Drittanbieter: Apple sperrt iPhone 8 nach Display-Reparatur
Mit iOS 11.3 soll Apple Berichten zufolge den Display-Austausch des iPhone 8 durch Drittanbieter quasi unmöglich gemacht haben, da Touch-Eingaben nach einer solchen Reparatur nicht mehr erkannt werden und das Smartphone so unbrauchbar wird. iOS 11.3.1 behebt das Problem.
Apple soll einen eigenen Mikrochip einsetzen, der an das verbaute Display gekoppelt ist. Sobald Mikrochip und Display nach einem Austausch nicht wieder aufeinander abgestimmt werden, soll es seit iOS 11.3 zu den gesperrten Displays kommen, so die derzeitigen Vermutungen. Drittanbieter müssten das Display wieder für den Mikrochip validieren, damit iOS nicht die Eingaben über den Touchscreens verweigert. Noch ist unklar, ob es sich hierbei um ein von Apple gewolltes Verhalten handelt oder lediglich um einen Fehler in iOS 11.3.
Zwang zu Originalteilen oder Fehler?
Denn bereits im letzten Jahr zeigte sich dieses Verhalten bei iPhone 6s, die ein Austausch-Display von Drittanbietern erhalten hatten, eine Woche später ruderte Apple mit dem iOS-Update 11.0.3 jedoch zurück, wies aber darauf hin, dass der Einsatz von Nicht-Originalteilen dazu führen könne, dass diese nicht richtig funktionieren. Apple selbst verkauft Originalteile nur an zertifizierte Händler, die sich hierfür einem kostenpflichtigen Programm anschließen müssen.
Beim iPhone X ist es die Frontkamera
Einige Drittanbieter hatten aber bereits im Vorfeld eine Reparatur des iPhone 8 ausgeschlossen, da sie befürchteten, dass derartige Sicherheitsmechanismen erneut greifen könnten. Auch beim iPhone X kann ein Austausch der Frontkamera und des vorderseitigen Helligkeitssensors nur von Apple vorgenommen werden. Der Helligkeitssensors verweigert nach einem Austausch, selbst wenn es sich um ein Originalteil handelt, seinen Dienst, ohne Teil von Face ID zu sein. Die Frontkamera ist hingegen Teil des Sicherheitssystems von Face ID, weshalb nach dem Austausch eine Validierung mit dem System durchgeführt werden muss. Dies ist ebenso wie bei Touch ID eine Sicherheitsmaßnahme, um die biometrischen Informationen der Nutzer zu schützen.
Touch-ID-Sperre seit Jahren Praxis
Denn bereits seit Anfang 2016 sperrt Apple seit iOS 9 iPhones, deren Touch-ID-Sensor ausgetauscht aber dabei nicht validiert wird, da Touch ID Teil des Sicherheitssystems des iPhones ist und deshalb fest an die Seriennummer des jeweiligen iPhones geknüpft ist. Nach einem Wechsel müssen der Sensor und der Speicherort der persönlichen Daten neu validiert werden, damit kein unberechtigter Zugriff auf die gespeicherten Merkmale der Fingerabdrücke erfolgen kann. Drittanbieter, die nicht von Apple zertifiziert sind, können diese Validierung nicht vornehmen, weshalb bei einem Display-Austausch der Touch-ID-Sensor immer von dem alten Display ins neue übernommen wird.
Apple hat iOS 11.3.1 veröffentlicht. Nach dem Update sollen Probleme mit den Touch-Eingaben beim iPhone 8, die auf den Einsatz eines nicht von Apple freigegebenen Ersatz-Displays basieren, nicht mehr auftreten. Apple spricht von einem behobenen „Problem“, nicht von einem behobenen „Fehler“. Ob das seit iOS 11.3 aufgetretene Verhalten gewünscht oder nicht gewünscht war, wird so nicht abschließend geklärt.
In den Release Notes, die auch auf dem Endgerät angezeigt werden, weist Apple erneut darauf hin, dass nur von autorisierten Werkstätten verwendete Original-Ersatzteile einen einwandfreien Betrieb des iPhones garantieren.
iOS 11.3.1 improves the security of your iPhone or iPad and addresses an issue where touch input was unresponsive on some iPhone 8 devices because they were serviced with non-genuine replacement displays.
Note: Non-genuine replacement displays may have compromised visual quality and may fail to work correctly. Apple-certified screen repairs are performed by trusted experts who use genuine Apple parts.