XPS 13 (9370) im Test: Dells fast perfektes Notebook

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Nicolas La Rocco
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Leistung

Dell bietet das XPS 13 (9370) erneut mit zwei Prozessoren von Intel an. Waren es zu Skylake-Zeiten noch der Core i5-6200U und Core i7-6500U, wechselte Dell bei Kaby Lake auf den Core i5-7200U und Core i7-7500U. Die jetzt zur Auswahl stehenden Varianten Core i5-8250U und Core i7-8550U werden in 14 Nanometer von Intel gefertigt, sind für das XPS 13 aber nicht neu, da sie Dell auch schon beim Refresh-Modell des 9360 angeboten hatte. 4 Kerne und 8 Threads bieten beide Modelle, Unterschiede gibt es aber bei Takt, Cache und integrierter Grafikeinheit.

Der Core i5-8250U bietet eine Grundtaktfrequenz von 1,60 GHz, die Turbo-Taktfrequenz liegt bei bis zu 3,40 GHz. Für den Core i7-8550U steigen diese Werte auf 1,80 GHz und bis zu 4,00 GHz. Darüber hinaus ist der SmartCache (L3) des Core i7-8550U 8 MB statt 6 MB groß und die UHD Graphics 620 darf 50 MHz höher takten (1,10 GHz vs. 1,15 GHz). Im Testgerät ist der auf dem Papier schnellere Core i7-8550U in Kombination mit 16 GB verlötetem LPDDR3-Speicher mit 2.133 MHz verbaut.

Das gleiche Prozessoren in unterschiedlichen Notebooks nicht die gleiche Leistung liefern, haben schon einige Probanden unter Beweis gestellt. Auf welchem Niveau die Leistung des Core i7-8550U im neuen XPS 13 liegt, ist vor allem deshalb interessant, weil Dell das Kühlsystem im Vergleich zum 9360 vollständig überarbeitet hat. Von unten mit dem Scharnier nach oben zeigend betrachtet sitzen links zwei statt ein Lüfter, die die Abwärme von zwei statt einer Heatpipe aus Richtung der CPU zugeführt bekommen.

Taktverlauf Dauerlast

Im ersten Leistungstest, bei dem das Taktverhalten unter Dauerlast bei zehn Durchläufen im Cinebench R15 (Multi-Core) ohne Pausen beobachtet wird, führt das üppiger dimensionierte Kühlsystem dazu, dass das XPS 13 einen Multi-Core-Takt von 2,8 GHz hält und damit besser als jedes andere in letzter Zeit getestete Notebook, 2-in-1 oder Detachable abschneidet. Der vermeintlich schnellere Core i7-8650U des Surface Book 2 (13") ist im Vergleich deutlich langsamer. Allerdings kühlt Microsoft den Prozessor in der Tablet-Einheit auch nur passiv. Der baugleiche Core i7-8550U aus dem aktiv gekühlten Medion P7651 (Test) hält ebenfalls nicht mit dem neuen XPS 13 mit.

Taktverlauf in Cinebench R15 (Multi-Core)
0200400600800Punkte 1. Durchlauf2. Durchlauf3. Durchlauf4. Durchlauf5. Durchlauf6. Durchlauf7. Durchlauf8. Durchlauf9. Durchlauf10. Durchlauf

Das XPS 13 steigt in den Cinebench-Test mit kurzzeitig 4 × 4,00 GHz auf allen Kernen ein, bevor nach wenigen Sekunden der Takt reduziert wird und am Ende des ersten Durchgangs bei 2,8 GHz auf allen vier Kernen liegt. Diesen Takt hält die CPU bis zum Ende des zehnten Durchgangs. Mit dem Tool HWiNFO lässt sich während des Tests auslesen, dass Dell die 15-Watt-TDP-CPU mit der von Intel spezifizierten maximalen Configurable TDP-up von 25 Watt laufen lässt. Beim Maximaltakt von kurzzeitig 4 × 4,00 GHz gibt es zum Start eine Lastspitze von knapp 50 Watt, bevor der Prozessor auf im Test leicht variierend 22 bis 25 Watt eingebremst wird. Wenn Leistung benötigt wird, lässt sich diese im XPS 13 somit auch abrufen, ohne dass das Notebook in ein Temperaturlimit rennt oder die TDP weiter reduzieren muss. Laut HWiNFO hält die Kühlung die CPU bei Maximalbelastung stets im Bereich von 78 bis 80 Grad Celsius.

Anwendungen

Dass Dell ein ordentliches Kühlsystem verbaut hat, zeigt sich dann auch in den weiteren Benchmarks, in denen das Notebook jegliche Konkurrenz an die Wand spielt. In jedem einzelnen Benchmark schneidet das XPS 13 besser als vergleichbare Geräte der Konkurrenz und auch als das Surface Book 2 mit dem vermeintlich schnelleren Core i7-8650U ab. Dell zeigt damit eindrucksvoll, dass sich hier der Griff zum teureren Core i7 lohnt, da dieser nicht durch die Kühlung oder TDP-Konfiguration eingebremst wird.

Diagramme
Cinebench R15
  • Multi-Core-Test:
    • Core i7-5930K
      1.077
    • Core i7-5820K
      1.022
    • Core i7-6700K
      886
    • Core i7-4790K
      873
    • Core i7-6920HQ (MBP15 2016)
      739
    • Xeon E3-1231 v3
      719
    • XPS 13 (9370) (Core i7-8550U)
      715
    • Surface Book 2 (Core i7-8650U)
      684
    • Medion X7843 (Core i7-6700HQ)
      677
    • Core i7-3770K
      667
    • FX-8350
      633
    • Core i7-2600K
      614
    • Core i5-6600K
      602
    • Acer Swift 3 (Ryzen 5 2500U)
      596
    • Medion P7651 (Core i7-8550U)
      570
    • Core i5-4690
      568
    • Core i5-5675C
      561
    • Acer Spin 5 (Core i5-8250U)
      555
    • Core i5-6500
      537
    • Core i5-2500K
      458
    • Surface Pro (Core i7-7660U)
      410
    • MBP13 2017 (Core i5-7267U)
      381
    • Core i3-4330
      350
    • Core i5-6267U (MBP13 2016)
      334
    • Lenovo Miix 720 (Core i7-7500U)
      333
    • Surface Laptop (Core i5-7200U)
      324
    • MateBook X (Core i5-7200U)
      318
    • Core i5-6360U (MBP w/o TB 2016)
      318
    • XPS 13 (9360) (Core i5-7200U)
      317
    • Core i5-5257U (MBP13 2015)
      312
    • Core i7-6600U (Surface Book)
      309
    • Core i5-6300U (Surface Pro 4)
      302
    • Tuxedo Book (Core i7-7500U)
      301
    • Core i5-6200U (Acer Switch Alpha)
      281
    • Core i5-4258U (MBP13 2013)
      254
    • Pentium G3440
      246
    • Core m6-6Y54 (X1 Tablet)
      240
    • Core i5-4300U (Surface Pro 3)
      235
    • Core m5-6Y54 (MateBook)
      228
    • Acer Spin 7 (Core i7-7Y75)
      217
    • Core m3-6Y30 (Surface Pro 4)
      212
    • Core m3-6Y30 (TabPro S)
      209
    • Celeron G1840
      207
    • Core m5-6Y57 (Latitude 7370)
      173
  • Single-Core-Test:
    • Core i7-6700K
      181
    • Core i7-4790K
      173
    • XPS 13 (9370) (Core i7-8550U)
      172
    • Core i5-6600K
      165
    • Medion P7651 (Core i7-8550U)
      165
    • Surface Pro (Core i7-7660U)
      162
    • Core i7-6920HQ (MBP15 2016)
      155
    • Surface Book 2 (Core i7-8650U)
      150
    • Xeon E3-1231 v3
      149
    • Tuxedo Book (Core i7-7500U)
      148
    • Core i7-5930K
      147
    • Acer Spin 5 (Core i5-8250U)
      146
    • Core i5-5675C
      145
    • Core i5-4690
      145
    • Lenovo Miix 720 (Core i7-7500U)
      145
    • Medion X7843 (Core i7-6700HQ)
      143
    • Core i7-5820K
      141
    • MBP13 2017 (Core i5-7267U)
      141
    • Core i5-6500
      140
    • Core i7-3770K
      139
    • Core i3-4330
      139
    • Core i7-6600U (Surface Book)
      138
    • Acer Swift 3 (Ryzen 5 2500U)
      138
    • Pentium G3440
      128
    • Core i5-2500K
      126
    • Core i5-6267U (MBP13 2016)
      126
    • Surface Laptop (Core i5-7200U)
      126
    • XPS 13 (9360) (Core i5-7200U)
      125
    • Core i5-5257U (MBP13 2015)
      122
    • Core i5-6360U (MBP w/o TB 2016)
      122
    • Core i5-6300U (Surface Pro 4)
      121
    • Core i7-2600K
      119
    • Core i5-6200U (Acer Switch Alpha)
      113
    • Acer Spin 7 (Core i7-7Y75)
      113
    • MateBook X (Core i5-7200U)
      111
    • Celeron G1840
      107
    • Core i5-4300U (Surface Pro 3)
      103
    • Core i5-4258U (MBP13 2013)
      102
    • Core m6-6Y54 (X1 Tablet)
      94
    • FX-8350
      93
    • Core m5-6Y54 (MateBook)
      93
    • Core m3-6Y30 (Surface Pro 4)
      89
    • Core m3-6Y30 (TabPro S)
      89
    • Core m5-6Y57 (Latitude 7370)
      73
Einheit: Punkte

Spiele

Ungeachtet der hohen CPU-Leistung ist aber auch das das neue XPS 13 kein Notebook für Spiele. Testweise wurde versucht, das derzeit populäre Spiel Playerunknown's Battlegrounds (PUBG) über die integrierte Grafik zu rendern. Selbst bei Reduzierung der Auflösung auf 720p und der Detailstufe auf das niedrigste Niveau war keine flüssige Bildwiederholrate zu erreichen. Es muss schon zu deutlich älteren Titeln wie dem fünf Jahre alten Tomb Raider gegriffen werden, um überhaupt flüssig spielen zu können. Tomb Raider läuft in Full HD auf niedrigster Detailstufe immerhin mit im Schnitt 44 FPS. Aufgrund der schlechten Spiele-Performance und der Tatsache, dass das XPS 13 und allgemein Notebooks mit integrierte Intel-Grafikeinheit nicht zum Spielen ausgelegt sind, wurde auf umfangreiche Spiele-Benchmarks verzichtet. Erst mit einer APU wie AMDs Raven Ridge Ryzen 5 2500U (Test) lassen sich dann auch Spiele wie Destiny 2, Dota 2 oder Overwatch mit niedriger Auflösung und Details halbwegs flüssig spielen. Wer mit dem XPS 13 spielen möchte, sollte über die Anschaffung eines externen Grafikkarten-Gehäuses (Test) nachdenken, das sich einfach per Thunderbolt 3 anschließen lässt.

SSD und microSD-Cardreader

In puncto SSD vertraut Dell auf Toshiba als Zulieferer und verbaut im Testgerät das 512-GB-Modell aus der XG5-Serie, genauer gesagt das Modell KXG50ZNV512G. Toshiba bietet diese SSD auch mit 256 GB oder 1 TB an, was aber nicht zwangsweise bedeutet, dass diese Modelle in den anderen XPS-13-Konfigurationen zum Einsatz kommen.

Die KXG50ZNV512G ist eine PCIe-x4-SSD im Format M.2 2280, die laut Toshiba eine sequentielle Leserate von bis zu 3.000 MB/s und sequentielle Schreibrate von bis zu 1.050 MB/s erreichen soll. Die SSD ist das einzige Bauteile im Gehäuse, das noch vom Anwender selbst ausgetauscht werden kann. Im Standardtest von CrystalDislMark 6.0.0 wurde auf der zu 54 Prozent gefüllten Hauptpartition eine sehr gute Lesegeschwindigkeit von 3.129,5 MB/s erreicht, während für die Schreibgeschwindigkeit 532,7 MB/s gemessen wurden. Das entspricht zwar nicht dem von Toshiba angegebenen Wert, hat das System aber nicht negativ beeinflusst.

Messwerte für SSD (l.) und microSD-Cardreader (r.)
Messwerte für SSD (l.) und microSD-Cardreader (r.)

Der microSD-Cardreader wurde mit Hilfe einer Speicherkarte von SanDisk getestet. Zum Einsatz kam die Extreme Pro UHS-II-Karte mit 64 GB, die SanDisk mit bis zu 275 MB/s Lesegeschwindigkeit und bis zu 100 MB/s Schreibgeschwindigkeit angibt. Im Test wurden mit 228,6 MB/s lesend und 75,04 MB/s schreibend sehr gute Werte erzielt. Anwender können sich sicher sein, dass der Cardreader kein Flaschenhals ist.