Intel Kaby Lake-X: Nach elf Monaten wird der CPU-Flop eingestellt
Eine der größten Prozessorfehlschläge von Intel in den letzten Jahren segnet nach nur elf Monaten das Zeitliche: Kaby Lake-X. Als günstiger Einstieg in die High-End-Plattform geplant wurde der Prozessor jedoch von der Realität schneller eingeholt, als dem Hersteller lieb war, sodass die CPUs direkt zum Start überflüssig waren.
Zwei Modelle hatte Intel mit Kaby Lake-X im Portfolio: Core i7-7740X und Core i5-7640X. Der Core i7-7740X auf Basis von Kaby Lake-X war quasi ein Core i7-7700K für den Sockel LGA 2066 mit X299-Chipsatz. Die Prozessoren bieten vier Kerne und Hyper Threading, der maximale Takt beträgt 4,5 GHz. Einer von zwei relevanten Unterschieden auf dem Papier: Der Core i7-7740X ist für eine Speichergeschwindigkeit von DDR4-2666 freigegeben, während Kaby Lake offiziell mit DDR4-2400 vorlieb nehmen muss. Zudem fiel die TDP mit 112 Watt zu 91 Watt etwas höher aus.
Auch wenn die X299-Plattform Quad-Channel-Speicher unterstützt, blieb es beim Core i7-7740X bei Dual-Channel. Und auch bei den PCIe-Lanes gibt es keine Unterschiede zu Kaby Lake: Beide CPUs bieten deren 16 an. Für mehr muss man zu einer Skylake-X-CPU greifen. All das gilt auch für den Core i5-7640X, nur das diese wie damals bei den Core i5 üblich, kein Hyper-Threading bot.
Modell | Kerne / Threads |
Takt / mit Turbo (max.) |
L3-Cache | RAM-Support | PCIe-Lanes | TDP | Preis (Boxed-Version) |
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Core i7-7740X | 4/8 | 4,3 / 4,5 GHz | 8 MB | DDR4-2.666 | 16 | 112 W | $339 |
Core i5-7640X | 4/4 | 4,0 / 4,2 GHz | 6 MB | DDR4-2.666 | 16 | 112 W | $242 |
Von der Realität überholt
Der Start Mitte Juni 2017 stand bereits voll unter dem Eindruck, den AMD mit Ryzen hinterlassen hatte. Dort gab es plötzlich acht Kerne und 16 Threads in ganz ähnlichen Preisregionen, zudem wurde durch die Blume bereits bekannt, dass Intel in wenigen Wochen mit Coffee Lake ebenfalls sechs Kerne zu gleichem Preis auf der günstigen Mainstream-Plattform bieten würde. Die Sargnägel waren damit schon zum Start in den Kasten geschlagen worden, im Oktober mit dem Start von Coffee Lake wurde dieser dann komplett zugenagelt.
Jetzt endet einer der CPU-Flops der letzten Jahre von Intel, selten dürfte eine CPU für 230 respektive rund 330 Euro mit klarer Adressierung an den Gamer in geringeren Stückzahlen verkauft worden sein. Bis August nimmt Intel zwar noch Bestellungen entgegen, bis November werden diese auch produziert – doch auch damit werden keine Massen mehr abzusetzen sein.