Fortnite, LOL, PUBG & Co.: 14 Prozessoren von AMD und Intel im Benchmark
2/2Testsystem und Spieleeinstellungen
Insgesamt nehmen 14 verschiedene Prozessoren an dem Vergleich teil. Diese werden durchweg mit den Herstellerspezifikationen betrieben, dasselbe gilt für den eingesetzten, immer 16 Gigabyte großen Speicher. Der AMD Ryzen Threadripper wurde mit beiden Speichermodi (Local und Distributed) getestet, Details im Artikel AMD Ryzen Threadripper im Test: 1950X und 1920X im Duell mit Core X. Aus Gründen der Übersicht wird nur das jeweils beste Ergebnis abgebildet.
Zwangsläufig kommen verschiedene Mainboards zum Einsatz. Es handelt sich immer um ein Modell mit dem Flaggschiff-Chipsatz für die entsprechenden CPUs. Das BIOS wurde auf den neusten Stand gebracht, sämtliche Auto-OC-Funktionen deaktiviert. Als Grafikkarte wird die Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC (Test) mit dem GeForce 391.01 als Treiber verwendet.
Full HD bei maximalen Details gilt für alle Spiele
Sämtliche Spiele werden in der Auflösung 1.920 × 1.080 bei maximalen Details – mit der Ausnahme von MSAA – getestet. Dadurch gibt es ein realitätsnahes Einsatzszenario, ohne das die Grafikkarte eine zu große Rolle Spielt. Bei dem Betriebssystem handelt es sich um Windows 10 mit sämtlichen Updates.
Spiel | Auflösung | Grafikoptionen |
---|---|---|
Counter-Strike: GO | 1.920 × 1.080 | maximale Details, kein MSAA |
Dota 2 | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
Fortnite | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
GTA V | 1.920 × 1.080 | maximale Details, kein MSAA, keine AMD-/Nvidia-Effekte |
League of Legends | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
Overwatch | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
PUBG | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
Rainbow Six Siege | 1.920 × 1.080 | maximale Details, HBAO+, TAA 100 % |
World of Tanks enCore | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
World of Warcraft | 1.920 × 1.080 | maximale Details, kein MSAA |
Bei den meisten Spielen wurde eine richtige Spielszene getestet. In Dota 2 sowie League of Legends wurde aus Gründen der Vergleichbarkeit aber ein Replay genutzt. Bei World of Tanks enCore handelt es sich um eine 25 Sekunden lange Sequenz aus dem Benchmark. Diese nutzt eine neue Engine, die mittlerweile auch im richtigen World of Tanks zum Einsatz kommt. Bei dem Replay in LoL handelt es sich um ein anderes als bei den drei anderen Tests, da ein Update des Spiels im Laufe der Testreihe das alte Replay unbrauchbar gemacht hat. Die Ergebnisse sind entsprechend nicht miteinander vergleichbar.
Prozessor-Benchmarks in 1.920 × 1.080
Auf den ersten Blick verhalten sich die Online-Spiele bezüglich der CPU-Performance wie die klassischen Triple-A-Produktionen: Prozessoren von Intel liegen vor denen von AMD. Wenig verwunderlich ist dabei der Intel Core i7-8700K (6C/12T) auch in den Online-Spielen die schnellste CPU, sein maximaler Turbo-Takt bleibt unerreicht. Der Vorgänger Core i7-7700K (4C/8T) liegt allerdings nur drei Prozent zurück. Der Core i5-8400 (6C/6T) ist dann so schnell wie das ältere Modell. Interessant ist, dass der Abstand vom Core i7-8700K (6C/12T) zum Core i3-8100 (4C/4T) mit 14 Prozent recht gering ausfällt.
Der Ryzen 7 1800X ist AMDs schnellster Prozessor im Parcours, er muss sich um 18 Prozent dem Core i7-8700K geschlagen geben und auch den relativ starken Core i3-8100 vorbei ziehen lassen. Das ist ungewöhnlich. Warum das so ist, lässt sich aber nicht nur am Verhältnis der Intel-CPUs untereinander sondern auch an den anderen Ryzen-CPUs erkennen: Der Ryzen 1600X ist nur zwei Prozent langsamer als der Ryzen 7 1800X und damit quasi gleich schnell. Auch der Ryzen 3 2200G ist mit einem Abstand von 15 Prozent nicht so viel langsamer.
Mehr als vier Kerne bringen in Esports-Spielen fast nichts
Es wird deutlich: Noch weniger als AAA-Spiele können die Esports-Spiele mit vielen Kernen etwas anfangen. Vier CPU-Kerne können noch gut ausgenutzt werden, doch schon acht Threads bringen dann kaum noch etwas. Dasselbe gilt für sechs richtige Kerne und noch mehr verpuffen komplett. Die CPUs von AMD können ihren Vorteil in diesem Parcours also überhaupt nicht ausspielen und liegen deshalb deutlicher als in AAA-Titeln zurück.
Kleine Unterschiede bei den Frametimes
Bei den Frametimes lässt sich eine interessante Beobachtung machen. CPUs mit vier Kernen und CPUs von AMD mit mehr Kernen verhalten sich hier wie von den FPS bekannt. CPUs von Intel mit mehr als vier Kernen legen hingegen noch einmal zu. So steigt der Vorsprung vom Core i7-8700K zum Ryzen 7 1800X von 18 Prozent auf 25 Prozent, während der Abstand vom Core i3-8100 zum Ryzen 6 1600X gleich bleibt.
Das Verhalten ist sehr ungewöhnlich. Vielleicht ist dies damit zu erklären, dass die Online-Spiele anders als die Großproduktionen (noch) nicht korrekt für AMDs Zen-Architektur optimiert ist. Dies ist notwendig, um die volle Performance aus dem AMD-CPUs herausholen zu können.
Bunte Ergebnisse in den einzelnen Spielen
Der Durchschnitt ist das eine, Einzelergebnisse das andere. In den einzelnen Spielen zeigen sich große Unterschiede. So schmeckt zum Beispiel Counter-Strike: GO sowie League of Legends den Ryzen-CPUs gar nicht und die Intel-CPUs sind um rund 50 Prozent voraus. In Counter-Strike: GO gibt es das Problem interessanterweise nur bei den Frametimes, die durchschnittliche Framerate ist in Ordnung.
Es gibt aber auch zwei Spiele, in denen mehr als vier Kerne doch etwas bringen. So ist in Dota 2 beispielsweise der Ryzen 5 1600X 21 Prozent schneller als der Ryzen 5 2400G. Der Ryzen 7 1800X ist noch einmal 16 Prozent schneller und steht den schnellsten Intel-Modellen in nichts hinterher. Und auch GTA V ist so ein Titel. Dort hat der Ryzen 7 1800X 16 Prozent bessere Frametimes als der Ryzen 5 1600X.
Fazit
Auch der Prozessor macht in Fortnite, LOL, PUBG und Co. einen Unterschied, wobei die Differenzen deutlich kleiner sind als bei Grafikkarten. Besonders auffällig ist, dass die Mehrkernskalierung schlechter als bei den klassischen AAA-Produktionen funktioniert. Mehr als vier Kerne bringen nur (ganz) selten etwas. Im Ergebnis haben Intels aktuelle CPUs in diesen Titeln noch etwas mehr Vorsprung auf AMDs Modelle als aus AAA-Titeln bekannt. Ab und zu preschen zwar auch AMDs Ryzen-Prozessoren ins Spitzenfeld, das ist aber eher selten der Fall.
Für den Spieler entscheidend ist das allerdings nicht, denn die meisten Prozessoren sind schnell genug um in den Spielen hohe Frameraten zu erzielen. In Probleme geraten in einzelnen Spielen nur die älteren Modelle vom Typ AMD FX-8370 und Intel Core i5-2500K sowie der Pentium G4560 mit nur zwei Kernen. Für viele reichen aber auch sie noch aus. Zumal bedacht werden muss, dass das GPU-Limit durch Einsatz einer GeForce GTX 1080 Ti in Full HD vergleichsweise hoch gewählt worden ist.
Ab einem Intel Core i3-8100 oder einem AMD Ryzen 5 1600X kann in fast allen getesteten Online-Spielen durchweg die 60-FPS-Marke gehalten werden, wenn die Grafikkarte schnell genug ist. Beim Neukauf sollten diese Modelle also das Minimum darstellen. Wer eine höhere Framerate haben möchte, sollte zum Core i5-8400 greifen. Ein noch schnelleren Prozessor lohnt sich für die Esports-Spiele hingegen in der Regel nicht. Auch wer noch einen älteren Prozessor wie den Core i7-4770K sein Eigen nennt, muss sich hingegen keine Sorgen machen. Bei langsameren Modellen kann, für eine optimale Leistung über eine Neuanschaffung nachgedacht werden, ein Muss ist das aber in den meisten Titeln nicht.
- 1. Teil: Fortnite, LOL, PUBG & Co.: High-End-Grafikkarten im Benchmark
- 2. Teil: Fortnite, LOL, PUBG & Co.: Mittelklasse-GPUs im Benchmark
- 3. Teil: Fortnite, LOL, PUBG & Co.: Einsteiger-Grafikkarten, APUs und IGPs im Benchmark
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.