Vive Focus: Autarkes VR-Headset wird außerhalb Chinas angeboten
HTCs autarkes VR-Headset Vive Focus schafft es doch noch aus China heraus und soll im späteren Verlauf des Jahres global angeboten werden. Vom Daydream-Support ist allerdings keine Rede mehr, das Vive Focus soll auch außerhalb Chinas Viveport als Content-Plattform verwenden. In China kostet das Vive Focus rund 500 Euro.
Im Rahmen der Game Developers Conference 2018 hat HTC die internationale Verfügbarkeit des autarken VR-Headsets Vive Focus bekannt gegeben. Vive Focus sollte ursprünglich einmal bereits Ende des letzten Jahres auf den Markt kommen, wurde Mitte November 2017 dann aber ausschließlich für den chinesischen Markt angekündigt.
Dass HTC ein autarkes VR-Headset entwickelt, war erstmals im Mai des letzten Jahres zur Google I/O 2017 bekannt gegeben worden. Damals hieß es noch, das Headset solle wie das zur CES gezeigte Lenovo Mirage Solo Googles Daydream-Plattform verwenden. Weil Googles Dienste nicht in China verfügbar sind, kommen VR-Inhalte dort über HTCs eigene Content-Plattform Viveport auf das Focus-Headset.
Snapdragon 835 und 3K-Display unter der Haube
Googles Inside-Out-Tracking WorldSense gibt es mit der Beschränkung auf den chinesischen Markt ebenso wenig mehr, allerdings ist Vive Focus auch ohne Googles Support ein sogenanntes 6DoF-Headset, das Bewegungen des Spielers nach oben und unten (1), vorne und hinten (2), links und rechts (3) sowie den Roll-Nick-Gier-Winkel (4, 5, 6) ohne externe Sensoren erkennt. Dafür sind mehrere Kameras und Sensoren im VR-Headset verbaut. Vive Focus basiert auf Qualcomms zwischenzeitlich erneuerten VR-Referenzplattform, die von einem Snapdragon 835 (Test) und 4 GByte Arbeitsspeicher angetrieben wird. Das AMOLED-Display arbeitet mit 2.880 × 1.600 Bildpunkten und 75 Hz. Das Sichtfeld liegt bei 110 Grad. Die technischen Daten des Displays stimmen somit beinahe mit der jüngst für 879 Euro angekündigten Vive Pro überein.
Daydream-Plattform ist Geschichte
Die große Überraschung der internationalen Ankündigung ist nun, dass Vive Focus auch außerhalb Chinas Viveport als Content-Plattform nutzen wird. Die Namen Google oder Daydream fallen in der Ankündigung kein einziges Mal. Viveport bleibe die beste Plattform für VR-Entwickler, erklärt HTC. Entwickler, die Interesse an einer Vive Focus haben, können sich ab sofort auch außerhalb Chinas für den Erwerb eines Headsets registrieren. Die Variante für normale Endkunden kostet in China rund 514 Euro in „Charm White“ und 553 Euro in „Electric Eye Blue“. Preise in Euro liegen noch nicht vor.