Intel NUC Hades Canyon im Test: Der stärkste 1,2-Liter-PC dank AMD Vega auf Kaby Lake-G
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ComputerBase hat die NUC mit Kaby Lake-G im selben Parcours für Anwendungen getestet wie zuletzt die ersten mobilen Sechs-Kern-CPUs für Notebooks („Coffee Lake-H“). Damit lassen sich nicht nur Vergleiche zu den neuen starken Sechs-Kern-CPUs mit 45 Watt TDP, sondern auch den von der Achitektur vergleichbaren Kaby-Lake-Refresh-Prozessoren mit 15 Watt TDP und High-End-Desktop-CPUs ziehen.
Zur Beurteilung der Spieleleistung wurde sogar auf zwei Testparcours zurückgegriffen. Zum einen auf den aktuellen Parcours für Standard-Grafikkarten-Tests, der bei Full HD fast immer mit maximalen Details gefahren wird. Geringere Anforderungen stellt hingegen der Parcours für die Multiplayer-Spiele an Kaby Lake-G.
Zum Einsatz kamen ein vollständig aktualisiertes Windows 10 in Version 1709 sowie der aktuelle Grafiktreiber von Intel respektive AMD.
Taktraten unter Last
Der Intel Core i7-8809G mit 100 Watt TDP verhält sich in der Intel NUC wie eine klassische Desktop-CPU: Auch unter Dauerlast auf mehreren Kernen werden die maximal versprochenen Turbo-Taktraten von 3,9 GHz bei bis zu 90 °C auf allen vier Kernen gehalten, der maximal versprochene Single-Core-Turbo von 4,2 GHz ist hingegen nur für Bruchteile einer Sekunde zu sehen. In der Regel taktet der Prozessor bei Last auf einem Kern bei 4,0 GHz.
Im Vergleich zu mobilen Prozessoren zeigt der Core i7-8809G im Cinebench-R15-Dauertest (Multi-Core) damit eine vom ersten bis zum letzten Durchlauf unveränderte Leistung. Ein aktueller Coffee-Lake-H-Prozessor mit sechs Kernen bleibt aber trotz Drosselung über Temperatur oder TDP auch im zehnten Durchlauf schneller.
Auch die GPU hält in den von ComputerBase getesteten Spielen ihren maximalen Takt von 1.190 MHz konstant. Kritische Temperatur- oder Verbrauchsvorgaben werden hier ebenfalls nicht erreicht.
Leistung in Anwendungen
Bei den nachfolgenden Diagrammen darf also nicht außer Acht gelassen werden: Je kürzer der Benchmark, desto weniger werden von Drosselung betroffene Prozessoren bereits in der Leistung gesenkt. Für den Core i7-8809G im Hades Canyon ist das hingegen kein Thema: Er zeigt immer die in den Diagrammen festgehaltene Leistung, während die Konkurrenz im Zweifel über Laufzeit noch Leistung verliert, aber in keinem Fall gewinnt.
Im Vergleich mit mobilen 45-Watt-CPUs werden so aus 36 Prozent Vorsprung für den Core i7-8750H im Cinebench R15 (Multi-Core) schon nur noch 20 Prozent Vorsprung im Transkodieren in Handbrake mit H.264. Beim noch etwas längeren Durchlauf mit H.265 (HEVC) sind es nur noch 13 Prozent. Den vergleichbaren Intel Core i7-7820HK schlägt das Kaby-Lake-G-Topmodell in allen drei Benchmarks.
Im Benchmark POV-Ray 3.7.0 und x265 HD gesellen sich mobile 15-Watt-CPUs der 8. Core-Generation dazu, die wie die CPU von Kaby Lake-G vier Kerne und acht Threads bieten. Hier zeigt sich der Taktvorteil aus der höheren TDP, die NUC ist immer deutlich schneller – auch im Vergleich zum Core i7-8550U mit auf 25 Watt angehobener TDP im aktuellen Dell XPS 13.
Im Vergleich mit aktuellen und vergangenen K-Prozessoren für Desktop-PCs mit einer TDP von 95 Watt platziert sich der Core i7-8809G mit vier Kernen bei konstant 3,9 GHz im Mittel zwischen Core i7-6700K (Skylake) und Core i7-4770K (Haswell).