1,2 Mio. Infizierungen: Android-Nutzer im Fokus von Porno-Malware
Porno-Malware trifft nach einem Bericht von Kaspersky insbesondere Android-Smartphones. Android-Nutzer, die sich pornografische Inhalte ansehen, seien in erster Linie das Ziel von Betrügern, die so allein im letzten Jahr 1,2 Millionen Android-Smartphones mit Schadsoftware infiltrieren konnten.
Die Anwender werden dabei vor allem mit pornografischen Inhalten gelockt, um die Malware auf den Smartphones platzieren zu können. Ein Viertel aller Schadsoftware auf Android-Smartphones bestehe aus Porno-Malware, so Kaspersky im Bericht. 4,9 Millionen Android-Smartphones wurden im Jahr 2017 insgesamt mit Schadsoftware infiziert.
Zugangsdaten zu Porno-Websites Ziel auf dem PC
Allein für Android hat Kaspersky im Laufe der Zeit 23 verschiedene Porno-Malwares aufgespürt. Für den Desktop-PC kommt das Unternehmen zwar auf 27 Malwares, konnte aber weniger Infizierungen nachweisen. In erster Linie verfolge die Malware das Ziel, dem Nutzer pornografische Werbung anzuzeigen, um hierüber Einnahmen zu generieren, oder das Smartphone nach Bank- oder anderen Zugangsdaten zu durchsuchen.
Auf dem PC suche die Malware hingegen in erster Linie nach Zugangsdaten für Porno-Websites, um diese anschließend weiter veräußern zu können. Rund 5.000 entsprechende Angebote von geklauten Zugangsdaten verzeichnete Kaspersky während der Untersuchung im Darknet. Der Preis für entsprechende Zugänge liege dabei typischerweise bei circa einem Zehntel des normalen Verkaufspreises. Auf dem Smartphones sei auch das Einfordern von Lösegeld, indem das Smartphone bis zur Zahlung gesperrt werde, gängige Praxis.
Wie üblich rät auch Kaspersky Android-Nutzern in erster Linie, bei der Installation von Apps nur auf Inhalte aus dem Google Play Store zurückzugreifen, da Google keine Apps mit pornografischem Inhalt dulde. Dass auch dieser nicht nur seriöse Apps enthält, zeigt aber nicht zuletzt Google selbst, die im letzten Jahr 700.000 betrügerische Apps aus dem Play Store entfernt haben. Ein WhatsApp-Fake brachte es trotzdem auf rund eine Million Installationen. Auf dem PC werde hingegen immer noch mit einem angeblichen Update für den Flash Player versucht, Nutzer zur Installation von Malware zu bringen.
Wer auf die Nutzung von pornografischen Inhalten nicht verzichten wolle, solle daher nur auf bekannte und seriöse Angebot zurückgreifen und keinesfalls über unsichere Quellen erworbene Zugangsdaten einsetzen, empfiehlt Kaspersky.