ASRock DeskMini 310: Neue Generation des Mini-PCs im Mini-STX-Format
ASRock bringt einen neuen Mini-PC im kleinsten Formfaktor mit CPU-Sockel auf den Markt: Der DeskMini 310 führt Intels aktuelle Plattform ins Mini-STX-Format. Somit können CPUs der aktuellen Coffee-Lake-Generation eingesetzt werden, sofern diese eine TDP von 65 Watt nicht übersteigen.
Die erste Generation in Form des ASRock DeskMini 110 (Test) konnte die Redaktion überzeugen. Gut umgesetzt füllte der Mini-STX-Rechner die Lücke zwischen NUC und Mini-ITX. Nun steht mit dem Nachfolger DeskMini 310 ein Wechsel vom H110- auf den neuen H310-Chipsatz für Coffee Lake an.
ASRock DeskMini 310 in Mini-STX
Ein Leser machte die Redaktion auf das neue Modell aufmerksam, dessen Produktseite die Ausstattung verrät. Jetzt steht die Markteinführung unmittelbar bevor, denn erste Händler nennen Preis und Termin: In wenigen Tagen soll der DeskMini 310 demnach für knapp 150 Euro erhältlich sein.
Die Besonderheit und zugleich Seltenheit ist der Formfaktor Mini-STX. Die Mainboards messen 14,7 × 14 Zentimeter und sind somit kleiner als der Mini-ITX-Standard (17 × 17 cm), aber größer als Intels NUC-Plattform (10,2 × 10,2 cm). Während bei Intel-NUCs und anderen Mini-PCs oft Prozessoren aus dem Notebook-Bereich verlötet sind, stellt Mini-STX die kleinste Lösung mit einem CPU-Sockel dar. Dadurch sind der Einsatz leistungsstärkerer Desktop-Prozessoren und der CPU-Tausch für ein Upgrade möglich.
Mini-ITX | Micro-STX | Mini-STX (5x5) | NUC | |
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Platinengröße | 170 × 170 mm | 147 × 188 mm | 147 × 140 mm | 102 × 102 mm |
Platinenfläche | 289 cm² | 276,9 cm² | 205,8 cm² | 104 cm² |
Der DeskMini 310 kommt im gleichen Gehäuse wie der Vorgänger daher und ist mit Abmessungen von 155 × 155 × 80 mm und 1,92 Litern Volumen etwa so groß wie ein PC-Netzteil. Erneut kommt ein Chipsatz der Einstiegsklasse zum Einsatz: Mit Intels H310-Chipsatz werden nun CPUs der Coffee-Lake-Generation unterstützt. Gegenüber den anderen 300-Chipsätzen fehlt allerdings USB 3.1 Gen 2, statt PCIe 3.0 gibt es nur PCIe 2.0 und die Zahl der USB- und SATA-Anschlüsse ist geringer. Laut ASRock werden Prozessoren mit einer TDP von bis zu 65 Watt für den Sockel LGA1151 unterstützt. CPU und Speicher gehören bei dem Barebone-System nicht zum Lieferumfang.
Ultra-M.2, USB C, versteckte SATA-Ports
In zwei SO-DIMM-Steckplätzen können bis zu 32 GB DDR4-RAM verbaut werden. Für SSDs steht ein „Ultra“-M.2-Slot mit PCIe 3.0 x4 zur Verfügung – die Leitungen werden direkt von der CPU bereitgestellt. Ein weiterer M.2-Slot ist für WLAN-Module im kurzen M.2-2230-Format gedacht. Zwei SATA-Anschlüsse sind in flacher Bauweise (per Adapterkabel nutzbar) auf der Rückseite des Mainboards platziert, wo sich auch ein MicroSD-Kartenleser befindet.
Die auf zwei Flanken verteilten externen Anschlüsse bieten unter anderem USB-Anschlüsse mit Steckertyp A sowie Steckertyp C für die Front. Auf der Rückseite finden sich der Port für Gigabit-LAN sowie die Videoausgänge DisplayPort 1.2, D-Sub (VGA) und HDMI – die Angabe von UHD-Auflösung mit 30 Hz weist auf HDMI 1.4 hin. Beim Mini-STX-Formfaktor ist kein Platz für einen Grafikkarten-Steckplatz, daher muss die integrierte Grafikeinheit des Prozessors genutzt werden. Die offizielle Produktseite spricht zudem von Varianten mit COM-Port.
Noch exotischer: Micro-STX mit MXM-Grafikkarten
Wer insbesondere mehr Grafikleistung benötigt, findet in den größeren Micro-STX-Varianten des DeskMini mit 2,7 Litern Volumen eine Alternative. Dort misst das Mainboard 147 × 188 mm, der zusätzliche Platz wird für ein MXM-Modul genutzt. So können Grafikkarten aus dem Notebook-Bereich bis hin zu einer GeForce GTX 1080 Mobile eingesetzt werden.
Die Micro-STX-Modelle mit B250- oder Z370-Chipsatz sind allerdings noch mehr Nische als die Mini-STX-Pendants. Denn MXM-Grafikkarten sind für Endkunden kaum verfügbar und teuer. Ein unwesentlich größeres Mini-ITX-System mit klassischem Grafikkarten-Slot könnte die bessere und günstigere Alternative darstellen.
Das Deskmini 310 ist nun lieferbar, der Preis liegt mit 200 Euro aber deutlich höher als erwartet.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser robafella für den Hinweis zu dieser News!