Im Test vor 15 Jahren: Auf Mainboards ohne SATA musste der Adapter her
tl;dr: Wer im Jahr 2003 SATA statt PATA wollte, der brauchte neben einer passenden Festplatte auch ein Mainboard, das den neuen Anschluss bot. Die waren aber noch selten. Alternativ konnte man mit einer Erweiterungskarte wie der Promise SATA150 TX4 (Test) Abhilfe schaffen. Gegenargumente: Leistung und Preis.
Die Promise SATA150 TX4
Die getestete Promise SATA150 TX4 verfügte über einen PDC20318 desselben Herstellers als SATA-Controller. Dieser ermöglichte über den 48-Bit-Large-LBA-Modus die Nutzung von Festplatten mit mehr als 137 Gigabyte Kapazität. Angeschlossen wurde die Karte über einen PCI-Steckplatz, wahlweise auch auf 66-MHz-PCI-Steckplätzen einiger Server-Mainboards. Bis zu vier SATA-Laufwerke konnten mit der SATA150 TX4 verwendet werden, im Lieferumfang waren die benötigten Kabel bereits enthalten.
Über die beigelegte Software ließ sich zwischen den Modi „Write through“ und „Write back“ wählen, die steuerten, wie der Cache der angeschlossenen Festplatten behandelt wurde. Im „Write through“-Modus wurden Daten direkt auf die Festplatte geschrieben. Das war zwar langsamer, bei einem Stromausfall waren aber alle Daten sicher. Der „Write back“-Modus erlaubt umgekehrt, die Daten in den schnellen Cache zu schreiben, bei einem Stromverlust waren die darin vorgehaltenen Daten aber verloren.
Langsamer und ein CPU-Killer
Die SATA150 TX4 zeigte in den meisten Benchmarks eine ähnliche Leistung wie der PDC20376-Controller des bereits mit SATA ausgestatteten Mainboards Asus A7V8X. Die minimale Leseleistung fiel allerdings sechs Prozent niedriger aus. Bei der maximalen Schreibleistung ergab sich ebenfalls ein Leistungsunterschied von fünf Prozent. Bei dem praxisbezogenen WinBench, der Applikationen wie Word, Excel und Grafikprogramme simulierte, musste die Steckkarte sogar satte 29 Prozent gegenüber der Onboard-Lösung einbüßen.
Ebenfalls auffällig war die hohe CPU-Last, die bei Belastung der Festplatte in Kombination mit der SATA150 TX4 auftrat. 14,4 Prozent CPU-Last konnten den Computer spürbar einbremsen. Die Onboard-Lösung belastete den Prozessor zu weniger als fünf Prozent.
Hoher Preis bei mangelhafter Leistung
Mit 93 Euro war die SATA150 TX4 im März 2003 zudem alles andere als günstig. Wer eine Neuanschaffung eines Systems plante, der war also besser damit beraten, das zusätzliche Geld in ein Mainboard mit integriertem SATA-Controller zu stecken. Das resultierte nicht nur in höherer Leistung, sondern war unter dem Strich oft auch günstiger.
Weitere Tests von vor 15 Jahren
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Bisher in dieser Reihe erschienen sind:
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