Gigabyte ThunderXStation: Bis zu 108 ARMv8-Kerne in einem Desktop-Gehäuse
Gigabyte hat in dieser Woche sein Portfolio an ARM-Server-Lösungen ausgebaut. Mit der ThunderXStation kommt nun aber kein klassisches 1U-, 2U oder 3U-Gehäuse zum Einsatz, sondern ein klassisches PC-Gehäuse, wie es aus dem Desktop-Umfeld bekannt ist. Darin werden maximal zwei Prozessoren Platz finden.
Gigabyte und Cavium arbeiten bereits seit längerer Zeit zusammen, das Portfolio an ARM-Servern ist auf knapp zwei Dutzend Lösungen angewachsen. Bisher waren diese aber fast ausschließlich im klassischen Server-Gehäuse beheimatet, ComputerBase konnte eines dieser Produkte zuletzt auf einer Messe begutachten. Jetzt folgt eine Workstation, die den großen Servern aber hinsichtlich der Technik kaum in etwas nachstehen soll.
Viele Kerne treffen auf starkes Speicherinterface
Das Herzstück der neuen ThunderXStation ist ein Single- oder Dual-Sockel-Mainboard, auf der eine ThunderX2-CPU sitzt. Wenngleich sich Gigabyte und Cavium nicht zu den genutzten CPUs äußerten, zeigt das Portfolio von Gigabyte aber bisher, dass alle Lösungen des Anbieters verbaut werden. Für den ThunderX2 bedeutet dies maximal 54 Kerne bei Taktraten von bis zu 3 GHz, flankiert von einem gemeinsam genutzten 32 MByte großen L2-Cache und acht Speicherkanälen, die mit DDR4-3200 umgehen können.
Bei zwei Sockeln in einem System verdoppelt sich entsprechend die Anzahl der Kerne und Speichercontroller, die Pressemitteilung führt entsprechend 16 Speicherkanäle an. Bisher wurde für die ThunderX2 von sechs Kanälen ausgegangen, aber bereits das Mainboard mit zwei Sockel für den ThunderX2 zur CES 2018 zeigte zwar stets jeweils zwei 6-DIMM-Paarungen, die eine CPU flankieren (siehe Bildstrecke), die insgesamt 24 DIMMs sollten jedoch laut Typenschild ebenfalls an einem Acht-Kanal-Speicherinterface hängen. Der maximale Speicherausbau ist wie üblich abhängig von der Modulgröße, soll jedoch jenseits der 1 TByte liegen können.
Zur Ausstattung des Systems gehört ein 1.600-Watt-Netzteil, sechs PCIe-Slots, zwei davon kompatibel nach OCP-Standard mit jeweils 16 Lanes. Eine GeForce GT710 steht für Dual-Monitor-Support zur Verfügung. In der Front des Towers ist über vier Einschübe ein leichter Zugang zu NVMe-Massenspeicher gewährleistet, zwei 2,5-Zoll-Bays für U.2- oder SATA-Lösungen sind ebenso wie zwei 10-Gbit-LAN-Ports bereits ab Werk verfügbar.
Einen Preis und die genauen Ausstattungsmerkmale beispielsweise hinsichtlich der verwendeten CPU nennen die Hersteller aktuell nicht. Cavium und Gigabyte betonen aber, dass diese Lösungen bereits bestellt werden können.