Hybrides Satelliten-Internet: Lufthansa will EAN bei Teilen der Flotte verbauen
Das European Aviation Network (EAN) ist seit kurzem fertiggestellt und hat mit British Airways einen ersten Kunden, der das hybride System bis Mitte des Jahres einsetzen möchte. ComputerBase hat bei der Lufthansa nachgefragt, ob das EAN bei den Airlines der Gruppe eine Rolle spielen wird. Für die Neuausrüstung ist dies der Fall.
Auch die Lufthansa Group hat Interesse an dem jüngst fertiggestellten European Aviation Network, das auf eine Kombination aus rund 300 LTE-Basisstationen von Nokia am Boden und zusätzliche Anbindung über einen S-Band-Satellit von Inmarsat setzt. Derzeit befinde sich die Lufthansa Group in intensiven Gesprächen mit dem Lead Contractor Inmarsat und habe die Absicht, die Hybrid-Technologie bei Teilen der Flotte einzuführen, ließ eine Pressesprecherin ComputerBase wissen. Zur Lufthansa Group zählen neben Lufthansa selbst auch die Airlines Eurowings und Germanwings, Swiss und Edelweiss Air, Austrian Airlines, Brussels Airlines sowie Lufthansa Cargo.
Als wichtiges Detail ist dabei allerdings zu beachten, dass die Lufthansa Group nicht ihre erst im letzten Jahr mit der aktuellen Generation Satelliten-Internet ausgerüstete Europa-Flotte erneut für das EAN umrüsten möchte, sondern die Ausrüstung von Flugzeugen, die bisher kein Internet an Bord haben, mit EAN-Technik plant. Wie das Unternehmen erklärt, seien derzeit 90 Airbus der A320-Familie von Lufthansa und 31 von Austrian Airlines mit dem Internet-Angebot FlyNet ausgestattet.
Lufthansa nutzt Global Xpress von Inmarsat
Auf Kurz- und Mittelstreckenflügen in Europa, die vom European Aviation Network abgedeckt werden, setzt die Lufthansa Group auf das rein auf Satelliten-Kommunikation setzende Global Xpress von Inmarsat. Die Breitband-Technologie wird über vier Satelliten zur Verfügung gestellt, die jedoch nicht nur Europa, sondern auch den Nahen und Mittleren Osten, Afrika, Asien, Amerika sowie den Atlantik und Pazifik abdecken. Der vierte und letzte Satellit ist seit Mai 2017 im All unterwegs.
Die GX-Satellitenkonstellation von Inmarsat nutzt das Ka-Band von 27 bis 40 GHz und soll eine Übertragungsgeschwindigkeit von rund 50 Mbit/s pro Flugzeug zur Verfügung stellen. Die sogenannten JetWave-Terminals für das Flugzeug werden exklusiv von Honeywell geliefert und bestehen aus vier Komponenten: Rumpfantenne, Antennen-Controller, RF-Einheit und Modem. Das System ist für gängige Flugzeugtypen von Airbus und Boeing, aber auch für Gulfstream, Bombardier und Dassault konzipiert.