Unreal Engine: Assets von Paragon kostenlos veröffentlicht
Obwohl das MOBA Paragon keine nachhaltigen Spielerzahlen erreichen konnte und eingestellt wurde, will Epic Games die Kosten nicht völlig abschreiben. Die einzelnen Inhalte und Bestandteile werden deshalb kostenlos über den Unreal-Marktplatz zur Verfügung gestellt, wo sie die Engine attraktiver machen sollen.
Die Assets können von allen Entwicklern, die die Unreal Engine 4 für ihre Projekte nutzen, kostenlos über den Marktplatz bezogen werden. Kosten fallen nur für die allgemeine Nutzung der Engine an; Epic verlangt bei kommerziellen Projekten eine Umsatzbeteiligung in Höhe von fünf Prozent des Bruttoumsatzes pro Quartal, sobald dieser erstmals 3.000 US-Dollar übersteigt.
Im Wert von 12 Millionen US-Dollar
Epic Games spricht davon, Inhalte im Wert von 12 Millionen US-Dollar aus der Entwicklung von Paragon zur Verfügung gestellt zu haben. Damit beziffert das Studio allerdings nicht den Marktwert, sondern die Kosten, die für diese Elemente während der Entwicklung von Paragon angefallen sind.
Zur Verfügung gestellt werden zunächst 20 Charaktere inklusive ihrer Skins, Dialoge, hunderte von Audiodateien, Animationen, Texturen, Meshes und visuelle Effekte. Der Charakter Shinbi wird darüber hinaus mit vollständiger „Animations-Blaupause“ zur Verfügung gestellt, die für diese sowie weitere Figuren angepasst werden kann. Das Angebot umfasst außerdem mehr als 1.500 Bauelemente der Spielumgebungen. Im Laufe der kommenden Monate will Epic weitere Elemente von Paragon über den Marktplatz zur Verfügung stellen.
Freude und Pläne
In den Kommentarspalten unter den Ankündigungen auf YouTube sowie im Forum der Engine ruft der Schritt überwiegend Begeisterung hervor. Schmunzelnd wird dort etwa gefordert, nun Paragon zu dem Ego-Shooter werden zu lassen, der das Spiel nie sein durfte oder die Entwicklung einfach fortzusetzen. Dies ist allerdings nicht möglich: Epic Games hat keine Mechaniken und Systeme veröffentlicht.
Der Nutzen dieser kostenlosen Assets wird allerdings vereinzelt infrage gestellt. Anwender merken an, dass zumindest die Charaktere „extrem optimiert“ und die 3D-Meshes der Figuren Waffen und Gegenstände einschließen würden. Dies erschwere wie das Abweichen vom „Standard-Skelett“ der Engine ihre Modifikation.