Display Week 2018: AUO zeigt UHD-Gaming-Monitor mit Mini-LED‑Technik
Mini-LED und Micro-LED sind zwei neue Display-Techniken, die zwar ähnlich klingen und doch grundlegend verschieden sind. AUO hat zur Display Week 2018 Neuheiten präsentiert: Ein UHD-Monitor mit 144 Hz für Spieler soll dank Mini-LEDs ein präziseres Local Dimming und damit hohen Kontrast bieten.
Kontraststarker Gaming-Monitor mit Mini-LED-Backlight
AU Optronics (AUO) ist einer der größten Hersteller von Display-Panels, die von vielen Monitorherstellern eingesetzt werden. Beispielhaft für kommende Produkte hat AUO auf der Display Week 2018 einen 27-Zoll-Monitor für Spieler gezeigt, der Mini-LEDs mit Ultra-HD-Auflösung (3.840 × 2.160) und hoher Bildrate von 144 Hz kombiniert. Bei der Mini-LED-Technik handelt es sich um eine Hintergrundbeleuchtung (Backlight) für LCD-Bildschirme mit besonders kleinen Leuchtdioden. Sofern diese zahlreich und flächendeckend eingesetzt werden, sollen sie für eine bessere Ausleuchtung und höheren Kontrast als mit herkömmlichem LED-Backlight sorgen.
AUO spricht von einem „präziseren Local-Dimming-Effekt“, was für Inhalte mit hohem Dynamikumfang (HDR) relevant ist. Local Dimming steht für unabhängig voneinander dimmbare Zonen von LEDs. Je mehr LEDs und Zonen vorhanden sind, desto präziser lässt sich die Helligkeit des Bildes regulieren, was für eine bessere Abgrenzung von dunklen und helleren Bereichen und entsprechend ein hohes Kontrastverhältnis sorgt.
Über wie viele Mini-LEDs und dimmbare Zonen der ausgestellte Monitor verfügt, hat AUO laut heise online aber nicht verraten. Die „kontraststarke Darstellung“ sei aber gleich aufgefallen, „Übergänge zwischen den Zonen oder gar Helligkeitssprünge“ und auch Schlieren seien nicht zu beobachten gewesen.
Laut AUO soll der Bildschirm eine hohe Spitzenhelligkeit von 1.000 cd/m² bieten, was zumindest dieser Anforderung des VESA-Standards DisplayHDR 1000 genügt. Der Monitor soll zudem ein Modul für Nvidia G-Sync besitzen, das für einen Abgleich der Bildrate von GeForce-Grafikkarte und Monitor sorgt, was wiederum ein Bildzerreißen (Tearing) weitgehend verhindert. Ein Film aus Quantum Dots soll für einen hohen Farbumfang sorgen.
Mini-LED mit mehr als 1.000 Dimming-Zonen geplant
Einen Hinweis darauf, wie viele Dimming-Zonen Mini-LED-Panels von AUO bieten werden, hat TFT Central erfahren. Demnach sind Mini-LED-Backlights mit mehr als 1.000 Zonen für ein LCD-Panel mit 32 Zoll angedacht, das im ersten Quartal 2019 in Produktion gehen soll. Der Termin sei aber nicht in Stein gemeißelt, da AUO noch „einen weiten Weg“ vor sich habe. Herkömmliche „Full Array Local Dimming (FALD) backlights“ bieten meist 384 Zonen, selten ist auch von 512 Zonen die Rede. Das besagte 32-Zoll-Panel mit Mini-LED-Backlight soll ein IPS-ähnliches AHVA-Panel sein, das 3.840 × 2.160 Pixel, 10 Bit Farbtiefe, 99% Adobe RGB und 600 bis 1.000 cd/m² Helligkeit biete. Zunächst mit Standardfrequenz von 60 Hertz sei auch eine Variante mit 144 Hz angedacht.
Mini-LED-Technik in Notebook, Smartphone und VR-Headset
Auch in Mobilgeräten sollen Mini-LED-Backlights Einzug halten: AUO zeigt ein 15,6-Zoll-Display mit UHD-Auflösung für Notebooks, das ebenso mit dem DisplayHDR-1000-Standard konform sei. Wie heise berichtet, wurde ein statisches Kontrastverhältnis von 100.000:1 genannt. Das Notebook-Panel soll 240 dimmbare Mini-LED-Zonen aufweisen, im größeren Desktop-Monitor seien daher deutlich mehr zu erwarten.
Das Notebook-Display werde laut AUO voraussichtlich erst nächstes Jahr erscheinen, das Monitor-Display könnte dagegen noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Angesichts der schleppenden Einführung neuer Display-Techniken sind beide Angaben mit Skepsis zu betrachten.
Ferner erwähnt AUO ein 6-Zoll-Touch-Panel mit nur 1,1 mm Dicke und demonstriert den Einsatz der Mini-LED-Technik in VR-Headsets. Bei beiden soll es sich um Prototypen handeln. Der Marktstart sei noch völlig offen.
Neues zur Micro-LED-Technik
Während Mini-LEDs eine relativ kleine Änderung bei der Display-Technik bedeuten, sind Micro-LEDs ein großer Schritt. Ähnlich wie bei OLED handelt es sich um eine Technik, bei der die Leuchtdioden selbst die Pixel bilden und das Bild darstellen. Die Micro-LEDs werfen ihr Licht also nicht auf Flüssigkristalle – Micro-LED-Displays sind keine LCDs.
Auf der Display Week 2018 hat AUO ein neues Micro-LED-Display der kleinen Sorte für Mobilgeräte vorgestellt. Der Hersteller spricht von einem Durchbruch bei der Auflösung.