Messenger: Telegram in Russland gesperrt
Lange hatte Telegram versucht, eine Sperrung in Russland abzuwenden, jetzt hat ein Gericht die Blockierung des Messengers angeordnet. Telegram hatte in den letzten Wochen die Herausgabe von Schlüsseln zur Ver- und Entschlüsselung der gesicherten Nachrichten verweigert.
Somit kommt das Gericht der Aufforderung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB (Föderaler Dienst für Sicherheit der Russischen Föderation) nach, den 9,5 Millionen russischen Nutzern den Zugriff auf den Dienst zu verweigern.
Langer Rechtsstreit vorausgegangen
Erst Ende März dieses Jahres unterlag der Messenger-Dienst vor dem Obersten Gerichtshof in Russland in einem Berufungsverfahren zur Herausgabe besagter Schlüssel. Die Sicherheitsbehörde FSB sieht in dem Messenger eine Bedrohung der nationalen Sicherheit. Das Gericht setzte dem Unternehmen eine Frist von 15 Tagen, um die Schlüssel auszuhändigen.
Sperrung bis zur Herausgabe angeordnet
Als Telegram die ausgesprochene Frist schließlich am 4. April 2018 verstreichen lies, reichte die russische Aufsichtsbehörde für Massenmedien, Telekommunikation und Datenschutz (Roskomnadsor) vor Gericht einen Antrag ein, um den Zugang zu Telegram zu beschränken. Diesem Antrag hat nun ein Moskauer Gericht entsprochen.
Die Sperrung soll laut Gerichtsbeschluss solange aufrechterhalten werden, bis Telegram den Behörden die jeweiligen Schlüssel aushändigt. Dazu sieht sich Telegram jedoch technisch nicht in der Lage, da sie selbst keinen Zugriff auf die zur Verschlüsselung der Chats genutzten Schlüssel besitzen.