Qualcomm: Executive Chairman und Ex-CEO Paul Jacobs tritt ab
Neuer Zündstoff im Drama um die potenzielle Übernahme von Qualcomm durch Broadcom. Der von 2005 bis 2014 als CEO des Unternehmens tätige Paul Jacobs, der danach in der Position des Executive Chairman des Board of Directors (Vorstandsvorsitzende) bei Qualcomm tätig war, legt sein Amt nieder.
Paul Jacobs, Sohn des Mitbegründers Irwin Jacobs von Qualcomm, wird weiterhin im Aufsichtsrat bleiben, allerdings ohne gewichtige Rolle. Der Posten des Executive Chairman wird zudem nicht neu besetzt, stattdessen soll ein externer Vorsitzender in Zukunft dem Qualcomm-Vorstand vorstehen und durch die unruhigen Zeiten steuern. Jeffrey W. Henderson, ein unabhängiger Qualcomm-Direktor seit 2016 wird nun als Non-Executive Chairman diesen Posten übernehmen.
Jacobs war einer der ersten, die das Übernahmeangebot von Broadcom als deutlich zu niedrig abgelehnt hatten. Ob der Abgang nun den Weg freimacht für eine (feindliche) Übernahme, bleibt abzuwarten. Zuletzt sah es vermehrt danach aus, dass Broadcom die Übernahme gelingen könnte.
Derweil ist die gesamte Thematik bis 5. April 2018 auf Eis gelegt, da sich die US-Regierung eingeschaltet hat, da Qualcomm vielfältige Regierungsverträge mit hohen Sicherheitsklassifizierungen unter anderem mit dem Verteidigungsministerium hat. Broadcom liefert mit Marketing-Material im Krieg der Worte den Ansatz dafür, dass zeigen soll, dass Qualcomm viel mit China zusammenarbeite. Qualcomm feuerte daraufhin zurück, dass Broadcom das Geschäftsmodell von Qualcomm rund um die Lizenzierungen aufgeben werde, welches Broadcoms CEO Tan als „broken“ bezeichnet haben soll.