Intel Pentium Gold G5400 im Test: Schneller als der Pentium G4560, aber noch nicht besser
3/3Leistungsaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme zeigt sich der Pentium wie gewohnt von seiner sehr guten Seite. Da Intel bei der 14-nm-Fertigung bleibt, geht mit höherem Takt aber auch eine höhere Leistungsaufnahme einher. Sie hält sich jedoch in Grenzen. Vier bis fünf Watt mehr für sieben Prozent mehr Leistung sind leicht verschmerzbar. Die Temperaturen spielen bei dem Delta von gerade einmal 30 Watt zwischen Leerlauf und Last keine Rolle, selbst mit dem kleinsten Boxed-Lüfter nicht.
Unter den schnelleren alternativen sticht der Core i3-8100 als erster ins Auge. Er zeigt sich extrem effizient, insbesondere wenn kein AVX genutzt wird. In Cinebench liefert er so 49 Prozent mehr Leistung für lediglich sechs Watt mehr. Dass er dabei auf einer deutlich besser ausgestatteten Z370-Platine sitzt, muss in dem Fall kein Nachteil sein: Coffee Lake auf echten neuen 300er-Mainboards benötigt aktuell nämlich noch überraschend viel Strom.
Anmerkung: Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Tests der Leistungsaufnahme immer mit diskreter Grafikeinheit durchgeführt, da nicht alle Prozessoren über eine integrierte Lösung verfügen. Der Pentium Gold G5400 bietet eine Grafik. Wird nur diese genutzt, steht im Leerlauf unter Windows 10 nur noch 20 Watt (ein Minus von 15 Watt) auf dem Strommessgerät. Die Abstände werden auch über die Anwendungsszenarien beibehalten, am Delta von 30 Watt zwischen minimaler und maximaler Last ändert sich nichts.
Fazit und Empfehlung
Der Intel Pentium Gold G5400 macht da weiter, wo der Pentium G4560 (Test) im vergangenen Jahr einen bleibenden Eindruck hinterließ und ist zum gleichen Preis in der Preisliste um einen einstelligen Prozentsatz schneller.
Weil die Vorzeichen im Frühjahr 2018 aber ganz andere sind, bleibt der große Knall des letzten Jahres jetzt allerdings aus. Denn während der Pentium aus dem Jahr 2017 mit zwei Kernen und vier Threads mit dem damals aktuellen Core i3 gleichzog, ist ein Core i3 auf Basis von Coffee Lake mit um die 50 Prozent mehr Leistung nun wieder unerreichbar. Und eines haben beide gemein: Sie benötigen ein neues Mainboard aus der 300er-Serie. Die sind mittlerweile aber immerhin bereits ab knapp über 50 Euro verfügbar.
Immer noch eine sehr gute Office-PC-CPU
An der absoluten Leistung des Pentium ändert die stärkere Konkurrenz natürlich nichts. Für einen klassischen Office-PC ist der Pentium damit nach wie vor gerüstet. Die Anschaffungskosten sind sehr gering, die Leistungsaufnahme lässt eine sehr kleine und leise Kühlung zu, das Gesamtpaket ist damit völlig ausreichend für viele Anwendungen, denn dafür reicht auch die integrierte wenn auch schwachbrüstige Intel-Grafik.
Gehen die Aufgaben aber in den Bereich von Foto und Video oder sogar zu Rendering über, sollten die 30 oder 40 Euro in die Hand genommen werden, die nur zu einem Quad-Core-Prozessor fehlen. Der Sprung in der Leistung ist deutlich spürbar.
Spieler machen in jedem Fall einen Bogen
Besagter Vier-Kern-Prozessor ist in jedem Fall Pflicht, wenn es um das Thema Spiele geht. Zwar lässt sich in einigen Titeln mit einer schnellen Grafikkarte durchaus noch flüssig spielen, viele neuere Titel benötigen für ausreichend hohe FPS aber bereits mehr als zwei physische Kerne und vier logische Threads und die Frametimes leiden schon viel eher.
Am Ende ist der Intel Pentium Gold G5400 damit die logische aber eben nicht mehr die im letzten Jahr so überraschende Weiterentwicklung des Pentium. Sieben Prozent mehr Leistung binnen eines Jahres für gleiches Geld entsprechen dem typischen Intel-Standard.
Der Pentium G4560 ist aktuell noch attraktiver
Weil der Preis im Handel allerdings noch deutlich über dem des Vorgängers liegt, ist der schnellere Prozessor heute noch nicht das bessere Gesamtpaket ist. In Deutschland kostet der Neuling aktuell noch 62 Euro, der Vorgänger Pentium G4560 steht im Abverkauf hingegen mitunter für 46 Euro im Regal. Da kann problemlos noch zum alten Modell gegriffen werden.
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