Samsung: Zigtausend NAND-Wafer durch Stromausfall zerstört

Michael Günsch
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Samsung: Zigtausend NAND-Wafer durch Stromausfall zerstört
Bild: Samsung

Die ersten Meldungen zum Produktionsausfall in Samsungs neuer NAND-Flash-Fabrik werden durch einen detaillierten Bericht aus Korea bestätigt. Ein Stromausfall soll bis zu 60.000 Wafer mit 64-Layer-3D-NAND zunichte gemacht haben. Der Verlust entspreche 4 Prozent der monatlichen NAND-Produktion auf der Welt.

Die westliche Medienwelt hatte zunächst DigiTimes auf den Vorfall aufmerksam gemacht und sich auf einen Bericht von Technews aus Taiwan berufen, der wiederum Medienberichte aus Südkorea als Quelle angibt. Da bei den großen koreanischen Tech-Magazinen und auch sonstigen Nachrichtenagenturen keine Bestätigung zu finden war, hatte ComputerBase zunächst von einer Berichterstattung abgesehen. Mit dem aktuellen Bericht von Korea Economic Daily, der weiter ins Detail geht, liegt die Bestätigung nun vor.

40 Minuten Stromausfall zerstören Zigtausend Wafer

Als Ursache wird ein Ausfall eines Umspannwerks genannt, was in Samsungs NAND-Fabrik im südkoreanischen Pyeongtaek am Vormittag des 9. März (Ortszeit) zu einem Stromausfall geführt habe. Der Stromausfall habe 40 Minuten angedauert und die Notstromversorgung habe nur maximal die Hälfte der Zeit überbrücken können. Somit fehlte mindestens 20 Minuten lang die Energie, die eine Fabrik in dieser Größe in riesigen Mengen benötigt. Die Rede ist von bis zu 60.000 zerstörten Wafern, was vier Prozent der weltweiten Produktion pro Monat ausmachen würde. Grundlage der Berechnung ist die Zahl von 1,5 Millionen Wafern, die IHS-Marktforscher für die globale NAND-Fertigung im Monat ansetzen. Technews hatte von 50.000 bis 60.000 Wafern und 3,5 Prozent gesprochen, die Zahlen bewegen sich also auf ähnlichem Niveau.

Samsung beziffert Schaden „nur“ auf 38 Millionen Euro

Experten schätzten den Schaden auf mehrere hundert Milliarden Won, laut Samsung seien es nur etwa 50 Milliarden Won – nach derzeitigem Kurs rund 38 Millionen Euro – gewesen, schreibt Korea Economic Daily. Die Aufräumarbeiten bis zur Wiederaufnahme der Produktion sollen einen vollen Tag gekostet haben. Laut dem Bericht greift Samsungs Anlage on Pyeongtaek auf eine eigene Stromversorgung zurück, der Fehler war somit ein internes Problem.

Ob der Vorfall Auswirkungen auf die gerade erst wieder sinkenden Preise von NAND-Flash haben wird, werden die kommenden Wochen zeigen. Aufgrund der derzeit niedrigeren Nachfrage und einer Überversorgung sind aber zumindest keine drastischen Preisanstiege zu erwarten.

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    … schreibt seit 2009 über PC-Hardware wie Grafikkarten, Monitore und SSDs sowie über Forschung, Spiele und Wirtschaft.
Quelle: Siehe Text

Ergänzungen aus der Community

  • UweW. 17.03.2018 02:46
    Ich weiß nicht wie so eine Fab ausssieht, aber es kann doch nicht so schwer sein ein Vakuum länger wie 20 Minuten mit Notstrom aufrecht zu erhalten. "CS74ES, post: 21026755
    Wenn man kein Ahnung hat, muss man auch mal nichts was für den Post-Counter tun. Oder?




    Nachdem ich hier im Thread so viel Unfug gelesen habe:

    Üblicherweise befinden sich immer 25 Wafer (https://de.wikipedia.org/wiki/Wafer) in einer Fab in SMIF-Boxen (https://en.wikipedia.org/wiki/SMIF_(interface)). Die sind allseitig geschlossen.
    Damit werden die Wafer mit einem vollautomatischen Handlingssystem von Anlage zu Anlage transportiert.
    In jeder Anlage befinden sich nur 1 oder 2 Boxen. Also völlig egal ob Belacker, (Direkt-Wafer-)Belichter, Stepper, Entwickler, Implanter, Plasmaanlagen, Sprühätzer, Spin-Rinse-Dryer, Beckenanlagen, Sputter etc.

    Ausnahmen sind nur die Horizontalöfen: da befinden sich pro Rohr weit über 100 Wafer gleichzeitig drin (Vielfache von 25). Es sind 4 Rohre übereinander angeordnet. (http://www.centrotherm.de/tec…ter/produktionsequipment.html)

    D.h., das sich in dieser Fab 100-150 Anlagen befinden, mit einer niedrigen zweistelligen Anzahl an Öfen.
    Samsung hat konsequent alle während des Stromausfalls prozessierten Wafer entsorgt.



    Stromausfall mit USV überbrücken: fangen wir mal "klein" mit einem einzelnen Sprühätzer an (http://www.semsysco.com/products/)
    Während ein Immersion-Heater gerade mal 6KW frisst um ein Piranha-Becken auf >100°C zu halten, bringt es der DI-Wasser Heizer problemlos auf >100KW.
    Ein Implanter hängt an einem 64A Drehstromkabel.
    Den Vogel schießen aber die Öfen ab: pro 4-Rohr Ofen werden 200A Drehstromkabel benötigt, wenn die Prozesstemperaturen bis 1030°C betragen. Natürlich hängen die an USVs. Aber nur die Prozessrechner. ;)

    Vakuum: in einem einzigen Varian-Implanter stecken 8 Vorpumpen, 3 Turbomolukular-Pumpen, 3 Cryo-Pumpen. USV? Ich versuche gerade den Lachkrampf zu unterdrücken.

    Gute Nacht.