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Im Test vor 15 Jahren: Auf Dells PDA liefen Excel und Quake, aber sonst wenig

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Auf Dells PDA liefen Excel und Quake, aber sonst wenig

tl;dr: Vor dem Aufstieg der Smartphones und Tablets übernahmen PDAs (Personal Digital Assistant) viele der Aufgaben, für die heutzutage ein Smartphone genutzt wird. Dells Axim X5 (Test) vereinte einen ARM-Prozessor von Intel mit Microsoft Pocket PC. Doch auch damals war Software für diese Kombination selten.

Kräftige Hardware für 400 Euro

Für den Axim X5 rief Dell einen Preis von rund 400 Euro aus. Herzstück des digitalen Assistenten war der XScale-PXA250-Prozessor, der Intels ersten Versuch, Prozessoren auf Basis der ARMv5TE-Architektur zu bauen, repräsentierte. Mit einem Takt von 400 MHz war im Axim X5 das schnellste verfügbare Modell verbaut. Diesem standen 64 MByte SDRAM und 48 MByte StrataFlash zur Seite. Der 3,5 Zoll große Touchscreen arbeitete mit einer Auflösung von 240 × 320 Bildpunkten und konnte 16-Bit-Farben darstellen.

Produktumfang
Produktumfang

Der Akku des 205 g schweren und 126 × 81 × 19 mm großen Axim X5 sorgte im Test für eine Laufzeit von knapp unter zehn Stunden. Für Speichererweiterungen stand ein CF-/SD-Kartenschacht zur Verfügung, außerdem ließ sich der Axim X5 beispielsweise um WLAN, Bluetooth oder zusätzliche Akkus erweitern.

Microsoft Pocket PC mit inkompatibler Software

Als Betriebssystem setzte Dell auf Microsofts Pocket PC 2002, das optisch stark an Windows XP angelehnt war, aber auf den Windows-CE- statt dem NT-Kernel aufbaute. Da frühere Pocket-PC-Versionen mit verschiedenen Prozessorarchitekturen wie x86, MIPS oder ARM kompatibel war, die Software aber für jede Architektur angepasst werden musste, litt die Plattform seit der Umstellung auf ausschließlich ARM-Prozessoren in Version 2002 unter alter inkompatibler Software. Ein Problem, das Microsoft derzeit erneut versucht anzugehen. Denn während auch Windows RT für ARM daran scheiterte, dass kaum populäre Software darauf angepasst wurde, soll Windows 10 on ARM mit effizienten Emulatoren dagegen ankommen. Für 64-Bit-x86-Anwendungen gibt es aber keine Lösung und erste Tests sprechen von hohen Leistungsverlusten durch die Emulation.

Dem klassischen Windows optisch noch sehr ähnlich, entwickelte sich aus Pocket PC beziehungsweise später Windows Mobile das mobile Betriebssystem Windows Phone, dessen Nachfolger Windows 10 Mobile wiederum mit dem Aus der Windows-Smartphones quasi eingestellt wurde.

Mit Windows Phone und Windows 10 Mobile versuchte Microsoft im Jahr 2010 gegen Apple mit iOS und Google mit Android vorzugehen. Auch hier sollte Microsoft die Software, die für die Plattform entwickelt wurde, zum Verhängnis werden: Unter anderem aufgrund der vergleichsweise geringen App-Auswahl konnte Windows Phone keine signifikanten Marktanteile der Konkurrenz erbeuten. Die frühe Pionierarbeit von Microsoft mit Pocket PC konnte der Konzern nie zum Welterfolg ausbauen, eines der wesentlichen Probleme blieb immer zugegen.

Arbeiten, surfen und spielen

Der Axim X5 bot mit Pocket Word und Pocket Excel die Möglichkeit, produktiv mit dem Handheld zu arbeiten. Texteingaben ließen sich wahlweise per ausklappbarer Tastatur oder Touchscreen vornehmen. Dank dem verbauten Mikrofon ließ sich das PDA als Diktiergerät verwenden. Um sich mit dem Internet zu verbinden, bot der Axim X5 zahlreiche Optionen. Abgesehen von dem optional erhältlichen WLAN/Bluetooth-Modul konnte das PDA über USB oder Infrarot und einen Host-Rechner Verbindung ins Internet aufbauen. Spielern standen fragwürdige Portierungen von populären Titeln wie Day of Tentacle oder Quake zur Verfügung, die teilweise schwer über den Touchscreen zu steuern waren. Auch hier zeigten sich gute Ansätze, die im Detail scheiterten.

Die Multimedia-Wiedergabe von Videos und Musik funktionierte im Test hingegen weitgehend problemfrei. Allerdings ruckelten manche Filme bei schnellen, actionreichen Szenen. Ursache dafür war auch hier die schlecht an die Prozessorarchitektur angepasste Software. Am Ende überzeugte der Dell Axim X5 die Redaktion deshalb nicht.

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In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Bisher in dieser Reihe erschienen sind: