Fortnite, LOL, PUBG & Co.: Einsteiger-Grafikkarten, APUs und IGPs im Benchmark
2/3Testsystem und Spieleeinstellungen
Die Benchmarks der zwei diskreten Grafikkarten wurden auf dem Pentium G4560 (Test) durchgeführt. Die Kombination aus dem Prozessor und den separaten Grafikkarte ist ungefähr so teuer wie die größere Raven-Ridge-APU von AMD. Als Speicher kommen unabhängig von der Plattform zwei acht Gigabyte große DDR3- beziehungsweise DDR4-Module im Dual-Channel-Modus zum Einsatz. Es handelt sich um Single-Rank-Module, die Taktrate entspricht immer dem Maximum, das die CPUs beziehungsweise APUs offiziell unterstützen. Die Timings liegen bei 16-16-16-38-1T.
Da die Performance der im Test genutzten IGPs gering ist, wird im Artikel maximal 1.920 × 1.080 verwendet. In einigen Spielen kommt auch Upsampling zum Einsatz (intern wird in einer noch geringeren Auflösung gerendert), um höhere Frameraten zu erzielen. Die Auflösung 1.920 × 1.080 liegt von der Anzahl der Pixel zwar deutlich hinter 2.560 × 1.440 und vor allem 3.840 × 2.160 zurück, doch ist Full HD immer noch mit Abstand die beliebteste Auflösung.
Je nach Spiel unterscheiden sich Auflösung und Grafikoptionen
Um im Testfeld spielbare Frameraten zu erreichen, wird die Grafikqualität in jedem Spiel manuell angepasst. Die Grafikoptionen wurden auf Basis des Ryzen 3 2200G ausgewählt. Das Ziel war es, dass die APU um die 60 FPS erreicht. Die genauen Einstellungen finden sich in der folgenden Tabelle wieder.
Spiel | Auflösung | Grafikoptionen |
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Counter-Strike: GO | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
Dota 2 | 1.920 × 1.080 | Zweitniedrigstes Preset |
Fortnite | 1.920 × 1.080 | Niedrig-Preset |
GTA V | 1.920 × 1.080 | Detailstufe Normal, kein MSAA, 4×AF, keine AMD-/Nvidia-Effekte |
League of Legends | 1.920 × 1.080 | Medium-Low-Preset |
Overwatch | 1.920 × 1.080 | Niedrig-Preset |
PUBG | 1.920 × 1.080 | Sehr-Niedrig-Preset, 70 % Auflösung |
Rainbow Six Siege | 1.920 × 1.080 | Mittel-Preset, Texturen Niedrig, 50% TAA |
World of Tanks enCore | 1.920 × 1.080 | Mittel-Preset |
World of Warcraft | 1.920 × 1.080 | Detailstufe 6, FXAA Niedrig |
Bei den meisten Spielen wurde eine richtige Spielszene getestet. In Dota 2 sowie League of Legends wurde aus Gründen der Vergleichbarkeit aber ein Replay genutzt. Bei World of Tanks enCore handelt es sich um eine 25 Sekunden lange Sequenz aus dem Benchmark. Diese nutzt eine neue Engine, die mittlerweile auch im richtigen World of Tanks zum Einsatz kommt.
Grafikkarten-Benchmarks in 1.920 × 1.080
Das Duell der in CPUs integrierten Grafikeinheiten geht wenig verwunderlich klar zu Gunsten von AMD aus. Bereits die alte APU A10-7890 liefert im Durchschnitt 27 Prozent mehr Bilder in der Sekunde als ein Core i3-8100 oder Core i5-8400. Der Vorsprung zum Pentium G4560 beträgt gar 113 Prozent.
Die neuen Raven-Ridge-APUs machen gegenüber dem Vorgänger dann noch einmal einen großen Schritt nach vorne. Der Ryzen 3 2200 ist 57 Prozent schneller, der Ryzen 5 2400G legt um weitere 13 Prozent zu. Damit ist der Ryzen 3 2200G genau doppelt so schnell wie die Konkurrenzmodelle von Intel. Und der Ryzen 4 2400G ist beinahe drei Mal so schnell wie der Pentium G4560.
Gegen den Pentium G4560 in Kombination mit einer Radeon RX 550 oder einer GeForce GT 1030 müssen sich dann aber auch die Raven-Ridge-APUs geschlagen geben, wenn auch teils nur knapp. So ist die Radeon RX 550 im Durchschnitt zehn Prozent schneller als der Ryzen 5 2400G, bei der GeForce GT 1030 sind es 16 Prozent.
Bei den Frametimes liegen die APUs fast auf Augenhöhe
Bei den Frametimes zeichnet sich fast durchgehend dasselbe Bild ab. Der einzige Unterschied liegt bei den diskreten Grafikkarten. Deren Vorsprung auf AMDs APUs schmilzt. Das liegt an der CPU: Der Pentium G4560 mit zwei Kernen ist nicht so rechenstark wie die Vier Zen-Kerne von Raven Ridge. Infolgedessen sind die Frametimes des Pentium G4560 mit der Radeon RX 550 nur noch zwei Prozent besser als mit dem Ryzen 5 2400G. Die Intel-CPU in Kombination mit der GeForce GT 1030 liegt noch um zehn Prozent voraus.
Ein Auf und Ab in den einzelnen Spielen
Einzelne Spiele weichen allerdings deutlich vom Durchschnitt ab. So liegt Fortnite zum Beispiel klar in der Hand der diskreten Grafikkarten. Die Radeon RX 550 ist 19 Prozent schneller als der Ryzen 5 2400G und die GeForce GT 1030 gar 41 Prozent. In Overwatch sieht es ähnlich aus, wobei es in dem Spiel dann bei den Frametimes keinen Unterschied macht, ob eine moderne AMD-APU oder ein Pentium mit einer diskreten Grafikkarte im Rechner steckt.
Und dann gibt es Spiele, in denen die APUs genauso schnell wie die separaten Grafikkarten sind. So ist der Ryzen 5 2400G in Rainbow Six: Siege genauso schnell wie die Radeon RX 550 und drei Prozent schneller als die GeForce GT 1030. Auch in Counter-Strike: GO, DOTA 2, World of Tanks sowie World of Warcraft schneidet AMD Raven Ridge sehr gut ab.
Ein einziger Sieg für Intel
Und zu guter Letzt gibt es mit League of Legends auch einen Titel, in dem wie aus dem nichts die Intel-Produkte sehr gut abschneiden. In dem Spiel ist der Core i3-8100 schneller als sämtliche AMD-APUs und kann auch mit den diskreten Grafikkarten mithalten. Selbst der Pentium G4560 schafft das. Das hat drei Gründe: In League of Legends spielt auch die CPU-Leistung eine größere Rolle; auf Intels GPUs wurde offenkundig gut optimiert; auf die von AMD mit Vega wiederum nicht. So sind die Ryzen-APUs in League of Legends nicht viel schneller als der alte A10-7890K, der in anderen Spielen keine Chance hat.