Entwickler ein „Troll“: Valve entfernt Amok‑Sim Active Shooter von Steam
Shooter-Games, die Amokläufe thematisieren, führen stets zu moralischen Diskussionen. Ein Beispiel ist Hatred, das Valve zwischenzeitlich von Steam verbannt hatte, später aber wieder in den Shop aufnahm. Jetzt wurde der Titel Active Shooter von Steam entfernt, der Amokläufe in Schulen simuliert. Dies sei aber nicht der Grund.
Steam verbannt Active Shooter und Entwickler
Am 6. Juni sollte Active Shooter eigentlich auf Steam erscheinen. Doch Valve hat nun den Titel samt Entwickler Revived Games und Publisher ACID von Steam verbannt.
Amoklauf in Schule aus Sicht des Täters spielbar
Dass der Spieler in Active Shooter nicht nur ein Mitglied eines SWAT-Teams spielt, sondern auch alternativ in die Rolle des Amokläufers schlüpfen kann, wurde ebenso wie der Zähler, der die getöteten Cops und Zivilisten erfasst, teils kritisch aufgenommen. Angesichts der in diesem Jahr bereits wiederholt vorgefallenen Amokläufe an US-Schulen zeigten sich insbesondere Eltern besorgt und machten über soziale Medien ihrem Unmut Luft, wie die Washington Post am Dienstag berichtet hat.
Valve: Entwickler aufgrund fragwürdiger Vergangenheit verbannt
Doch die Inszenierung eines Amoklaufs soll nicht der eigentliche Grund für die Verbannung aus Steam gewesen sein. In einem Statement habe Valve erklärt, dass hinter dem Spiel ein gewisser Ata Berdiyev stecke, der bereits eine unrühmliche Vergangenheit auf Steam vorzuweisen habe. Valve bezeichnet die Person als „Troll“, der bereits zuvor aufgrund angeblicher Kundentäuschung, Urheberrechtsverstößen und Review-Manipulation von Steam verstoßen worden sei. Die Rede ist vom Spiel Piccled Ricc, das wegen urheberrechtlicher Bedenken von Steam entfernt wurde.
Unter neuem Geschäftsnamen sei er nun zurückgekehrt. Dies sei aber erst durch Untersuchungen aufgefallen, die durch die heftige Debatte um Active Shooter ins Rollen gebracht wurden, so Valve.
Rückkehr wie bei Hatred ausgeschlossen
Angesichts dieser Hintergründe ist eine Rückkehr des Spiels auf Steam praktisch ausgeschlossen. Anders war dies beim Amok-Shooter Hatred: Diesen hatte Valve nach heftigen Debatten aufgrund moralischer Bedenken von Steam entfernt, später aber wieder zugelassen und sich beim Team entschuldigt. Hatred wird allerdings im Steam-Shop für Deutschland und Australien nicht verkauft, über den Entwickler bezogene Keys lassen sich aber aktivieren.