Bosch: Moderne Chip-Fabrik in Dresden für über 1 Mrd. Euro
Das deutsche „Silicon Valley“ wird um eine moderne Chipfabrik reicher. Bosch hat den Spatenstich für ein Halbleiterwerk am High-Tech-Standort Dresden vollzogen. Ende 2021 sollen dort 300-mm-Wafer mit Chips für das autonome Fahren und IoT gefertigt werden. Der Bau soll über eine Milliarde Euro kosten.
Als „größte Einzelinvestition in der mehr als 130-jährigen Geschichte des Unternehmens“ bezeichnet Bosch den Bau der neuen Fabrik, die auf dem rund 100.000 m² großen Gelände in der Nähe des Dresdner Flughafens entstehen soll. Der Zeitplan sieht vor, dass die Errichtung bis Ende 2019 abgeschlossen sein soll. Bis die ersten Chips „hochautomatisiert“ vom Band laufen wird es aber noch länger dauern, denn die Anlaufphase werde voraussichtlich erst 2021 starten.
Bis zu 700 Mitarbeiter sollen im Werk beschäftigt werden und ein „außergewöhnlich motivierendes und inspirierendes Arbeitsumfeld mit viel Raum, Licht und modernster Ausstattung“ erhalten, wie Otto Graf als zukünftiger Leiter des neuen Bosch-Werks in Dresden erklärte.
Wie die Sächsische Zeitung berichtet, wird Bosch die Chips in Dresden für den Eigenbedarf produzieren und nicht auf dem freien Markt verkaufen. Sie sollen in Bosch-Produkten für das automatisierte Fahren und das Internet der Dinge (IoT) Verwendung finden. Diese Anwendungsbereiche versprechen hohes Wachstum für die kommenden Jahre.
Dass Bosch Dresden als Standort für die Chipfabrik auserkoren hat, kommt nicht von ungefähr. Zum einen besteht in der Region bereits ein durch die beiden Chiphersteller Globalfoundries und Infineon errichtetes Netzwerk aus Zulieferern, das in Dresden auf universitäre Forschung trifft. Zum anderen dürften auch Fördergelder des Bundes in Höhe von 200 Millionen Euro im Rahmen des Investitionsprogramm Mikroelektronik des Bundes dafür gesorgt haben, dass sich Bosch für Dresden und nicht für die ebenso zur Debatte gestandenen Standorte New York oder Singapur entschieden hat.