Rainbow Six Siege: Ubisoft will toxischen Spielern Einhalt gebieten
Im dritten Jahr ist Rainbow Six Siege dank konsequenter Weiterentwicklung so gut wie nie zuvor. Der Lohn sind steigende Spielerzahlen, die neue Probleme mit sich bringen: In den kommenden Monaten und Jahren will Ubisoft gegen Nutzer vorgehen, die die Atmosphäre in der Community mit destruktivem Verhalten vergiften.
Sogenannte toxische Spieler nutzen den (Sprach-)Chat, um andere Spieler auf das Schärfste zu beleidigen, erschießen Teammitglieder absichtlich und fallen durch jede erdenkliche destruktive Verhaltensweise auf. Nimmt dies überhand, leidet das Spielvergnügen insbesondere in teambasierten Titeln erheblich.
Kurzfristige Maßnahmen
Abhilfe schafft Ubisoft gegenwärtig durch Sperren, mit denen rassistische oder homophobische Ausdrücke sanktioniert werden. Abhängig von der Schwere und Frequenz des Vergehens wird der Zugang zum Spiel mindestens zwei Tagen, maximal sogar dauerhaft verwehrt. Ziel der kommenden Mühen ist es, durch ein Maßnahmenbündel langfristig negatives Verhalten zu überwachen, zu sanktionieren und Anreize zu Verhaltensänderungen zu geben. Zunächst soll die gegenwärtige Situation aber durch ein kurzfristiges Maßnahmenbündel verbessert werden.
In Staffel Zwei des aktuellen Jahres nimmt sich der Publisher Teamkillern an. Dazu soll die gegenwärtige Methode zur Erfassung von absichtlichem Töten der Teammitglieder verbessert werden, sodass Täter über mehrere Spiele hinweg im Auge behalten werden können. Aktuell bestehende Lücken des Systems werden dann der Vergangenheit angehören, versprechen die Entwickler, die zum Schutz vor Exploits aber nichts ins Detail gehen wollen.
Mit Staffel Drei des dritten Rainbow-Jahres wird die Möglichkeit eingeführt, Sprach- und Textchat getrennt voneinander sowie für jeden einzelnen Spieler stumm zu schalten. Damit können Nutzer toxisches Verhalten besser ignorieren und somit den Tätern die Bühne nehmen. Außerdem wird ein Chatfilter beleidigende Begriffe automatisch zensieren und Spieler über die unangemessene Ausdrucksweise in Kenntnis setzen. Die Anzahl der ausgelösten Zensuren wird von Ubisoft überwacht; Nutzer, die den Filter häufig auslösen, sollen dabei mit Maßnahmen bedacht werden. Die Entwickler nehmen in diesem Fall an, dass die Spielerfahrung anderer Nutzer absichtlich beeinträchtigt werden soll.
Toxische Spieler sind generelles Problem
Rainbow Six steht mit dem Vorgehen nicht alle dar, ist allerdings einer der von toxischen Spielern weniger stark befallenen Titel. Grundsätzlich leiden alle größeren Online-Spiele unter dieser Art von Anwendern. Die Strategien der Anbieter unterscheiden sich, sind in aller Regel aber erfolgreich. Blizzard setzt in Overwatch auf Warnungen für toxische Spieler und schnelle Reaktionen auf Meldungen durch andere Nutzer, geht gegen negative Verhaltensweisen aber auch dann vor, wenn das Verhalten nicht gemeldet wurde. Riot Games nutzt in League of Legends ein „Tribunal“. Dahinter steckt eine KI, die Spieler abhängig von ihrem Verhalten belohnt oder bestraft.
Problematisch geworden ist dieses negative Verhalten aber auch, weil Spiele oftmals jüngere und daher oft unreifere Menschen als Zielgruppe betrachten. Dies wird verstärkt durch den Entfall der Option zum Betreiben eigener Server, auf denen Administratoren mit schnellen Gegenmaßnahmen – dem (permanenten) Serververweis – auf unerwünschte Spieler reagieren konnten.