Chipsets as a Service: Qualcomm Wireless Edge Services für IoT-Management
Zum MWC 2018 bringt Qualcomm seine Wireless Edge Services an den Start. Auf Basis von drei für das IoT-Segment ausgelegten Chipsätzen soll es Unternehmen einfacher gemacht werden, das Management ihrer vernetzen Geräte zu bewältigen und diese sicher zu betreiben. Mit Chipsets as a Service kommt ein neues Geschäftsmodell hinzu.
Die in der Cloud gelagerten Qualcomm Wireless Edge Services sollen Betreibern von IoT-Lösungen von der Stationierung, der Verwaltung von Features, dem Einspielen von Anwendungen bis hin zum Aufspielen von OS-Updates, Firmware und Sicherheitspatches Werkzeuge für die grundlegende Verwaltung dieser Produkte an die Hand geben. Qualcomm spricht von einem Zero-Touch-Management für die gesamte Lebensdauer, bei dem für die Verwaltung das IoT-Gerät selbst nicht angefasst werden muss, sondern sich alles über die Wireless Edge Services managen lässt.
LTE-IoT-SDK für NarrowBand-IoT-Chip
Für drei Chipsätze will Qualcomm diese neuen Dienstleistungen zum Start anbieten: MDM9206, MDM9628 und QCA4020. Das MDM9206 ist ein IoT-Modem für NarrowBand IoT über LTE. Es wird bereits seit Anfang des letzten Jahres angeboten und unterstützt LTE Cat-M1 sowie LTE Cat-NB1 und ist mit einem ARM Cortex A7 und GNSS ausgerüstet. Für das MDM9206 Qualcomm im Laufe des ersten Halbjahres 2018 ein LTE-IoT-SDK anbieten, um den Einsatz dieser Lösung zu vereinfachen.
Das MDM9628 ist ein auch unter dem Namen Snapdragon X5 bekanntes LTE-Modem, das zum einen in verschiedenen Snapdragon-SoCs der unteren Klasse, aber auch in Qualcomms Connectivity-Plattform für Automobile angeboten wird.
Beim QCA4020 handelt es sich um ein Tri-Mode-SoC für WLAN, Bluetooth und 802.15.4. Es werden WLAN a/b/g/n mit 2,4 und 5 GHz, Bluetooth 5.0 inklusive Low Energy und CSRmesh sowie die LR-WPAN-Protokolle Zigbee und Thread unterstützt.
Chipsets as a Service als neues Geschäftsmodell
Als Teil der Wireless Edge Services will Qualcomm Chipsets as a Service (CaaS) anbieten. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um ein neues Geschäftsmodell, bei dem Chipsätze zunächst teilaktiviert von Qualcomm verkauft werden und zu einem späteren Zeitpunkt gegen Zahlung eine Stufe weiter oder vollständig freigeschaltet werden können. Als Beispiel nennt Qualcomm den IoT-Chipsatz MSM9206 der zunächst mit LTE Cat-NB1 ausgeliefert werden könnte und sich bei Bedarf einer höheren Datenübertragungsrate auf das schnellere LTE Cat-M1 freischalten ließe. Das Beispiel zeigt ein großes Updates des Betriebssystems.
CaaS sieht Qualcomm als Option für Betreiber, bedarfsgerecht und günstiger Produkte mit besonders langer Lebensdauer einzukaufen, die zum Start nicht den vollständigen Funktionsumfang benötigen. Nach mehreren Jahren Laufzeit könne dann bei Bedarf ein Upgrade des Chipsatzes durchgeführt werden. Für Qualcomm ist CaaS aber natürlich auch ein Geschäftsmodell, um weiteren Umsatz nach dem eigentlichen Verkauf zu generieren. Darüber hinaus kann Qualcomm seine Produkte so relativ einfach in verschiedene Klassen unterteilen, ohne tatsächlich neue Produkte zu entwickeln.
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