LG V30S ThinQ: Smartphone-KI für Fotos, mehr RAM und mehr NAND
LG hat das Android-Topmodell V30 (Test) zum Mobile World Congress 2018 neu auflegt. Es bietet Smartphone-KI für Fotos sowie erweiterte Sprachbefehle, ist in erster Linie also ein Software-Update. Ganz unangetastet bleibt die Hardware aber nicht, es gibt auch mehr RAM und mehr NAND.
Anstelle von 4 GB RAM beim V30 bietet das neue V30S ThinQ 6 GB und Kunden haben die Wahl zwischen 128 oder 256 GB Flash-Speicher – beim V30 sind es 64 und 128 GB. Preise und einen Veröffentlichungstermin nannte LG noch nicht. Die Gerüchte, dass LG zum diesjährigen MWC kein neues Smartphone vorstellen wird, haben sich damit bestätigt.
Vision AI macht die Kamera klug
Vision AI nennt LG seine künstliche Intelligenz für Fotoaufnahmen, die auf dem neuen V30S ThinkQ entscheiden soll, mit welchen Einstellungen sich das beste Ergebnis erzielen lässt. Laut LG wurde das System mit 100 Millionen Bildern trainiert und soll ohne Zutun des Anwenders entscheiden können, welche der acht Voreinstellungen die beste für das aktuelle Motiv ist. Zur Auswahl stehen: Porträt, Essen, Haustier, Landschaft, Stadt, Blumen, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. In die Berechnung fließen Faktoren wie Aufnahmewinkel, Farben, Reflexionen, Hintergrundbeleuchtung und Sättigung ein. LG erklärt, dass zum Beispiel bei der Erkennung von Lebensmitteln wärmere Farben und ein höherer Schärfegrad gewählt werden, um ein appetitliches Foto zu schießen. Huawei hat mit einer vergleichbaren Funktion bereits im Oktober 2017 das Mate 10 Pro (Test) beworben.
Vision AI macht dunkle Fotos heller
Ein neuer Low-Light-Modus soll Aufnahmen darüber hinaus um den Faktor zwei aufhellen. Dabei wird nicht länger das im Sucher sichtbare Umgebungslicht als Berechnungsgrundlage verwendet, sondern das Smartphone nutzt die Helligkeit des Fotos, wenn es in diesem Moment geschossen werden würde. Das soll laut LG zu einer genaueren Berechnung führen. Der Hersteller erklärt nicht, ob es ihm um eine möglichst realistische Abbildung der Szenerie geht oder einfach nur darum, dass mehr auf dem Foto erkennbar ist.
Mit Hilfe von Vision AI soll auch das Online-Shopping vereinfacht werden. Die Kamera scannt QR-Codes und kann daraufhin eine Bildersuche starten oder Shopping-Angebote mit den günstigsten Preisen sowie ähnliche Produkte im Netz heraussuchen.
Neue Sprachbefehle für den Google Assistant
Voice AI wiederum sind Sprachbefehle, die nur den Google Assistant erweitern und somit keine eigene KI. Das aktuelle V30 unterstützt exklusive Sprachbefehle innerhalb des Googles Assistant, die es auf anderen Smartphones mit Google Assistant nicht gibt. Diese 23 Sprachbefehle will LG auf dem neuen V30 auf insgesamt 32 aufstocken. Diese betreffen vor allem die neuen Vision-AI-Funktionen, darunter Sprachbefehle zum Aufnehmen von Panoramafotos, Food-Bildern oder Scannen von QR-Codes.
LG erklärt, die neuen KI-Features seien nicht nur auf das neue V30 limitiert, sondern würden für andere Geräte per OTA-Update nachgeliefert werden. Dabei müssten aber die Hardware-Spezifikationen und die „Stabilität“ des Smartphones berücksichtigt werden. Eine Liste der zum Upgrade berechtigten LG-Smartphones gibt es auch nach der Präsentation zum MWC 2018 noch nicht.
LG hat die Neuauflage des V30 in Barcelona offiziell vorgestellt. Die Bezeichnung lautet V30S ThinQ und deutet auf die per Software integrierten erweiterten AI-Fähigkeiten hin. Der ursprüngliche Text und Titel der News wurden entsprechend angepasst.
Auch an der Hardware wurden Anpassungen vorgenommen, die aber ausschließlich den Speicher betreffen. Anstelle von 4 GB RAM beim V30 bietet das V30S ThinQ 6 GB und Kunden haben die Wahl zwischen 128 oder 256 GB Flash-Speicher – beim V30 sind es 64 und 128 GB. Preise und einen Veröffentlichungstermin nannte LG noch nicht.
Sowohl The Verge als auch Android Police konnten die neuen AI-Funktionen im Test mit Vorseriengeräten noch nicht überzeugen. Wenn das V30S beim Fotografieren eines anderen V30S davon ausgeht, dass der Anwender ein iPhone X kaufen will, bedürfe das keiner weiteren Worte, so The Verge.