Nanoxia Project S Mini im Test: Schubladen-HTPC mit Glas-Deckel für Mini-ITX

Carsten Lissack
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Nanoxia Project S Mini im Test: Schubladen-HTPC mit Glas-Deckel für Mini-ITX

tl;dr: Der HTPC im HiFi-Format ist bedroht, SFF-PCs, Intels NUC-Plattform und Streaming machen ihm starke Konkurrenz. Nanoxias Antwort lautete Moderne: Das Project S Mini setzt auf Aluminium, Glas, RGB-LED und ein Schubladensystem. Im Test sind es dann auch Optik und Verarbeitung, die überzeugen. Die Lüftung hingegen wirkt alt.

Ein HTPC für das Jahr 2018

Auch wenn der Markt für HTPC-Gehäuse inzwischen nicht mehr so hart umkämpft ist und zum Teil durch noch kleinere SFF-Gehäuse oder Intel-NUC-Plattformen abgelöst wurde, es gibt ihn noch. Viele Modelle sind aber alt und wirken angestaubt.

Mit dem Project S Mini versucht Nanoxia dem Home Theater Personal Computer (HTPC) wieder etwas aufzufrischen und greift hierfür auf moderne und edle Materialien wie Aluminium und Glas zurück. Um die flache Bauhöhe von gerade einmal 119 mm zu erhalten, wird auf eine Riser-Karte zurückgegriffen, die eine liegende Montage der Grafikkarte ermöglicht.

Als weitere Besonderheit nennt Nanoxia den Mainboardschlitten auf einem Schubladensystem, das den schnellen Zugriff auf die Hardware gewährt. Das alles hat seinen Preis: 130 Euro kostet das Gehäuse.

Nanoxia Project S Mini
Nanoxia Project S Mini

Lieferumfang und Ausstattung

Beim Auspacken fällt zunächst auf, das dem Nanoxia Project S Mini keine Anleitung mit beiliegt. Sie kann zur Not aber auch online auf der Webseite des Herstellers eingesehen werden.

Ansonsten liegen dem Gehäuse eine Riser-Karte, das obligatorische Schraubenmaterial und vier Gummifüße für den Bodenkontakt mit bei, die selbst anzubringen sind.

Nanoxia Project S Mini
Mainboard-Format: Mini-ITX
Chassis (L × B × H): 309 × 502 × 119 mm (18,02 Liter)
Seitenfenster
Material: Stahl, Aluminium, Glas
Nettogewicht: 6,50 kg
I/O-Ports / Sonstiges: 1 × USB 3.1 (USB 3.2 Gen 2) Type C, 2 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), HD-Audio
Beleuchtung (RGB)
Einschübe: 1 × 3,5" (intern)
2 × 2,5" (intern)
Erweiterungsslots: 2
Lüfter: Seitenteil rechts: 3 × 60 mm (optional)
Staubfilter: Netzteil, Boden, Seitenteil
Kompatibilität: CPU-Kühler: 70 mm
GPU: 280 mm
Netzteil: 160 mm
SFX-Formfaktor
Preis: 139,99 €

Mit den Abmessungen von 309 × 502 × 119 mm (L × B × H) erreicht das Project S Mini ein äußeres Volumen von 18,02 Liter und ein Leergewicht von 6,5 kg. Über das Volumen lässt sich bereits ableiten, dass es in dem HTPC beengter als üblich zugeht. Und in der Tat passen nur Mainboards im Mini-ITX-Format hinein.

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An der Vorderseite bietet das Gehäuse neben zwei typischen USB-3.0-Anschlüssen vom Typ A auch einen vom Typ C. Im Innenraum gibt es Platz für zwei 2,5"-SSDs und eine 3,5"-Festplatte. Für die Kühlung sind drei 60 mm große Luftauslässe an der rechten Seitenwand vorgesehen, passende Ventilatoren werden jedoch nicht mitgeliefert.

Ausstattung außen

Auch wenn es nicht danach aussieht, weil es dem Stahl am restlichen Korpus stark ähnelt: Die gesamte Frontpartie ist aus einem Stück Aluminium gestaltet. In ihr sind eine lange LED-Leiste sowie das Frontpanel eingelassen. Der gesamte Deckel des Project S Mini besteht aus gehärtetem Glas und ist nicht getönt. Am HTPC ist er durch vier große Rändelschrauben gesichert.

An der rechten Seite lässt sich zudem ein magnetisch montierter Staubfilter erkennen. Hier können später drei 60-mm-Lüfter angebracht werden, was den Luftstrom im Gehäuse optimiert. Ventilatoren mit einer Rahmenbreite von 60 mm kommen selten zum Einsatz, sind am Markt aber von vielen namhaften Herstellern zu bekommen.

Dreimal USB 3.0, einmal als Typ C

Das Frontpanel bietet neben dreimal USB 3.0, davon einmal als Typ C, zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Soundaus- und den Mikrofoneingang links neben den quadratischen Start- und Resetknöpfen. Hinter dem kleinen runden Taster unter den beiden quadratischen Knöpfen verbirgt sich die Steuerung für die RGB-LED-Leiste an der Front, mit der das Nanoxia Project S Mini einen dezenten farblichen Akzent setzt.

Die Rückseite zeigt lediglich die Aussparung für die I/O-Blende der Hauptplatine sowie die eines SFX-Netzteils. Dazwischen sind zwei Erweiterungsslots für die liegende Befestigung einer Dual-Slot-Grafikkarte vorgesehen.

Ausstattung innen

Den Übergang vom äußeren Gewand zum Innenraum bildet beim Nanoxia Project S Mini das Schubladensystem. Nach dem Lösen von vier Rändelschrauben an der Rückseite kann der gesamte Mainboardschlitten auf insgesamt sechs Gleitlagern nach vorne herausgezogen werden. Hierdurch ist ein schneller und Zugriff auf die inneren Werte des Systems möglich. Vorausgesetzt die Rückseite ist erreichbar, oder das System jederzeit nicht verriegelt. Ferner gilt es zu beachten, dass die an die I/O-Blende angeschlossenen Kabel lang genug sind, da sie sonst das Herausfahren des Schlittens erschweren oder verhindern. Diese Einschnitte machen deutlich: Über den Sinn und Unsinn des Schubladensystems lässt sich streiten.

Der Mainboardtray in der Schublade bietet insgesamt acht Aussparungen, von denen fünf mit Gummimanschetten versehen und damit für das Kabelmanagement vorgesehen sind. Unter dem Mainboardtray sind dafür weitere Ösen auszumachen, die bei der Organisation der Kabel helfen sollen. Die größeren Öffnungen oben links und in der Mitte dienen hingegen der Luftzufuhr zum Netzteil und zur Grafikkarte.

Unten links sind zwei Brackets montiert, an denen jeweils ein 2,5-Zoll-Laufwerk eingesetzt werden kann. Unten rechts kann die Aufnahme einer größeren 3,5"-Festplatte entkoppelt erfolgen.

Insgesamt sechs Teflonrollen lassen den Mainboardschlitten sanft aus den äußeren Stahlkorpus gleiten. Im inneren der äußeren Hülle befinden sich insgesamt drei Meshstaubfilter, die magnetisch angebracht sind.

Insgesamt hinterlässt das Nanoxia Project S Mini einen solide verarbeiteten Eindruck. Nirgendwo lassen sich scharfe Kanten oder sonstige Mängel ausmachen. Die Verwindungssteifigkeit einzelner Bauteile ist sehr gut, sodass auch hier keine Kritik abgebracht ist.