen Markt in China. Exakt da wird auch beim Thema 5G angesetzt. Spreadtrum wird wieder ein neues SoC anbieten, das dann mit Intels neuem 5G-Modem kombiniert wird.
Intel mit Qualcomm im Rennen um die 5G-Spitze
Intel liefert sich derzeit mit Qualcomm ein Rennen um die zukünftige 5G-Vorherrschaft. Beide Unternehmen schwingen dazu seit Jahren die Werbetrommel, während die Technik und Infrastruktur aber erst langsam in Fahrt kommt. Vor 2019/2020 ist mit einem ersten spärlichen Einsatz nach wie vor nicht zu rechnen – Qualcomms Modem ist in passenden Smartphones ebenfalls 2019 einsatzbereit –, richtig massentauglich wird es erst Jahre später sein.