Microsoft-Quartalszahlen: Office 365 wächst um 41, Azure um 98 und Xbox um 8 %
Mit den Quartalszahlen für das zweiten Quartal des aktuellen Fiskaljahres, das dem vierten Kalenderquartal 2017 entspricht, hat Microsoft die Erwartungen überraschend hoch übertroffen. Verantwortlich sind die Cloud, Office und die Xbox One X, Windows wird immer unbedeutender.
Der Bruttogewinn legte um 20 Prozent auf 0,96 US-Dollar je Aktie beziehungsweise rund 7,5 Milliarden US-Dollar zu, den Umsatz konnte Microsoft um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 28,9 Milliarden US-Dollar steigern.
US-Steuerreform kostet 13,8 Milliarden US-Dollar
Verhagelt wird die Bilanz jedoch – wie im Moment bei allen US-amerikanischen Unternehmen – von der Steuerreform in den USA, so dass aufgrund von Steuernachzahlungen schlussendlich ein Nettoverlust von 6,3 Milliarden US-Dollar steht. Die Steuernachzahlung in den USA, die Microsoft in der Bilanz berücksichtigt hat, beläuft sich auf 13,8 Milliarden US-Dollar und dreht das Ergebnis deutlich in die roten Zahlen. In zukünftigen Jahren wirkt sich die US-Steuerreform jedoch positiv auf das Ergebnis aus.
Office 365 für Unternehmen wächst um 41 Prozent
Zulegen konnten im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr insbesondere die Sparte „Productivity and Business Processes“, die ihr Ergebnis um 25 Prozent verbesserte. Teil dieser Sparte sind unter anderem die Office-Produkte, wobei der Umsatz mit Office 365 mit Unternehmen um 41 Prozent zulegte. Microsoft kommt inzwischen auf 29,2 Millionen Office-365-Abonnements von Verbrauchern. Das Office-Geschäft mit Endkunden legte um 12 Prozent, das mit Unternehmen um 10 Prozent zu. LinkedIn, ebenfalls Teil dieser Sparte, sorgte für Erlöse in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar.
Azure legt um 98 Prozent zu
Der Umsatz mit Server- und Clouddiensten legte um 18 Prozent auf 7,8 Milliarden US-Dollar zu. Verantwortlich hierfür war der Erfolg von Microsoft Azure, dessen Erlöse um 98 Prozent zulegten und sich so fast verdoppelten.
Windows mit gemischtem Bild
Während der Verkauf von Windows-Lizenzen an OEM 4 Prozent mehr Umsatz erzielte als Ende 2016, fiel dieser Umsatz mit Unternehmen um 4 Prozent, was Microsoft jedoch auf einen einmaligen, umsatzstarken Abschluss im Vorjahr zurückführt. Die „More Personal Computing Group“ erwirtschaftete insgesamt einen Umsatz von 12,2 Milliarden US-Dollar, was jedoch nur einem Wachstum von 2 Prozent entspricht.
Xbox One X wächst überdurchschnittlich
Zu dieser Gruppe gehört auch das Geschäft mit der Xbox One (X), das um 8 Prozent zulegen konnte. Microsoft führt dies auf den Erfolg der Xbox One X zurück, deren Verkäufe laut früheren Äußerungen von Microsoft über den Erwartungen liegen. Konkrete Zahlen zu den verkauften Stückzahlen nennt Microsoft, anders als Nintendo bei der Switch mit 7,23 Millionen Einheiten im vierten Quartal 2017, aber erneut nicht.
Die Börse reagierte im nachbörslichen Handel zunächst mit einem leichten Minus, schwenkte dann jedoch leicht ins Plus. Für das seit dem 1. Januar laufende dritte Quartal rechnet Microsoft mit einem Umsatzwachstum in den Bereichen Gaming, Cloud, Enterprise Services und Devices.