Hochleistungs-Netzteile im Test: Corsair AX1600i & Kolink 1500W am Leistungslimit
4/5Lautstärke
Viele aktuelle Netzteile sind insbesondere bei geringer Belastung derart leise, dass kein Unterschied in den Messdaten festgestellt werden kann, wenn der Umgebungsschall nicht gedämpft wird. ComputerBase nutzt daher eine professionelle Messeinrichtung des Lehrstuhls für Prozessmaschinen und Anlagentechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Last 8 und 9 unter abweichenden Messbedingungen
Für den Laustärketest musste von der gewohnten Messmethodik teilweise abgewichen werden. Die Lastmodule, die während der Lautstärkemessung passiv gekühlt werden, sind auf eine Leistung von 840 W begrenzt. Mittels zusätzlicher Computer-Hardware wurden die höheren Auslastungen erzeugt, für die die Lüfterdrehzahl jeweils entnommen wurden. Demnach wird ab Last 8 nur noch die Lautstärke des Lüfters im Akustiklabor gemessen, indem dieser im Netzteil eingebaut bleibt, aber extern mit der zuvor ermittelten Drehzahl angesteuert wird.
Weil aufgrund der hohen Drehzahlen sowieso ein hoher Schalldruckpegel gemessen wird, ist eine Vernachlässigung der von den Elektronikgeräuschen ausgehende Schalldruckpegel in diesen Fällen zulässig. Ohnehin haben die Elektronikgeräusche im vierstelligen Hertz-Bereich auf den Betrag des Schalldruckpegels angesichts der A-Bewertung kaum einen Einfluss, wie der abfallende Schalldruckpegel bei hohen Frequenzen in den Diagrammen zum Frequenzspektrum verdeutlicht.
Continuum 1500W auch im Passivmodus kein Leisetreter
Bei niedriger Last schalten die Netzteile in den lüfterlosen Betrieb und können dadurch mit einer geringen Lautstärke glänzen. Insbesondere das Continuum 1500W agiert bei Schwachlast aber nicht geräuschlos, weil es mit einem breitbandigen Fiepen die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Das leichte Fiepen des AX1600i befindet sich aber noch in einem angenehmen Rahmen.
Im verwendeten Messaufbau mit nach oben gerichteten Netzteillüfter bei Last 2 verbleibt das Continuum 1500W eine halbe Stunde im Passivmodus, bevor es den Lüfter hinzuschalten muss. Mit den 920 Umdrehungen pro Minute (UPM) fällt das Netzteil bereits mit einem klaren Luftrauschen und einem Lagerschleifen auf, noch ist beides aber akzeptabel. Das AX1600i muss mit über 550 W belastet werden, damit der Lüfter anläuft. Mit seinen sehr niedrigen 240 UPM bleibt dieser aber noch sehr leise, sodass kein hörbarer Unterschied zum Passivbetrieb feststellbar ist.
Erst mit Last 7, wenn der Lüfter des AX1600i mit 600 UPM dreht, kommt ein hochtöniges Surren in der Geräuschcharakteristik hinzu, was aber noch angenehm im Hintergrund bleibt. Das Continuum 1500W wird in diesem Szenario nur unwesentlich lauter.
Bis hin zur Volllast dreht das Continuum 1500W mächtig auf und erreicht mit Last 9 bei 1.450 W fast die maximale Drehzahl. Mit Last 8 ist das Geräusch noch als hochtouriges Luftrauschen erkennbar, mit Last 9 wendet sich dieses aber zu sehr lautem Ventilatorlärm. Das AX1600i ist selbst mit Last 8 angenehm leise und muss erst mit Last 9 die Drehzahl deutlich anziehen. Die 1.140 UPM verursachen deutliche Luftverwirbelungen, die zwar gut wahrnehmbar sind, aber als nicht störend empfunden werden können.
Modell | AX1600i | Continuum 1500W | ||
---|---|---|---|---|
Subjektive Wahrnehmung |
Lüfter | Elektronik | Lüfter | Elektronik |
Last 1 | ++ | + | ++ | o |
Last 2 | ++ | + | o | o |
Last 4.3 | ++ | + | o | o |
Last 7 | + | + | o | o |
Last 8 | + | + | – | o |
Last 9 | o | + | –– | o |