PlayGiga: Cloud-Gaming-Lösung für ISPs und Medienunternehmen
Das spanische Unternehmen PlayGiga will seine White-Label-Lösung für Spiele-Streaming noch im Laufe dieses Jahres in weiteren Ländern Europas sowie in den USA und Asien anbieten. Anders als Anbieter wie Nvidia bietet PlayGiga seine Lösung nicht den Kunden direkt, sondern Internet-Service-Providern und Medienunternehmen an.
Internet-Service-Provider (ISP) wie beispielsweise die Deutsche Telekom und Vodafone oder Medienunternehmen wie die ProSiebenSat.1 Media SE können bei PlayGiga eine White-Label-Lösung für Spiele-Streaming respektive Cloud-Gaming als Gaming-as-a-Service (GaaS) einkaufen und diese unter eigenem Markennamen und mit eigenem Design quasi als eigenes Produkt ihren Kunden anbieten. PlayGiga sei laut CEO Javier Polo das erste Cloud-Gaming-Unternehmen mit diesem B2B2C-Ansatz.
Spielen am Fernseher oder Computer
Das Spiele-Streaming von PlayGiga lässt sich über eine mit dem Fernseher verbundene Set-Top-Box oder am PC mit Windows sowie Apple-Rechner mit macOS nutzen, zu einem späteren Zeitpunkt soll die Integration in Smart-TVs folgen. Für den Einkäufer der White-Label-Lösung verspricht PlayGiga niedrige monatliche Kosten und einen Katalog von mehr als 140 hochwertigen Spielen. Mit mehr als 40 Publishern aus den USA, Europa und Asien arbeitet PlayGiga zusammen, um neue Titel schnell in das Sortiment aufnehmen zu können. Dazu zählen unter anderem Square Enix, Sega, Disney, Capcom, Warner Brothers Games, Codemasters und Deep Silver. Zu den aktuellen Spielen zählen Batman Arkham City, Grid, Mad Max, Moto GP 17 und Tomb Raider.
30 Millisekunden Latenz
Wo die Server von PlayGiga stehen und welche Hardware zum Einsatz kommt, ist derzeit nicht bekannt, aber beim Konzern von ComputerBase angefragt worden. Dass die Grafikbeschleuniger aus dem Hause Nvidia stammen, ist aber sehr wahrscheinlich. Auf Nvidia setzt zum Beispiel auch der Cloud-Gaming-Anbieter Shadow. Bekannt ist zumindest, dass PlayGiga seine Infrastruktur Internet-Service-Providern und Medienunternehmen anbieten, sodass diese keine eigenen Server betreiben müssen. Laut PlayGiga soll die Latenz beim Spielen nicht mehr als 30 Millisekunden betragen.
Internet-Service-Provider sollen durch die Integration eines Angebots wie dem von PlayGiga zum Beispiel über das Wechseln des Kunden in einen schnelleren Tarif von dem Angebot profitieren. Das Spiele-Streaming könnte zudem Bestandteil höherwertiger Triple-Play-Verträge sein, die mehr kosten. Auch als Anreiz für den Providerwechsel soll Cloud-Gaming nützlich sein. Für Medienunternehmen könnte Spiele-Streaming hingegen als Ausbau des bestehenden Angebots aus Video und Musik gesehen werden.