Intel/Mobileye EyeQ5: Fertigung des 7-nm-SoC von TSMC und nicht Intel
Auch die kommenden beiden Generationen von Intels/Mobileyes EyeQ-Familie werden nicht in den eigenen Fabriken produziert. STMicroelectronics, die aktuell den EyeQ4 in 28 nm FD-SOI-Fertigung für Intel/Mobileye herstellen, erklärten jetzt, dass TSMC in den beiden kommenden Generationen zum Einsatz kommt.
Intel hatte Mobileye für 15 Milliarden US-Dollar übernommen und will die einzelnen Bestandteile für Autonomes Fahren in naher Zukunft ebenfalls zu einer Komplettplattform mit eigener Technik zusammenführen. Herzstück dafür ist das von Mobileye entwickelte EyeQ-SoC. Dieser ist auf dem Papier durchaus leistungsstark, was bereits zu ersten Grabenkämpfen mit Nvidia geführt hat. In denen hat Intel behauptet, der neue EyeQ5-SoC liefert 24 „trillion operations per second“ (TOPS) bei einer Leistungsaufnahme von 10 Watt, das Xavier-SoC von Nvidia alleine liefert zwar bis zu 30 TOPS an Leistung, soll dafür aber bis zu 30 Watt benötigen. Der aktuelle EyeQ4 für das Jahr 2018 bietet aber lediglich 2,5 TOPS bei 3 Watt Leistungsaufnahme – und dieser dürfte bereits auf Xavier treffen, EyeQ5 gibt es nicht vor 2020.
Der große Leistungssprung von EyeQ5 gegenüber EyeQ4 und auch Nvidias Xavier liegt zum Teil in der Fertigung begründet. Mit 28 nm ist der jetzige Chip bereits zwei Generationen in der Fertigungstechnik zurück, Nvidias Chip kann zumindest schon auf die 14/12-nm-Fertigung von TSMC bauen. Mit EyeQ5 und auch dem Nachfolger EyeQ6 soll Intel dann ebenfalls voll auf TSMC setzen, die mit ihrer 7-nm-Fertigung ein breites Feld adressieren, zu dem in erster Linie SoCs für alle Bereiche gehören. Die Testproduktion der ersten EyeQ5-Chips soll Mitte 2018 beginnen.
STMicroelectronics liefert Intel Know-How für EyeQ5 und EyeQ6
STMicroelectronics, die bisher den EyeQ-SoC fertigen, sehen sich aber auch in Zukunft als wichtiger Partner für Intel und Mobileye, selbst wenn die Fertigung an einem anderen Standort erfolgt. Denn Intel hat noch lange nicht die notwendige Erfahrung in dem Bereich, erklärte STMicroelectronics gegenüber EE Times. Der Hersteller selbst sieht sich in vielen Bereichen für das Autonome Fahren nicht nur ganz weit vorn, sondern sogar als Marktführer, weshalb die Zusammenarbeit auch bis zu EyeQ6 gesichert ist, wie das Unternehmen bereits in den Quartalszahlen Ende Januar erklärte. Das Ziel dieses SoCs wird das komplett Autonome Fahren nach Level 5 sein, welches vorsieht, dass das Fahrzeug in wirklich allen Fahrmodi autonom ohne Eingriff durch den Mitfahrer fahren kann. Selbst den entlegensten, schneebedeckten Gebirgspass bei widrigsten Wetterbedingungen müsste ein solches autonomes Automobil meistern können – eine Herausforderung für alle Firmen die im Jahr 202x zum Ziel führen soll.