Übernahme: Flickr an Fotodienst SmugMug verkauft
Flickr ist nicht mehr ein Teil vom Yahoo. Wie USA Today berichtet, ist die Foto-Community von dem US-amerikanischen Mobilfunkanbieter Verizon, der Yahoo im letzten Jahr übernommen hatte, an den familiengeführten und unabhängigen Foto-Hosting-Service SmugMug zu einer unbekannten Summe verkauft worden.
Ausrichtung soll bestehen bleiben
Wie das Unternehmen selbst in einem Statement mitteilt, habe es keine Pläne, an dem Konzept von Flickr in naher Zukunft etwas zu verändern. SmugMug und Flickr sollen parallel zueinander betrieben werden. So soll auch die Community-basierte Ausrichtung von Flickr keine Konkurrenz für den seit mittlerweile über 15 Jahren bestehenden kostenpflichtigen Fotospeicherdienst SmugMug sein, welcher sich im Gegensatz zur übernommenen Plattform vornehmlich an professionelle Fotografen richtet.
Die Betreiber betonen ihre für Fotografen freundlichen Vertragsbedingungen, ohne Standardklauseln oder Lizenzbedingungen. Und gerade aufgrund der Tatsache, dass sich der Konzern nicht aus Werbung, sondern aus Beiträgen der Mitglieder finanziert, sei das Unternehmen der Privatsphäre der Nutzer verpflichtet. Die eigenen AGB sollen zukünftig auch für Flickr gelten.
Flickr zu alter Blüte verhelfen
Auch wenn hinter Flickr nach wie vor über 75 Millionen registrierte Nutzer stehen und weit über 100 Millionen einzelne Anwender auf den Dienst zugreifen, will Don MacAskill, CEO von SmugMug und bekennender Flickr-Fan, dem in den letzten Jahren arg vernachlässigten Dienst neues Leben einhauchen „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird, dies ist ein ganz neues Modell für mich. Aber wir müssen mit einem Auge auf unsere finanziellen Mittel und die Rentabilität schauen. Wir werden mit einem gründlichem Blick sicherstellen, dass Flickr gesund wachsen wird“, so MacAskill.
Nach der Übernahme neu übernommen
Flickr wurde 2004 gegründet und war bereits kurze Zeit nach der öffentlichen Beta-Phase durch eine Übernahme des Besitzer Ludicorp an Yahoo übergegangen. Im Zuge der Übernahme wurde 2007 das mittlerweile überflüssig gewordene Yahoo Photos eingestellt.
Yahoo hingegen wurde im vergangenen Jahr vom US-Konzern Verizon übernommen. Dem ging lange Zeit ein Bieterwettstreit voraus, aus dem der einstige Internetriese zunächst für 4,83 Milliarden US-Dollar an Verizon gehen sollte. Aufgrund der kurze Zeit später bekanntgewordenen Hackerangriffe auf Yahoo stellte Verizon den Kauf drei Monate später wieder infrage. Zunächst wurde bekannt, dass Angreifer in den Besitz von über 500 Millionen Yahoo-Konten gekommen sind, später wurde die Anzahl auf über drei Milliarden Konten erhöht, da dem Angriff Ende 2014 ein weiterer im August 2013 vorausgegangen war. In Folge der Vorkommnisse verringerte sich der Kaufpreis von Yahoo schließlich auf 4,48 Milliarden US-Dollar.