Quartalszahlen: Samsung macht das meiste Geld mit Speicher
Samsung verzeichnet im ersten Finanzquartal 2018 vor allem aufgrund der hohen Nachfrage nach Speicher erneut einen deutlich höheren Umsatz und Gewinn als noch vor einem Jahr. Dank des Galaxy S9 und S9+ hat sich aber auch die Smartphone-Sparte positiv entwickelt. Die Nachfrage nach OLED-Displays sei hingegen zurückgegangen.
Der Umsatz von Samsung ist im abgelaufenen ersten Finanzquartal um knapp 20 Prozent auf 60,56 Billionen Südkoreanische Won (KRW) gestiegen, das entspricht nach aktuellem Wechselkurs 46,04 Milliarden Euro. Der Nettogewinn ist im selben Zeitraum um über 52 Prozent auf 11,69 Billionen KRW (8,89 Milliarden Euro) gestiegen.
DRAM, GDDR und HBM sorgen für Erfolg
Samsung macht erneut die verbesserten Ergebnisse der Sparte für Speicherprodukte hauptverantwortlich für den Erfolg des Konzerns. Die Nachfrage nach Speicher für Server und Grafikspeicher sei sehr hoch gewesen, heißt es im Quartalsbericht. Samsung habe vor allem mehr DRAM mit einer hohen Kapazität über 32 GB häufiger verkauft. Die NAND-Nachfrage für Server-SSDs sei ebenfalls hoch gewesen. Allerdings seien die Lieferungen im NAND-Bereich insgesamt leicht rückläufig, weil der Smartphone-Markt weniger Speicher nachgefragt habe. Samsungs LSI-Sparte für SoC-Produkte und die Foundry-Sparte konnten im ersten Quartal ebenso zulegen.
Flexible OLED-Displays weniger stark gefragt
Die Konzernsparte Device Solutions, zu der die Unterbereiche Semiconductor mit der weiteren Subsparte Memory sowie die Sparte Display Panel zählen, hat ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um über 24 Prozent auf 28,35 Billionen KRW gesteigert. Alleine auf die Memory-Sparte entfallen davon 17,33 Billionen KRW. Der operative Gewinn der Semiconductor-Sparte hat sich mit 11,55 zu 6,31 Billionen KRW beinahe verdoppelt. Das Segment Display Panel weist hingegen einen von 1,30 auf 0,41 Billionen KRW gesunkenen operativen Gewinn aus. Samsung begründet dies mit einer niedrigeren Nachfrage nach flexiblen OLED-Panels und einem starken Wettbewerb zwischen starren OLED-Panels und klassischen LTPS-LCD-Panels. Ein Missverhältnis aus Angebot und Nachfrage auf dem LCD-Markt, das durch die gesteigerte Produktion der Konkurrenz ausgelöst worden sei, habe den operativen Gewinn ebenfalls gedrückt.
Die Sparte IM (IT & Mobile Communications) mit ihrer Subsparte Mobile hat vor allem durch gute Verkaufszahlen des Galaxy S9 und S9+ (Test) sowie auch noch des Galaxy S8 und S8+ (Test) profitiert. Hier ist der Umsatz von 23,50 auf 28,45 Billionen KRW gestiegen. Die Mobile-Sparte ist dabei um über 23 Prozent gewachsen und hält einen Umsatz von 27,66 Billionen KRW an der IM-Sparte. Der operative Gewinn der IM-Sparte ist von 2,07 auf 3,77 Billionen KRW gestiegen. Im Ausblick auf das zweite Finanzquartal 2018 geht Samsung von einem niedrigeren Gewinn aus, da sich die aktuellen Flaggschiffe voraussichtlich weniger oft verkaufen werden. Aus diesem Grund gesteigerte Marketing-Ausgaben würden den Gewinn ebenfalls reduzieren.
Premium-Fernseher verkaufen sich gut
Bei den Consumer Electronics (CE) gibt es vor allem aufgrund der schlechteren Verkaufszahlen von Fernsehern einen leichten Rückgang des Umsatzes von 10,22 auf 9,74 Billionen KRW zu verzeichnen. Im TV-Segment begründet dies Samsung mit einer Umgestaltung des Portfolios, bei der Produkte aus dem mittleren und unteren Segment entfernt worden seien. Die im Vergleich zum Vorjahr höheren Verkaufszahlen von sehr großen Premium-Fernsehern und QLED-TVs hätten dies nicht wettmachen können, heißt es. Mit Weißer Ware wie Waschmaschinen und Klimageräten, die ebenfalls zu den Consumer Electronics zählen, hat Samsung hingegen mehr umgesetzt. Gestiegene Einkaufspreise für Komponenten und eine neue Fabrik in Nordamerika hätten aber den Gewinn gedrückt. In der CE-Sparte ist der operative Gewinn von 0,41 auf 0,28 Billionen KRW gefallen.
Samsungs zugekaufte Harman-Sparte, die neben Audio-Produkte vor allem das Automotive-Segment bedient, hat ihren Umsatz von 0,54 auf 1,94 Billionen KRW und ihren operativen Gewinn von 0,02 auf 0,04 Billionen KRW gesteigert.