Mainboards für Coffee Lake: MSI bringt 22 Modelle mit H370, B360 und H310
Den Marktstart der Mainboards mit den neuen Intel-Chipsätzen H370, B360 und H310 bestreitet MSI mit 22 Modellen. Zwölf sind mit B360, dreizehn mit H310 bestückt, der H370 spielt mit drei Modellen eine untergeordnete Rolle. Die Preisempfehlungen liegen zwischen rund 60 und 160 Euro.
Zum Einstieg: Das bringen die neuen Chipsätze
Die wesentliche Neuerung bei den Chipsätzen ist die Unterstützung der Prozessorgeneration Intel Coffee Lake sowie natives USB 3.1 Gen 2 (10 Gbps) – letzteres bietet der H310 allerdings nicht. Der H370 bietet bis zu 20 PCIe-Lanes, der B360 maximal 12 und der H310 lediglich sechs der älteren Generation 2.0. Details zur Ausstattung der ursprünglich Cannon Lake PCH getauften Chipsatzgeneration liefert der Test erster Mainboards mit H370- und B360-Chipsatz.
Der H370 hat dem Z370 zwar USB 3.1 Gen 2 voraus, doch bleibt der Z370 trotz älterer Bauart weiterhin das Flaggschiff für Coffee Lake mit den meisten PCIe-Lanes und exklusivem Overclocking-Support. Womöglich ist dies auch der Grund, dass MSI den derzeit 13 verfügbaren Z370-Mainboards lediglich drei H370-Modelle zur Seite stellt.
28 neue MSI-Boards in drei Klassen unterteilt
MSI unterteilt die Neulinge in drei nach Ausstattung und Preis differenzierte Klassen. An der Spitze steht Performance Gaming, wo H370 und B360 dominieren. Hier wird die größte Ausstattung geboten, was auch die RGB-Beleuchtung einschließt. Die Mittelklasse bildet Arsenal Gaming mit lediglich vier Modellen. Das Design-Schema hat Militär-Charakter. Schließlich bildet die Pro Series den preislichen Einstieg und mit dem Fokus auf den H310-Chipsatz auch die geringste Ausstattung. Hier stehen Basisfunktionen zum kleineren Preis statt Feature-Vielfalt und Design-Finessen im Vordergrund. Als Zielgruppe hat MSI Unternehmen auserkoren.
Performance Gaming mit bunter Ausstattung für Spieler
Die Speerspitze in puncto Ausstattung und Preis bildet das H370 Gaming Pro Carbon. Dies hat allen anderen Neulingen zum Beispiel den SSD-Kühler M.2 Shield (Test) in zweiter Revision voraus und bietet am meisten USB-Anschlüsse inklusive USB 3.1 Gen 2 sowohl am Backpanel als auch für die Gehäusefront. Spannungsregler mit elf Phasen, großflächige Kühlkörper, Nahimic-Sound und RGB-Vollausstattung kosten 159 Euro. Das 20 Euro günstigere B360 Gaming Pro Carbon ist sehr ähnlich ausgestattet, bietet aber keinen M.2-Kühler und weniger PCIe-Lanes durch den kleineren Chipsatz. Den besseren Chipsatz, aber weniger Ausstattung gibt es beim H370 Gaming Plus, das wie die bisher nicht genannten Modelle der Klasse Performance Gaming nur sieben VRM-Phasen aufweist.
Für kompakte Systeme stehen drei Modelle im Micro-ATX-Format mit B360- und H310-Chipsatz zur Auswahl, die bauartbedingt weniger Anschlüsse bieten, was zum Beispiel zwei statt vier DIMM-Sockel für RAM und weniger PCIe-Slots bedeutet. Noch kompakter geht es mit dem B360I Gaming Pro AC im Mini-ITX-Format mit WLAN-Modul.
Für Freunde weißer Optik im Gehäuse mit Sichtfenster stehen vorerst noch keine Arctic-Modelle mit heller Platine zur Auswahl. Eine spätere Markteinführung ist aber möglich.
Modell | Formfaktor | Preis |
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H370 Gaming Pro Carbon | ATX | 159 € |
H370 Gaming Plus | ATX | 129 € |
B360 Gaming Pro Carbon | ATX | 129 € |
B360 Gaming Plus | ATX | 119 € |
B360I Gaming Pro AC | Mini-ITX | 129 € |
B360M Gaming Plus | mATX | 115 € |
H310M Gaming Plus | mATX | 89 € |
Arsenal Gaming im Militär-Design
Mit gewohnt martialischen Produktnamen geht die Produktreihe Arsenal Gaming auch bei Coffee Lake ins Rennen. Den H370-Chipsatz gibt es mit dem H370M Bazooka im Micro-ATX-Format, allerdings ohne USB 3.1 Gen2, mit nur einem M.2-Slot und nur mit weißen LEDs statt 16,8 Millionen Farben. Das schwarze B360M Mortar gibt es auch als hellere Titanium-Version, mit zweimal M.2 und USB 3.1 Gen2 für Front und Rückseite sowie RGB-LEDs ist die Ausstattung abgesehen vom Chipsatz besser. Das B360M Bazooka ist das Spiegelbild des erstgenannten Modells mit anderem Chipsatz.
Modell | Formfaktor | Preis |
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H370M Bazooka | mATX | 115 € |
B360M Mortar Titanium | mATX | 119 € |
B360M Mortar | mATX | 109 € |
B360M Bazooka | mATX | 99 € |
Pro Series für Unternehmen
Am wenigsten Ausstattung aber die größte Modellvielfalt gibt es in der Pro-Serie. Vier Modelle mit B360-Chipsatz treffen auf sieben Varianten mit H310, der nicht nur erheblich weniger und zudem langsamere PCIe-Leitungen stellt, sondern auch USB 3.1 Gen2 sowie Optane-Support missen lässt.
Das B360-A Pro kann in puncto Ausstattung noch mit Modellen der zuvor beschriebenen Klassen mithalten und bietet unter anderem USB 3.1 Gen2 inklusive Typ-C-Buchse sowie eine RGB-Beleuchtung. Letztere fehlt beim B360-F Pro völlig, das auch auf den neuen USB-Standard verzichtet. Kompakter und nur mit weißen LEDs bestückt sind die drei Micro-ATX-Modelle der Reihe B360M Pro-Vxx, bei denen Kunden die Unterschiede in Namen und Ausstattung mit der Lupe suchen müssen.
Noch unübersichtlicher wird es bei den Modellen mit H310-Chipsatz: Varianten mit den Kürzeln Pro-VDH, Pro-VH, Pro-VD oder Pro-D bedeuten Verwechslungsgefahr. Auch hier gilt es, die Unterschiede im Detail zu suchen, wobei die Produktseiten von MSI behilflich sind. Im ATX-Format liegt nur das H310-A Pro vor, hinzu kommen fünf Mal Micro-ATX und einmal Mini-ITX in Form des H310I Pro.
Der Tribut an den Einstiegschipsatz: Lediglich zwei Modelle bieten einen M.2-Steckplatz, der in diesem Fall nur mit PCIe 2.0 x4 angebunden ist und schnelle NVMe-SSDs ausbremst. USB 3.1 Gen2 ist kein Thema und auch LEDs sind nur selten und dann nur in weißer Farbe verbaut.
Die teils spartanische Ausstattung hat ihren Vorteil: Die unverbindlichen Preisempfehlungen beginnen bereits bei knapp 60 Euro. Noch liegen allerdings nicht alle Preise vor und werden bei Bekanntwerden nachgereicht.
Modell | Formfaktor | Preis |
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B360-A Pro | ATX | 89 € |
B360M Pro-VDH | mATX | 85 € |
B360M Pro-VH | mATX | 79 € |
B360M Pro-VD | mATX | 77 € |
H310I Pro | Mini-ITX | 89 € |
H310-A Pro | ATX | 99 € |
H310M Pro-M2 | mATX | 79 € |
H310M Pro-VDH | mATX | 69 € |
H310M Pro-VH | mATX | 65 € |
H310M Pro-VD | mATX | 63 € |
H310M Pro-D | mATX | 59 € |
Mehr Kompatibilitätstests für RAM
Nach eigenen Angaben hat MSI die Tests zum Zusammenspiel zwischen Mainboard und Arbeitsspeicher in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet. Im Jahr 2015 wurden bei den Mainboards der 100-Serie für Skylake angeblich noch 500 RAM-Kits diverser Hersteller auf Stabilität und Kompatibilität geprüft. Bei der 200-Serie für Kaby Lake seien es bereits 750 Kits gewesen und in diesem Jahr soll mit 1.000 Kits bei der 300-Serie für Coffee Lake ein neuer Höchststand erreicht worden sein.
Herstellerseiten helfen beim Überblick
Immer mehr verschiedene Modelle in diversen Serien und manchmal auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden – dies macht es nicht nur für Kunden schwer, den Überblick zu behalten. Die Redaktion hat schon bei vorherigen Generationen darauf verzichtet, auf jedes Modell einzeln einzugehen. Und auch die immer größer werdenden Tabellen helfen kaum noch, um die Ausstattung übersichtlich zu vergleichen.
Hilfestellung bei der Suche nach dem passenden Mainboard leisten die Produktseiten der Hersteller (hier MSI), die oftmals Filterfunktionen sowie eine Funktion zum direkten Vergleich einzelner Modelle bieten. Auch der ComputerBase-Preisvergleich bietet sich mit gleicher Funktionalität und noch weiter reichenden Filteroptionen an.
Der Redaktion lagen zum Marktstart noch nicht alle Informationen vor. Der Artikel wird im Laufe der Zeit sukzessive ergänzt.
MSI hat die Redaktion darüber informiert, dass heute nur 22 und nicht 28 Modelle offiziell in den Markt entlassen werden. Der Artikel wurde aktualisiert und auf diese Auswahl begrenzt. Ob folgende Modelle wie das H310-F Pro, das mit gleich 12 PCIe-X1-Slots eindeutig in Richtung Krypto-Mining deutet, später noch den Markt erreichen werden, ist nicht gesichert.