Fortnite, LOL, PUBG & Co.: Bis zu 26 Prozent schneller mit neuen Ryzen-2000-CPUs
2/2Testsystem und Spieleeinstellungen
Alle 18 Prozessoren werden mit den Herstellerspezifikationen betrieben, dasselbe gilt für den eingesetzten, immer 16 Gigabyte großen Speicher. Der AMD Ryzen Threadripper wurde mit beiden Speichermodi (Local und Distributed) getestet, Details sind im Artikel AMD Ryzen Threadripper im Test: 1950X und 1920X im Duell mit Core X nachzulesen. Aus Gründen der Übersicht wird nur das jeweils beste Ergebnis abgebildet.
Zwangsläufig kommen verschiedene Mainboards zum Einsatz. Es handelt sich immer um ein Modell mit dem Flaggschiff-Chipsatz für die entsprechenden CPUs. Das BIOS wurde auf den neusten Stand gebracht, sämtliche Auto-OC-Funktionen deaktiviert. Als Grafikkarte wird die Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC (Test) mit dem GeForce 391.01 als Treiber verwendet.
Die meisten Plattformen mit Schutz gegen Spectre Variante 2
Die mittlerweile von Intel, Microsoft und AMD verfügbaren Gegenmaßnamen gegen Spectre Variante 2 waren im Test auf den Plattformen Intel Coffee Lake (Core i7-8700K, i5-8400), Kaby Lake (Core i3-8100, Core i7-7700K) und Ryzen 2000 (2700X, 2700, 2600X, 2600, 2400G und 2200G) aktiv. Alle weiteren CPUs, darunter auch Ryzen 1000, wurden noch ohne aktive Spectre-V2-Sicherheitsvorkehrungen getestet. Gegenmaßnahmen gegen Meltdown waren auf allen Intel-CPUs aktiv.
Full HD bei maximalen Details gilt für alle Spiele
Alle Spiele werden in der Auflösung 1.920 × 1.080 bei maximalen Details – mit der Ausnahme von MSAA – getestet. Dadurch gibt es ein realitätsnahes Einsatzszenario, ohne dass die Grafikkarte eine zu große Rolle spielt. Bei dem Betriebssystem handelt es sich um Windows 10 mit sämtlichen Updates.
Spiel | Auflösung | Grafikoptionen |
---|---|---|
Counter-Strike: GO | 1.920 × 1.080 | maximale Details, kein MSAA |
Dota 2 | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
Fortnite | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
GTA V | 1.920 × 1.080 | maximale Details, kein MSAA, keine AMD-/Nvidia-Effekte |
League of Legends | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
Overwatch | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
PUBG | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
Rainbow Six Siege | 1.920 × 1.080 | maximale Details, HBAO+, TAA 100 % |
World of Tanks enCore | 1.920 × 1.080 | maximale Details |
World of Warcraft | 1.920 × 1.080 | maximale Details, kein MSAA |
Bei den meisten Spielen wurde eine richtige Spielszene getestet. In Dota 2 sowie League of Legends wurde aus Gründen der Vergleichbarkeit aber ein Replay genutzt. Bei World of Tanks enCore handelt es sich um eine 25 Sekunden lange Sequenz aus dem Benchmark. Diese nutzt eine neue Engine, die mittlerweile auch im richtigen World of Tanks zum Einsatz kommt. Bei dem Replay in LoL handelt es sich um ein anderes als bei den drei anderen Tests, da ein Update des Spiels im Laufe der Testreihe das alte Replay unbrauchbar gemacht hat. Die Ergebnisse sind entsprechend nicht miteinander vergleichbar.
Prozessor-Benchmarks in 1.920 × 1.080
Auch in den E-Sport-Spielen gilt: Der langsamste Ryzen 2000 ist schneller als der schnellste Ryzen 1000. So liefert der Ryzen 5 2600 fünf Prozent mehr Bilder in der Sekunde als der Ryzen 7 1800X. Der Ryzen 7 2700X ist im Durchschnitt elf Prozent schneller als das ehemalige Flaggschiff. Die Differenz zwischen dem langsamsten Ryzen 7 2700 – hier lässt sich die schlechte Mehrkernunterstützung erkennen – und dem schnellsten Ryzen 7 2700X beträgt acht Prozent.
Damit schaffen es außer dem Ryzen 7 2700 alle neuen Ryzen 2000, mehr FPS als der Core i3-8100 zu liefern. Zudem sind die CPUs nahe an den restlichen Intel-Modellen dran. Der Abstand zwischen dem Ryzen 7 2700X und dem Core i5-8400 ist mit drei Prozent sehr gering, auf denselben Wert kommt der Core i7-7700K. Einzig der Core i7-8700K ist mit sechs Prozent ein wenig weiter voraus, aber von einer zweistelligen Prozentzahl noch ein Stück entfernt.
Bei den Frametimes hinken die AMD-CPUs ein wenig mehr hinterher
Bei den Frametimes können sich die neuen AMD-CPUs zwar ein wenig mehr von der alten Generation absetzen als bei der Framerate, die größeren Intel-Prozessoren rutschen dagegen etwas weiter weg. Core i5-8400 und Core i7-7700K bieten vier Prozent, der Core i7-8700K zehn Prozent bessere Frametimes. Trotzdem hat Ryzen 2000 gegenüber Ryzen 1000 auf Intel aufgeholt.
Der Ryzen 7 2700X ist bis zu 26 % schneller als der Ryzen 7 1800X
In manchen Spielen sind die neuen Ryzen-2000-Prozessoren massiv schneller als die Vorgänger – vor allem in jenen, in denen die erste Generation noch Probleme hatte. So legt der Ryzen 7 2700X zum Beispiel in Counter-Strike: GO bei den Frametimes um 16 Prozent gegenüber dem Ryzen 7 1800X zu. In Fortnite sind Framerate und Frametimes des Ryzen 5 2600X 19 beziehungsweise 20 Prozent schneller als beim Ryzen 5 1600X, der Ryzen 7 2700X legt bei den FPS sogar 26 Prozent gegenüber dem Ryzen 7 1800X zu. Die erste Generation lag noch irgendwo im Nirgendwo und die zweite übernimmt jetzt hauchdünn die Führung in dem MOBA.
Darüber hinaus legen die neuen Prozessoren in League of Legends deutlich zu und kommen damit erstmals halbwegs an die Intel-CPUs heran. Und auch in World of Warcraft gibt es deutlich mehr Performance. Der Ryzen 7 2700X liefert 17 Prozent mehr FPS als der Ryzen 7 1800X und 19 Prozent bessere Frametimes. Dadurch ist die CPU quasi gleich schnell wie der Ryzen 7 1800X. Letzterer ist dagegen langsamer als der Core i3-8100.
In manchen E-Sport-Spielen schneidet auch die erste Ryzen-Generation gut ab. In dem Fall können die neuen Prozessoren „nur“ im normalen Rahmen zulegen. In Dota 2 bietet das neue AMD-Flaggschiff zehn Prozent mehr FPS und sieben Prozent mehr Frametimes und stellt damit die schnellste CPU in dem MOBA dar. In GTA V gibt es etwa zehn Prozent mehr Performance, in Overwatch und PUBG rund fünf Prozent. Auch in PUBG sind die neuen AMD-CPUs damit jedoch sehr schnell unterwegs.
Fazit
Auch in den E-Sport-Spielen macht Ryzen 2000 auf Basis von Pinnacle Ridge einen großen Schritt nach vorn. Vor allem in Spielen, in denen es mit der ersten Ryzen-Generation Schwierigkeiten gab, sind die Sprünge sehr groß. In Fortnite gewinnt der Ryzen 7 2700X beispielsweise 26 Prozent FPS gegenüber dem Ryzen 7 1800X.
Damit rücken die AMD-Prozessoren in den beliebten E-Sport-Spielen deutlich näher an die Konkurrenz heran. Der Core i3-8100 wird abgesehen vom Ryzen 7 2700 von allen neuen CPUs geschlagen und der Abstand zum Core i7-7700K und zum Core i5-8400 ist gering. Einzig der Unterschied zum Core i7-8700K ist mit maximal zehn Prozent etwas größer.
Den Abstand mal verkürzt, mal deutlich verkürzt und mal in Führung
Und so ist AMD sowohl in AAA-Spielen als auch in den E-Sport-Titeln konkurrenzfähig zu den Core-i-Prozessoren von Intel. Für die Performance eines Core i7-8700K reicht es zwar noch nicht, doch liegt der Abstand bei maximal zehn Prozent oder weniger. Wesentlicher ist, dass die neuste Ryzen-Generation die Problemspiele angeht. Titel, in denen es richtig klemmt, gibt es bei Ryzen 2000 auf Basis von Pinnacle Ridge nun nicht mehr. Und in einigen Spielen wie Dota 2, Fortnite und PUBG liegen die neuen AMD-Prozessoren sogar an der Spitze.
Mehr Informationen zu Ryzen 2000:
- AMD Ryzen 2000 im Test: Ryzen 5 2600 in Spielen schneller als Ryzen 7 1800X
- Pinnacle Ridge: So hat AMD Ryzen 2000 schneller gemacht
- AMD Pinnacle Ridge: Auch Ryzen 2000 profitiert stark vom Speicher-Tuning
Weitere Artikel der Serie:
- I.: Fortnite, LOL, PUBG & Co.: High-End-Grafikkarten im Benchmark
- II.: Fortnite, LOL, PUBG & Co.: Mittelklasse-GPUs im Benchmark
- III.: Fortnite, LOL, PUBG & Co.: Einsteiger-GPUs, APUs und IGPs im Benchmark
- IV.: Fortnite, LOL, PUBG & Co.: 14 Prozessoren von AMD und Intel im Benchmark
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