Glücksspiel: PUBG deaktiviert Tausch von Skins zwischen Spielern
Ab sofort ist es in Playerunknown's Battlegrounds nicht mehr möglich, Gegenstände direkt mit anderen Nutzern zu tauschen. Durch diesen Schritt wollen die Entwickler gegen Glücksspiel-Anbieter und Marktplätze von Drittanbietern vorgehen.
Der Tausch von Gegenständen zwischen zwei Spielern war im Spiel als Alternative zum Steam-Marktplatz gedacht, bei dem eine Transaktionsgebühr in Höhe von 15 Prozent des Kaufpreises erhoben wird. Damit sollte es Freunden ermöglicht werden, ihre Skins ohne zusätzliche Kosten zu handeln.
Missbrauch Grund für Änderung
Dies hat jedoch nicht wie gewünscht funktioniert, weil das System auch von Spielern genutzt wurde, die Gegenstände über externe Seiten verkauft haben, so die Erklärung. Dazu haben sie ihren Gegenstand mit dem Konto des entsprechenden Anbieters getauscht, was die Entwickler als klaren „Missbrauch des Systems“ betrachten. Aus diesem Grund wurde die Funktion abgeschaltet. Dabei soll es sich um eine „vorübergehende“ Lösung handeln. Sobald eine bessere Lösung gefunden wurde, werde der Tausch wieder ermöglicht.
Geld und Glücksspiel
Die schnelle Etablierung von alternativen Anbietern liegt in der Natur von Wirtschaftssystemen auf Skin-Basis. Die künstliche Verknappung der Güter, die teils für dreistellige Euro-Beträge gehandelt werden, schafft lukrative Bedingungen und Begehrlichkeiten, sofern ein Handel außerhalb kontrollierter Umgebungen möglich ist.
Das Vorgehen gegen Marktplätze von Drittanbietern dient jedoch nicht nur der Eliminierung unerwünschter Konkurrenz für das Steam-Handelsumfeld. Parallel wird Glücksspiel-Anbietern die Geschäftsgrundlage entzogen, die etwa Glücksrad-Spiele oder Wetten anbieten, bei denen der Einsatz aus Skins besteht. Diese unkontrollierten und unregulierten Anbieter hatten Counter-Strike: Global Offensive vor rund zwei Jahren negative Aufmerksamkeit eingebracht, weil staatliche Bestimmungen umgangen wurden; Valve bemüht sich seither, gegen solche Anbieter vorzugehen.
Eigenschutz als Grund
In beiden Fällen ist ausschlaggebend, dass Skins dort direkt in Euro ausgezahlt werden können. Über den Marktplatz können Gegenstände nur in Steam-Guthaben verwandelt werden, das sich nicht auszahlen lässt. Mit diesem Trick konnten Spiele auf der Plattform mit Beuteboxen und Skin-Systemen bislang eine Einstufung als Glücksspiel verhindern – das Vorgehen gehen Drittanbieter ist damit Eigenschutz. Dieser allerdings hat mittlerweile begrenzte Wirkung: Belgien hat neben FIFA und Counter-Strike jüngst auch Overwatch als Glücksspiel eingestuft.