iOS 11.3 Beta 2: Apple erklärt Batteriezustand und Leistungsverwaltung
In der von Apple veröffentlichten zweiten Betaversion für iOS 11.3 lässt sich erstmals der Batteriezustand einsehen. Das iPhone zeigt in dem neuen Optionsmenü die Gesundheit des Akkus samt Leistungsverwaltungsfunktion an und erlaubt es dem Anwender, die Reduzierung der Leistung bei geschwächtem Akku auf Wunsch wieder aufzuheben.
iOS 11.3 Beta 2 für Entwickler ist die erste Version des Betriebssystems, die unter „Einstellungen“ > „Batterie“ > „Batteriezustand (Betaversion)“ einen Einblick in die Gesundheit des Akkus des Smartphones erlaubt. Eine Public Beta für jedermann steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zum Download bereit, diese dürfte aber in Kürze folgen.
Apple erklärt viel zum Thema Akku
In einem neuen Support-Dokument erklärt Apple, welche Optionen das neue Menü bietet und wie welche Hinweise zu deuten sind. Apple erläutert zudem die Lithium-Ionen-Technologie von Akkus, wie sich die Batterieleistung maximieren lässt und erklärt das chemische Altern von Batterien. Außerdem werden Tipps gegeben, wie sich ein unerwartetes Ausschalten des Smartphones vermeiden lässt und welche Veränderungen in der Praxis für den Anwender wahrnehmbar sind, wenn die Leistungsverwaltung auf Basis einer kombinierten Analyse von Gerätetemperatur, Batteriestatus und Batterieimpedanz eine Reduzierung der SoC-Leistung vornimmt. Dazu zählen:
- Langsames Starten von Apps
- Niedrigere Bildrate beim Scrollen
- Dimmen der Hintergrundbeleuchtung (kann im Kontrollzentrum neu eingestellt werden)
- Um bis zu -3 dB niedrigere Lautstärke
- Allmählich sinkende Bildrate in einigen Apps
- In Extremfällen wird der Blitz der Kamera deaktiviert (dies wird in der Kamera-Benutzeroberfläche angezeigt)
- Im Hintergrund aktualisierte Apps müssen nach dem Start unter Umständen neu geladen werden
Apple versichert, dass die automatische Leistungsverwaltungsfunktion viele im Alltag wichtige Bereiche des Smartphones nicht beeinflusst. Dazu zählen:
- Qualität von Telefonaten über das Mobilfunknetz und Übertragungsleistung über das Netz
- Qualität der aufgenommenen Fotos und Videos
- Leistung des GPS
- Ortungsgenauigkeit
- Sensoren wie Gyroskop, Beschleunigungsmesser, Barometer
- Apple Pay
Mit iOS 11.3 Beta 2 lässt sich der Batteriezustand ab dem iPhone 6 und neuer inklusive der aktuellen Geräte iPhone 8 (Plus) und iPhone X einsehen. Nur bei dem iPhone 6 (Plus), iPhone 6s (Plus), iPhone SE und iPhone 7 (Plus) lässt sich darüber hinaus einsehen, ob die Leistungsverwaltungsfunktion, die die maximale Leistung dynamisch verwaltet, um ein unerwartetes Ausschalten zu verhindern, aktiviert ist. Diese kann auf Wunsch auch wieder deaktiviert werden. Die Leistungsverwaltung wird grundsätzlich erst dann von iOS aktiviert, wenn es erstmals zu einem unerwarteten Ausschalten kommt.
Die neue iOS-Version zeigt in dem Untermenü die maximale Kapazität der Batterie in Prozent an, was nicht die aktuelle Akkuladung, sondern die Gesundheit des Akkus beschreibt. Im Neuzustand liegt dieser Wert bei 100 Prozent. Laut Apple soll eine gewöhnliche Batterie bei 500 vollständigen Ladezyklen unter normalen Betriebsbedingungen in der Regel bis zu 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität behalten.
Leistungsverwaltung lässt sich deaktivieren
Wie gut es um den Akku bestellt ist, hat Einfluss auf die Höchstleistungsfähigkeit – den zweiten Punkt im Untermenü. Hier erfährt der Nutzer, ob die normale Höchstleistung unterstützt wird, ob die Leistungsverwaltung aktiviert ist, ob die Leistungsverwaltung manuell vom Anwender deaktiviert wurde, ob der Batteriezustand unbekannt ist oder ob der Batteriezustand schlecht ist und ein Austausch von Apple empfohlen wird. Wird die Leistungsverwaltung manuell vom Nutzer deaktiviert und kommt es anschließend erneut zu einem unerwarteten Ausschalten des Smartphones, wird die Leistungsverwaltung erneut durch iOS aktiviert und kann dann vom Anwender wieder ausgeschaltet werden.
iPhone 8 und iPhone X haben anderes Leistungsverwaltungssystem
Warum sich die neue Leistungsverwaltung nicht mit dem iPhone 8 (Plus) und iPhone X verändern lässt, erklärt Apple ebenfalls. Im genauen Wortlaut heißt es: „Die iPhone-Modelle iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X haben ein moderneres Hardware- und Softwaredesign, was eine präzisere Einschätzung des Energiebedarfs sowie der Fähigkeit der Batterie, Leistung zu liefern, ermöglicht, um die allgemeine Systemleistung zu maximieren. Daher verfügen sie auch über ein anderes Leistungsverwaltungssystem, mit dem iOS ein unerwartetes Ausschalten präziser prognostizieren und vermeiden kann. Daher sind die Auswirkungen der Leistungsverwaltung auf dem iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X unter Umständen weniger groß.“ Apple fügt hinzu, dass „die Kapazität und Höchstleistung der wiederaufladbaren Batterien aller iPhone-Modelle jedoch mit der Zeit abnehmen, sodass sie ausgetauscht werden müssen.“