Retro

Im Test vor 15 Jahren: Athlon mit nForce 2 im Shuttle-Mini-Barebone

Robert McHardy
37 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Athlon mit nForce 2 im Shuttle-Mini-Barebone

tl;dr: Im kompakten Mini-Barebone bot Shuttle mit dem SN41G2 (Test) ein nForce-2-Mainboard mit ausgefeilter Kühlung und Netzteil an. In der Praxis trübten Probleme mit dem Arbeitsspeicher den guten Eindruck des Computer-Bausatzes im schicken Aluminium-Gehäuse.

Prozessor und Speicher waren selbst zu beschaffen

Wie bei einem Barebone üblich bestand das Shuttle SN41G2 nur aus einem Gehäuse, einem Mainboard und einem Netzteil – CPU und Speicher mussten Kunden selbst beschaffen. Eine Grafikkarte war aufgrund der auf dem Shuttle FN41-Mainboard integrierten Grafiklösung GeForce4 MX (Test) nicht zwingend nötig, aber für Spieler sinnvoll.

Das Gehäuse des Shuttle SN41G2 war – wie bereits beim SS51G (Test) – 300 × 200 × 185 mm groß und bestand aus Aluminium. Anders als beim SS51G verzichtete der Hersteller aber auf eine Acryl-Blende an der Front des Gehäuses. Belüftungslöcher an den Seiten des Gehäuses sorgten für eine ausreichende Frischluftzufuhr. Durch drei Rändelschraube an der Rückseite ließ sich das Gehäuse leicht öffnen und schließen.

Mächtig viele Anschlüsse

In puncto Anschlüssen bot das SN41G2 auf der Vorderseite optischen und analogen Audio-Ausgang sowie einen Mikrofon-Eingang, zwei USB-2.0- und einen FireWire-Anschluss. Auf der Rückseite fanden sich PS2-Anschlüsse für Tastatur und Maus, eine serielle Schnittstelle sowie zwei USB-2.0 und zwei FireWire-Schnittstellen. Zudem bot das Mainboard drei weitere analoge Audioausgänge sowie einen Ethernet-, TV- und zwei VGA-Anschlüsse.

Wie bereits beim SS51G kam auch beim SN41G2 das von Shuttle entwickelte Kühlsystem I.C.E. (Integrated Cooling Engine) zum Einsatz. Die GeForce4 MX wurde aufgrund der beengten Platzverhältnisse innerhalb des Gehäuses und der somit eingeschränkten Möglichkeiten, den Luftstrom zu optimieren, mit einem Lüfter ausgestattet. Im Gegensatz zu dem Lüfter des Prozessorkühlers ließ sich dieser nicht über das BIOS regeln, wodurch sich unter Last eine störende Geräuschkulisse einstellte.

Speicherroulette

Das FN41 hatte im Test mit erheblichen Problemen bei der Verwendung schnellen Arbeitsspeichers zu kämpfen. Ohne Ärger arbeitete das Mainboard lediglich bis zu einem Speichertakt von DDR266. DDR333 funktionierte nur mit einem einzigen Speicherkit, unabhängig der eingestellten Timings, und DDR400 überhaupt nicht. Gerade für den Betrieb mit der Onboard-Grafik war der Speichertakt kritisch für die Leistung.

Kupferspacer
Kupferspacer

In der Praxis zu laut

Die Nutzung des Shuttle SN41G2 als HTPC im Wohnzimmer scheiterte im Test an der Lautstärke, die das System erzeugte. Selbst auf der niedrigsten Lüfterstufe konnte der Rechner in leisen Filmpassagen wahrgenommen werden. Das Urteil zu den beiden höheren Lüfterstufen lautete vor 15 Jahren „laut bis infernalisch“. Beim Einsatz einer dedizierten Grafikkarte wie einer GeForce4 Ti 4400 stieg der Lautstärkepegel durch den zusätzlichen Lüfter sowie die entstehende Wärme im Gehäuse weiter an. Durch diese Mankos und die Speicherprobleme schrammte das sonst schicke und hochwertig verarbeitete SN41G2 an einer Empfehlung vorbei.

Auswertung der letzten Umfrage

Letzte Woche fragte die Redaktion die Leser, ob sie eine dedizierte Lüftersteuerung verwenden. Mit 55 Prozent setzt der Großteil der Umfrage-Teilnehmer auf eine (intelligente) Lüfterregelung über das Mainboard. Für den Kauf einer dedizierten Lüftersteuerung entschieden sich 23 Prozent der Leser, während 18 Prozent auf ein bei dem Gehäuse mitgeliefertes Modell vertrauen.

Benutzt du eine Lüftersteuerung?
  • Ja, eine im Gehäuse integrierte/mitgelieferte
    17,9 %
  • Ja, eine zusätzlich angeschaffte
    22,5 %
  • Nein, ich habe meine Lüfter am Mainboard angeschlossen
    55,1 %
  • Anderes
    4,6 %

Weitere Tests von vor 15 Jahren

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Bisher in dieser Reihe erschienen sind: