Samsung: Zigtausend NAND-Wafer durch Stromausfall zerstört
Die ersten Meldungen zum Produktionsausfall in Samsungs neuer NAND-Flash-Fabrik werden durch einen detaillierten Bericht aus Korea bestätigt. Ein Stromausfall soll bis zu 60.000 Wafer mit 64-Layer-3D-NAND zunichte gemacht haben. Der Verlust entspreche 4 Prozent der monatlichen NAND-Produktion auf der Welt.
Die westliche Medienwelt hatte zunächst DigiTimes auf den Vorfall aufmerksam gemacht und sich auf einen Bericht von Technews aus Taiwan berufen, der wiederum Medienberichte aus Südkorea als Quelle angibt. Da bei den großen koreanischen Tech-Magazinen und auch sonstigen Nachrichtenagenturen keine Bestätigung zu finden war, hatte ComputerBase zunächst von einer Berichterstattung abgesehen. Mit dem aktuellen Bericht von Korea Economic Daily, der weiter ins Detail geht, liegt die Bestätigung nun vor.
40 Minuten Stromausfall zerstören Zigtausend Wafer
Als Ursache wird ein Ausfall eines Umspannwerks genannt, was in Samsungs NAND-Fabrik im südkoreanischen Pyeongtaek am Vormittag des 9. März (Ortszeit) zu einem Stromausfall geführt habe. Der Stromausfall habe 40 Minuten angedauert und die Notstromversorgung habe nur maximal die Hälfte der Zeit überbrücken können. Somit fehlte mindestens 20 Minuten lang die Energie, die eine Fabrik in dieser Größe in riesigen Mengen benötigt. Die Rede ist von bis zu 60.000 zerstörten Wafern, was vier Prozent der weltweiten Produktion pro Monat ausmachen würde. Grundlage der Berechnung ist die Zahl von 1,5 Millionen Wafern, die IHS-Marktforscher für die globale NAND-Fertigung im Monat ansetzen. Technews hatte von 50.000 bis 60.000 Wafern und 3,5 Prozent gesprochen, die Zahlen bewegen sich also auf ähnlichem Niveau.
Samsung beziffert Schaden „nur“ auf 38 Millionen Euro
Experten schätzten den Schaden auf mehrere hundert Milliarden Won, laut Samsung seien es nur etwa 50 Milliarden Won – nach derzeitigem Kurs rund 38 Millionen Euro – gewesen, schreibt Korea Economic Daily. Die Aufräumarbeiten bis zur Wiederaufnahme der Produktion sollen einen vollen Tag gekostet haben. Laut dem Bericht greift Samsungs Anlage on Pyeongtaek auf eine eigene Stromversorgung zurück, der Fehler war somit ein internes Problem.
Ob der Vorfall Auswirkungen auf die gerade erst wieder sinkenden Preise von NAND-Flash haben wird, werden die kommenden Wochen zeigen. Aufgrund der derzeit niedrigeren Nachfrage und einer Überversorgung sind aber zumindest keine drastischen Preisanstiege zu erwarten.