XPS 13 (9370) im Test: Dells fast perfektes Notebook

 2/5
Nicolas La Rocco
157 Kommentare

Eingabegeräte

Tastatur und Touchpad hat Dell – zum Glück – kaum verändert und das auch nur leicht. Denn warum etwas überarbeiten, was bereits sehr gut war. Dells Tastatur bietet nach wie vor echten Hub (1,3 mm) und fühlt sich nicht so hart an wie die aktueller MacBooks, die noch dazu nervtötende Geräusche beim Tastenanschlag von sich geben. Auf dem XPS 13 lässt sich noch vergleichsweise leise tippen, und dennoch fühlt es sich präzise an. Das XPS 13 (9360) hat sich auf so einigen Messen und Pressekonferenzen als souveräner Begleiter für lange Texte bewiesen und das 9370 steht dem in nichts nach. Wer viel schreibt, findet mit dem XPS 13 die perfekte digitale Schreibmaschine.

Neues Tastaturlayout

Die Veränderungen am Layout fallen auf den ersten Blick kaum auf, sind aber nicht irrelevant. Zunächst einmal hat Dell die Sekundärbelegung der F-Tasten vertauscht, sodass ohne Drücken der FN-Taste jetzt Funktionen wie Tastaturbeleuchtung und Lautstärke ausgelöst und beim Drücken der FN-Taste die F-Tasten aktiviert werden. Bis zur letzten XPS-13-Generation waren die Tasten noch genau andersherum belegt.

Die Tasten für die Display-Helligkeit hat Dell von der F-Tastenleiste auf die Pfeiltasten für hoch und runter verlegt und dort zwangsweise wieder auf die FN-Position gelegt, sodass an dieser Stelle doch wieder die FN-Taste gedrückt werden muss. Vollständig neu sind die zwei Tasten für Seite hoch und Seite runter, die die Pfeiltaste nach oben flankieren. Beim 9360 klafften hier noch zwei kleine Lücken auf der Tastatur. Die Tasten für Pos1 und Ende sitzen jetzt oben neben den F-Tasten und waren früher als Doppelbelegung auf den Pfeiltasten für links und rechts, die jetzt keine Doppelbelegung mehr haben.

Bekanntes Touchpad

Das Touchpad bleibt bei einer Größe von 10,5 × 6 Zentimetern und ist nach wie vor aus ganz leicht angerautem Glas gefertigt. Der untere Bereich ist durch eine Linie optisch markiert in den linken und rechten Mausklick unterteilt. Umso höher der Finger auffliegt, umso schwerer lässt sich das Klicken auslösen. Im oberen Drittel lassen sich Klicks nur noch mit sehr viel Kraft auslösen. Dieser Bereich sollte im Alltag nicht dafür verwendet werden. Die Bewegung des Mauszeigers selbst und auch die Nutzung von Windows-Gesten funktionierte im Test sehr gut, wenngleich letztere eher selten zum Einsatz kamen. Zu Fehleingaben über die Handinnenfläche kam es nur in Einzelfällen.

Das gleiche Touchpad wie noch im 9360
Das gleiche Touchpad wie noch im 9360

Karbonfaser oder Glasfasergewebe

Der Bereich rund um die Tastatur und das Touchpad besteht bei der getesteten Variante mit silbernem Aluminiumgehäuse aus schwarzer Karbonfaser mit Soft-Touch-Beschichtung. Die matte Handauflage lässt das Muster der Karbonfaser erkennen und hinterlässt einen hervorragenden Qualitätseindruck. In Verbindung mit dem Alugehäuse wirkt das gesamte Notebook äußerst steif und lässt sich ohne Angst vor Verwindung an einer Ecke hochheben. Im Verlauf von mehreren Monaten zeigt sich beim XPS 13 (9360), dass die Handauflage im Laufe der Zeit leicht anfängt zu glänzen, da sich hier durch die Handballen verursacht Fett aus der Haut oder von Cremes absetzt. Ab einer gewissen Nutzungsdauer kommt es unweigerlich zu einer leichten Abnutzung, die sich dann auch nicht mehr vollständig mit Reinigungsmitteln beheben lässt. Beim 9360 der Redaktion ist dies aber weder intensiv noch störend, sollte aber dennoch dem Käufer bewusst sein und kann selbst bei Geräten passieren, die innen aus Alu gefertigt sind.

Vollständig neu ist die Innenseite der rosegoldenen Variante. Obwohl Dell diese Farbe auf der Webseite bei jeder Konfiguration in die Produktbeschreibung in den Bereich Gehäuse schreibt, ist die Farbe derzeit ausschließlich für die Konfiguration 7 und in Kombination mit Windows 10 auswählbar. Das Angebot werde basierend auf Marktnachfrage und verschiedenen anderen Faktoren eventuell weiter ausgebaut, erklärte Dell auf Nachfrage. Das rosegoldene Modell nutzt auf der Innenseite eine alpinweiße Handauflage aus Glasfasergewebe, die UV-resistent und fleckenbeständig sein soll. Im Gespräch mit ComputerBase erklärte Dell zur CES, dass das Material zum Beispiel nicht vergilben soll, wie es häufig bei Weiß der Fall ist. Die Struktur des Glasfasergewebes lässt sich nicht nur mit dem Auge erkennen, sondern auch mit den Finger erfühlen. Die Oberfläche selbst ist allerdings glatter und damit deutlich verschlossener als die matte Karbonfaser des schwarzen Modells. So will Dell wohl das Eindringen von Fetten und Flüssigkeiten verhindern.

Windows Hello

Ein geschickt integriertes Schmankerl versteckt sich im An/Aus-Schalter neben der Entf-Taste. Dort bringt Dell einen Fingerabdrucksensor unter, der unter Windows 10 die biometrische Anmeldung per Windows Hello ermöglicht. Er ist eine Alternative zur Gesichtserkennung über die neue Infrarot-Kamera. Im Test war der Fingerabdrucksensor die erste Wahl für die biometrische Anmeldung am Notebook. Das geht viel schneller, als jedes Mal ein langes Kennwort oder selbst eine kurze PIN einzugeben. Nach Auflegen das Fingers dauert es etwa eine Sekunde bis man auf den Windows-Desktop gelangt.

An/Aus-Schalter mit Fingerabdrucksensor (l.)
An/Aus-Schalter mit Fingerabdrucksensor (l.)