SSD 970 Evo/Pro im Test: Samsung baut den Vorsprung weiter aus
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ComputerBase hat den Testparcours und das Testsystem für SSDs und HDDs aktualisiert. Ältere Messergebnisse sind damit nur noch eingeschränkt vergleichbar. Das ist auch auf die Sicherheitslücken Metldown und Spectre zurückzuführen. Alle Messwerte in diesem Artikel wurden mit aktiven Gegenmaßnahmen ermittelt. Zu deren Auswirkungen gibt der Artikel Anti-Spectre-Microcode: SSD-Benchmarks zu Verlusten mit Skylake unter Windows 10 Auskunft.
Die 960 Evo traf für einen Nachtest erst kurz vor dem Fall des NDAs ein, „auf Lager“ hatte die Redaktion das im Jahr 2016 nur geliehene Muster von Samsung nicht mehr. Ihre Ergebnisse in den Benchmarks und die Einordnung der 970er-Serie im Verhältnis zur 960 Evo werden aber kurzfristig nachgereicht.
Ein neues Testsystem mit RAM-Disk
Das Testsystem setzt auf einen nicht übertakteten Core i7-6700K (Test) mit vier Kernen und acht Threads der Skylake-Generation, dem auf dem MSI Z270 Gaming Pro Carbon 32 Gigabyte DDR4-2133 (15-15-15-36-2T) zur Seite stehen. Nutzen kann Windows 10 als Arbeitsspeicher davon aber nur acht Gigabyte, weil 24 Gigabyte als RAM-Disk konfiguriert sind. Das Laufwerk dient als Gegenspieler ohne Flaschenhals in den Kopiertests.
Das aktuell letzte offizielle BIOS für das Z270 Gaming Pro Carbon mit der Version 7A63v18 von Anfang Januar beinhaltet noch nicht die neue Microcode Version 0xC2, damit der Windows-Patch gegen Spectre V2 funktionsfähig ist.
Unter Windows 10 wurde stattdessen das mittlerweile verfügbare Microcode-Update KB4090007 manuell installiert. Daraufhin wird von Windows 10 beim Booten des Systems der Microcode mit der Version 0xC2 früh genug geladen und die Spectre Variante 2 Gegenmaßnahme ist aktiv, wie die anschließende Überprüfung zeigt.
Das so aktualisierte System kann damit auch für die nächsten SSD-Tests wieder verwendet werden, ohne dass Benchmarks durch ein Einspielen der Gegenmaßnahmen rückwirkend ihre Gültigkeit verlieren.
CrystalDiskMark
Der erste Benchmark begann mit einer Anomalie: Die 970 Evo zeigt unter anderen beim 4KiB-Q1T1-Benchmark beim Lesen größere Abweichung, wenn er einzeln ausgeführt wird. Am Ende wurden, wie bei allen Testkandidaten, zwar die Messwerte verwendet, die bei einem kompletten Durchlauf von CrystalDiskMark ermittelt wurden, und nicht die besseren Einzelmessungen. Die 970 Pro zeigte das Verhalten nicht. Samsung ist informiert, eine Rückmeldung gab es aber noch nicht.
Wird das 4KiB-Q1T1-Ergebnis der Evo aufgrund der offenen Fragestellung ignoriert, so ist interessant, dass die Evo beim 4KiB/Q8T8 schneller ist als die Pro. Beim 4KiB/Q32T1-Test liegt die 960 Pro überraschenderweise vor den beiden 970 Modellen.
Dieselben Tests schreibend durchlaufend, zeigt sich die Stärke des SLC-Caches der 970 Evo sehr deutlich beim sequentiellen Schreiben. Beim wahlfreien Zugriff mit 4KiB/Q8T8 liegen beide Testkandidaten fast gleich auf. Beim 4KiB/Q32T1-Test fallen die neuen Modelle hinter den aktuellen SATA-SSD von Samsung zurück. Die 970 Pro platziert sich bei den 4KiB/Q1T1-Test an erster Stelle, gefolgt von der Evo 970.
Kopieren (Schreiben/Lesen)
Bei den einzelnen Schreib- und Lesetests in die respektive aus der nicht limitierenden RAM-Disk liegen 970 Pro, Evo und die 960 Pro zusammen an der Spitze, die Führung wechselt häufig. Beim Lesen der beiden 10 GB großen Dateien kann die Evo sich sogar mit Abstand an die Spitze setzen, den Tomb-Raider-Ordner mit vielen kleinen Dateien liest hingegen die 970 Pro am schnellsten.
Beim Schreiben kann die Evo ihre in CrystalDiskMark gemessenen zusätzlichen 200 MB/s im Vergleich zur Pro hingegen beim Kopieren der beiden großen Dateien nicht ausspielen, liegt dafür beim Tomb-Raider-Ordner in Front – die Unterschiede sind aber gering.
Bei beiden vorangegangenen Tests gilt, dass diese Ergebnisse nur erzielt werden können, wenn die Daten von einer Quelle gelesen oder auf einen Ziel geschrieben werden, die/das nicht limitiert.
Wird hingegen der Tomb-Raider-Ordner auf der zu testenden SSD selbst kopiert, muss das Laufwerk eine Mischung aus Lese- und Schreibbefehlen bewerkstelligen: Hier kann sich die neue 970er-Serie von der 960 Pro absetzen, erneut geht die Evo als Sieger hervor.