Mobiles Bezahlen: Vodafone stellt Wallet Ende Juni ein

Update Nicolas La Rocco
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Mobiles Bezahlen: Vodafone stellt Wallet Ende Juni ein
Bild: Vodafone

Der Mobilfunkanbieter Vodafone beendet zum Juni seine Bemühungen das mobile Bezahlsystem Wallet weiter voranzubringen. Wie das Unternehmen auf einer neu eingerichteten Seite des Dienstes erklärt, wird Wallet zum 28. Juni dieses Jahres eingestellt. In den FAQ der Seite sollen Fragen von Nutzern beantwortet werden.

Mit der Vodafone Wallet ließ sich bisher mobil mit dem Smartphone bezahlen. Um den Dienst nutzen zu können, mussten Vodafone-Kunden entweder ein PayPal-Konto oder eine Visa-Kreditkarte mit der Wallet verknüpfen. Die Wallet wurde aber auch für Kundenkarten von Geschäften, Gutscheine oder Tickets für Veranstaltungen genutzt.

Gründe für die Einstellung der Wallet nennt Vodafone nicht, der möglicherweise ausstehende Erfolg des Dienstes könnte aber ein Grund für den Ausstieg sein. Vodafone kann man es allerdings immerhin zugutehalten, versucht zu haben, das mobile Bezahlen per Smartphone in Deutschland zu etablieren. Von den Bezahlsystemen Apple Pay, Google Pay oder auch Samsung Pay lässt sich das im Gegensatz nicht behaupten.

Vodafone gibt Hilfestellung in den FAQ

Was Nutzer des Bezahldienstes nun zu beachten haben, erklärt Vodafone in einer langen Liste von FAQ. Darin heißt es zum Beispiel, dass sich die Wallet ab dem 28. Juni nicht mehr öffnen lassen wird, sodass vorher die Transaktionshistorie überprüft und auf anderem Weg auf Veranstaltungs-Tickets zugegriffen werden sollte. Potenziell noch vorhandenes Guthaben auf einem Gutscheinkonto lässt sich ab sofort vollständig auszahlen, allerdings nur noch bis zum 28. Juni.

Vodafone erläutert zudem, was mit den Kundendaten der Nutzer passieren wird. Dabei heißt es, dass der für die Bankkartenfunktion gewählte Partner, die R. Raphael & Sons plc, gesetzlich dazu verpflichtet sei, die Transaktionsdaten für sechs Jahre zu speichern. Sobald die Frist abgelaufen sei, werde Raphaels diese Daten löschen. Alle anderen Daten in Bezug auf die Nutzung und die Inhalte der Wallet sollen vollständig gelöscht werden, sobald der Wallet-Service im Juni geschlossen ist.

Update

ComputerBase hat bei Vodafone den Grund der Wallet-Einstellung erfragt. Demnach sei eine marktweite Standardisierung für Vodafone alleine nicht mehr möglich, nachdem Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland schon vor Monaten ihre Wallet-Dienste eingestellt haben. Im Wortlaut heißt es: „Wir können bestätigen: Zum 28. Juni 2018 werden wir die Vodafone Wallet schließen. Bis dahin können alle bisherigen Kunden die Dienste in der Wallet weiter nutzen. Unser Ziel war es, im deutschen Mobilfunk-Markt einen einheitlichen Standard für das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy zu etablieren – nämlich mit der NFC-SIM und dem s.g. Secure Element; einem hochsicheren Speicher, auf dem Anbieter ihre Karten-Daten für den Bezahlvorgang an der Kasse ablegen können. Nachdem Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland schon vor Monaten ihre Wallet-Dienste eingestellt haben, ist eine marktweite Standardisierung für Vodafone alleine nicht mehr möglich.