CryEngine 5.5: Nutzung kostet nun Umsatzbeteiligung
Crytek wechselt das Verkaufsmodell der CryEngine. Mit Einführung der Version 5.5 des Technik-Gerüsts, die 260 Fehlerbehebungen und Verbesserung mit sich bringen soll, verlangt das Unternehmen eine Beteiligung am Umsatz kommerzieller Projekte. Das Modell ähnelt dem, das Epic für die Unreal Engine nutzt, ist aber günstiger.
Für die CryEngine handelt es sich um den mittlerweile dritten Wechsel des Geschäftsmodells innerhalb der letzten vier Jahre. Nachdem die Engine 2014 mit einem Abo-Modell populär gemacht werden sollte, wechselte Crytek zwei Jahre später auf ein „pay-what-you-want“-Bezahlmodell, bei dem selbst ein Kaufpreis von nur 1 US-Dollar als völlig akzeptabel erachtet wurde.
Umsatzbeteiligung nach Freibetrag
Künftig möchte Crytek allerdings wieder größere Beträge sehen: Ab einem Jahresumsatz von 5.000 Euro oder US-Dollar, der als Freibetrag betrachtet wird, verlangt das Unternehmen einen Anteil von fünf Prozent. Dabei ist unerheblich, ob die Summe beim Publisher oder Studio erhoben wird. Das Modell unterscheidet sich in zwei Punkten von Epic Games, die für die Unreal Engine eine Schwelle von 3.000 US-Dollar nennen und diese quartalsweise, aber als einmalig zu überschreitenden Startpunkt für den Beginn von Umsatzbeteiligungen auf den gesamten Umsatz betrachten.
Entwickler erhalten unter diesem Modell Zugang zur kompletten Engine inklusive des vollständigen Quellcodes für Engine und Editor auf allen Plattformen, Lernmaterial und einem Marktplatz für Assets. Zusätzlich bezahlt werden muss lediglich etwaige Unterstützung durch Crytek. Laut den FAQ können Studios, die ihre Projekte mit den vorherigen Versionen der fünften CryEngine entwickeln, beim alten Bezahlmodell bleiben, sofern sie dies bei Crytek beantragen und nicht auf Version 5.5 der Engine umsteigen möchten.
Neue Features und bessere Dokumentation
Die neue Version der CryEngine unterstützt nun unter anderem Plugins für Spieleplattformen, die die Integration eines Prokejts in Steam und das PlayStation Network erlauben. Dies betrifft etwa Errungenschaften und Matchmaking. Außerdem hat Crytek nach eigenen Angaben die Zugänglichkeit verbessert. Den Einsatz der Engine sollen neue Editor-Werkzeuge, eine neue Codebasis, eine bessere und ausgebaute Dokumentation inklusive neuer Beispielprojekte und eines Starter-Kurses sowie ein Zertifizierungsprogramm erleichtern, das Kompetenzen in den Bereichen Technical Artist, Programmer und Designer dokumentiert.